Kapitel 33 Anziehung

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Kapitel 33   Anziehung

„Ach, komm schon! Ich wollte dich doch nur zum Lachen bringen", versucht Lee den grimmig guckenden Dan aufzuheitern.

Dan war Lee durch die ganze Wohnung hinterher gerannt und blieb an der freien Küchentheke seiner Wohnküche plötzlich stehen.

Seither ist sein Blick erstarrt. Er guckt Lee mit regungslosen Augen an.

Lees eben noch kindlich erfreuten Augen weiten sich langsam und er bekommt ein schlechtes Gewissen.

„Bist du jetzt böse auf mich?", fragt er ernster als vorher.

Dan erwidert lediglich seinen Blick.

Und Lee erträgt plötzlich die räumliche Distanz zu Dan nicht. Er läuft auf ihn zu, um den Tresen herum, stellt sich vor Dan und guckt ihn mit großen Augen an.

Dan begleitet jede Bewegung Lees mit seinen Augen.

Er beobachtet sein Verhalten genau. Die fiese Schildkröte rennt also vor ihm weg. Also beschließt er, ihn sich selbst in die Falle zu begeben. Mal schauen, wie schnell er ihn anlocken kann.

Und nun sieht er in die verunsicherten Augen Lees und hat ein schlechtes Gewissen.

„Verzeih mir!", bittet Lee leise und legt seine Hände auf Dans Brust.

Eine Geste, die Dan sofort die Knie weich werden lässt.

„Sei mir nicht mehr böse!", bittet Lee leise und nähert sich Dans Hals.

Er atmet seinen Duft und beginnt ihn zärtlich zu küssen. Er streicht zart mit seiner Nase gegen die duftenden Hautpartien seines Halses, bevor er sie mit seinen Lippen liebkost.

Jede Stelle.

Während Lees Atem und seine Lippen sich mit Dans Haut am Hals,

am Nacken,

hinter den Ohren,

an seinem Adamsapfel,

an seinen Kieferknochen,

an seinem Kinn vereinen,

verspürt Dan das erste Mal in seinem Leben, eine ihn in die Schwerelosigkeit erhebende Anziehung.

Ein Rausch, der sich kribbelnd auf seine Haut legt und mit warmen Stößen in ihn eindringt.

Nach und nach wird jeder seiner einzelnen Sinne überschwemmt.

Sein Herz pumpt sein Blut im Rhythmus der rauschenden Gezeiten.

Er verliert sich. In den schäumenden Fluten.

Sein Atem wird immer schwerer und das Brennen der Brandung im Schoß wird fordernder.

Lee hört.

Hört, wie Dan nach ihm ruft.

Die tiefsten, unhörbaren Schallwellen stoßen immer heißer aus dem Mann, den er an seiner Zunge schmeckt.

Er schmeckt ihn, riecht ihn. Spürt seine Haut ihn immer mehr auffordern.

Seine Hände spüren die harten Erhebungen seiner Brust.

Still und brennend horchen sie dem wilden Herzschlag.

Unendlich. Unendlich lang.

Dan spüren, schmecken, riechen, hören.

Er wird immer mehr angezogen.

Seine Lippen immer mehr an Dans Haut gepresst.

Seine Zunge nicht mehr bereit für zarte Berührungen.

Die Psychologie der LiebeWhere stories live. Discover now