Phalloplastik, meine Gedanken

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Hi an alle!
Da ich in der gesamten trans boys comunity meist nur 2 extremer was die ,,große" Geschlechtsangleichung angeht sehe und nichts so recht dazwischen, dachte ich rede ich heute mal, als Person die noch dazwischen pendelt, mal über meinen Standpunkt, meine Ängste, Sorgen etc.
Die Phalloplashik oder der (große)Aufbau ist die Operation, bei der im Endeffekt aus Haut aus dem Unterarm (selten Oberschenkel) der Penis geformt wird.

Ich sehe häufig entweder die trans boys, die sagen,,Ja, den Aufbau will ich safe!" Oder eben ,,Ne, brauch ich nicht.". Selten aber die Leute, die sich  vielleicht noch unsicher sind und abwägen müssen. Da ich trotzdem glaube, dass es viele dieser Personen gibt und das nicht nur mir so geht, laber ich jetzt einfach mal drauf los.

Okay, der Aufbau scheint mir schon ziemlich cool und wenn alles gut läuft wie etwas, was sich für mich durchaus ,,lohnen" würde. Wenn ich in diesem Zusammenhang von ,,lohnen" rede, dann meine ich damit das es mein Leben aufjedenfall verbessern würde.
Wenn ich jetzt schnipsen könnte und alles was ein cis man ,,hat" wäre da ohne Operation, dann würde ich das sofort machen.
Ich glaube so geht es aber den meisten trans Männern, deshlab muss man sich ja auch immer Gedanken über dieses ,,brauchen" der OP machen. Sprich: Ist mein Leben ohne diese Operation auf lange Sicht so stark eingeschränkt, dass ich diese Operation machen möchte?
Dabei ist das einschränken meistens einfach Dysphorie in jeglichen Bereichen des Lebens. Sei es weil da unten ,,was fehlt" von Gefühl her, auf der Toilette oder auch was Intimität angeht. Das eingeschränkt sein ist einfach bei jedem individuell und anders.
Viele trans Männer wissen ja nun von vornherein oder nach ihrer Mastek, dass sie den Aufbau aufjedenfall möchten. Ich persönlich glaube kann zum Beispiel sehr verstehen, dass wenn man die Mastek hatte, sich die Dysphorie auf das unten sozusagen fixiert, weil man mit der Brust nicht mehr beschäftigt ist. So war das bei mir zumindest mit Testo, ich habe jetzt stärkere Brust Dysphorie als vorher, weil ich mich darauf mehr konzentrieren, dadurch das meine Stimme und all das jetzt männlich ist. Ich hoffe man versteht was ich meine.

Deshlab muss ich persönlich, wie schonmal erwähnt glaube ich im Q&A, aufjedenfall bis nach der Mastek warten und was meine Gefühle dann mit der Zeit sagen, was den Aufbau angeht.

Denn, trotz all der schönen Seiten, die ich eben ja schon so etwas erläutert habe, gibt es eben auch ein starkes Risiko. Okay, man hat dann eben zB weniger Dysphorie und fühlt sich komplett, aber was, wenn etwas schief läuft?
Die Phaloplastik ist eine große Operation. Teilweise wird sie mit einer OP am offenen Herzen verglichen und dauert meist zwischen 5 und 14 Stunden, das kann immer stark variieren und hängt einfach davon ab, ob alles glatt läuft oder ob es Komplikationen gibt. Außerdem muss man generelm immer damit rechnen, dass Korrektur oder Not OPs benötigt werden. Das ist natürlich generell bei jeder Operation der Fall, aber nach einer so großen OP, ist eine Not OP natürlich trotzdem eine größere Belastung als nach einer kleinen.
Zudem ist der Aufbau auch nur einer, man kann sagen der größte, Schritt zur Angleichung im Genitalbereich. Je nach Methode der OP muss man vor dem Aufbau den sog. Kleine Aufbau beziehungsweise Klitpen machen und nach dem Aufbau gibt es eben noch die Glansplastik (Eichelbildung) und häufig in einer extra OP auch noch das einsetzen der Hodenimplantate. Außerdem, was immer in einer extra OP gemacht wird, das einsetzen der Erektionsprothese.
Natürlich ist keine dieser OPs verpflichtend. Im Endeffekt entscheidet jeder persönlich welche er machen möchte und in welcher Form, dennoch werden meist alle (die Prothese mal ausgeschlossen) gemacht, wenn man den Aufbau eben  möchte.

Okay, mal abgesehen jetzt von all dem, warum man genrell den Aufbau haben möchte und dem medizinischen Risiko: Was sind meine Gedanken dazu?

Also ich bin, wie gesagt, zwigespalten und kann noch kein klares ja oder nein abgeben.
Ich denke einerseits muss ich dafür definitiev bis nach der Mastek warten, einfach um zu sehen ob ich mich dann möglicherweise schon wohl genug fühle in meiner Haut und andererseits auch darüber nachdenken, ob sowas wie eine Epithese (dazu machen ich nochmal ein eigenes Kapitel) für mich vielleicht als Ausweichen- oder Übergangs-Lösung in Frage käme.

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