k a p i t e l 1 (x)

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Aubree

Langsam schweifte mein Blick über die verschiedenen Menschen vor mir, sie haben alle dieselben Ausdrücke in ihrem Gesicht: Stolz. Stolz auf das, was ihre Kinder erreicht hatten, stolz darauf bei diesem Moment ihrer Kinder dabei sein zu dürfen- und das, obwohl sie wussten das nach diesem Tag ihre Kinder ihren eigenen Weg gehen würden. Meine Augen machten halt bei denen welchen meinen so ähnlich waren, und in diesen erkannte ich nichts davon, was ich bei all den Elternteilen zuvor gesehen hatte... Álvaro Young war kein Mann der Gefühle zeigte, auch nicht, wenn es um seine eigene Tochter ging. Neben mir griff Brooke nach meiner Hand was mich dazu brachte meinen Blick von meinem Vater zu nehmen und meine beste Freundin anzulächeln, in ihrem Blick erkannte ich ihre Fragen- sie wollten immer dasselbe wissen, und auch wenn sie es nur gut meinten- wollte ich nicht immer wieder auf dieselben Fragen antworten müssen. Ja, mir ging es gut. Nein, es machte mir nichts aus das sie nicht hier sein kann. Und jedes Mal belog ich die die mir diese Frage stellten und auch mich selbst dabei. „Wir haben es geschafft bee!" erklärte sie aufgeregt während unser Direktor die Bühne betrat und anfing den Eltern und angereisten Verwandten über unser letztes Schuljahr zu erzählen... er rückte es ins grüne Licht, erzählte wie wundervoll es war die Schüler zu sehen wie sie auf die richtige Bahn kamen, oder auch wie fantastisch war es zu sehen wie sie sich gegenseitig geholfen haben um das gemeinsame Ziel zu erreichen- einen Abschluss welcher ihnen die Wege öffnete ein College zu besuchen. Doch er erzählte nicht davon das Schüler in genau dieser Zeit Dinge erlebt haben, die sie nie wieder vergessen können, dass manche sich anstrengen, um auf ein College zu kommen nur um aus ihrem Elternhaus flüchten zu können- oder auch das manche Mentale Schäden davon trugen dem Stress Stand zu halten welcher von den Lehrern auf sie ausgeübt wurde. „Ich weiß." Sagte ich und wünschte im selben Moment andere Aussichten zu haben- Brooke ging aufs College, um Medizin zu studieren... ich blieb hier in New York und machte das, für was ich bestimmt war, oder zumindest dachte ich wäre dafür bestimmt, bevor ich angefangen hatte alles anzuzweifeln, was in meinem Leben geschah. Meine freie Hand griff in den Stoff des Kleides, welches sich an meinen Körper schmiegte und das Einzige, was ich gerade wollte, war von dieser Bühne hinunterzukommen und mich zuhause in meinem Zimmer einzusperren bis ich wieder den Sinn darin fand mein Leben weiterzuführen. Niemand hatte mir gesagt, dass man sein eigenes Leben nicht mehr weiterführen möchte wenn man jemanden verlor, der eine so große Rolle in diesem gespielt hatte. Niemand kann dich auf das vorbereiten, was du fühlst- sie können dir Tage lang einreden das wieder alles gut werden würde dabei hat niemand Ahnung von dem, was er sagte- keiner könnte jemals das ersetzten, was meine Mutter für mich war.

„Kommst du heute Abend noch mit uns?" fragte mich Brooke, nachdem unser Direktor seine Ansprache beendet hatte und wir uns wieder unseren Familien und Freunden anschließen durften, ich wollte nirgends hingehen- doch ich weiß auch das Brooke sich nicht so einfach abschütteln lassen würde. „Ich weiß nicht." Sagte ich ehrlich und schenkte ihr ein kleines Lächeln, welches sich so verdammt unecht in meinem Gesicht anfühlte. „Bitte Aubree- komm mit uns, wenn es dir zu viel wird verspreche ich dir das wir sofort wieder nachhause gehen, aber ich möchte ein letztes Mal etwas mit meiner besten Freundin machen." Ich wusste, was sie tat, sie spielte die Karte das wir uns nicht mehr so oft sehen würden nun, wo sie New York verließ, und gerne würde ich ihr ihren Wunsch erfüllen, doch ich weiß nicht, ob ich es in mir habe einen ganzen Abend lang so zu tun als hätte ich mich nicht verändert, als hätte es nichts mit mir gemacht, dass ich meine Mutter verloren hatte. Es war ihr letzter Abend zuhause und diesen wollte ich ihr nicht versauen, weil ich es nicht hinbekomme für ein paar Stunden mein Leben zusammenzuhalten. „Ich sag dir Bescheid." Versicherte ich ihr und brauchte ein paar Stunden für mich allein um klare Gedanken fassen zu können, das hier war nicht mehr meine Welt- ich konnte das Gefühl nicht abhaben in einer Menschen Menge zu sein, ich hasste die Blicke, welche dir Menschen schenken, mit denen du in deinem Leben noch kein einziges Wort gewechselt hattest und auch das ich mich durch mein Umfeld nicht auf das konzentrieren konnte, was sich in meinem Kopf abspielte. „Versprich mir das du es dir wenigstens überlegst Aubree." Bat sie und ich nickte leicht, um es ihr zu versichern. „Bist du bereit nachhause zu fahren princesa?" ich spürte seine Präsenz, bevor ich seine Stimme wahrnehmen konnte, und ein unangenehmer Schauer rollte über meinen Körper als er seine Hand auf meine Schulter legte, um der Welt vorzuspielen wir hätten ein gutes Vater-Tochter Verhältnis... „Sí" (Ja) antwortete ich meinem Vater und entzog mich seinem Griff, in dem ich meine Arme um Brooke legte. „Bis später" sagte ich und das Lächeln, welches sich in ihrem Gesicht ausbreitete, machte es mir schwierig ihr später zu sagen das ich nicht kommen würde. „Ich freu mich." Sagte sie und regte damit mein schlechtes Gewissen nur noch mehr an, das falsche Lächeln blieb auf meinem Gesicht, während ich mich von ihr löste und mich von ihr verabschiedete. „Gehst du noch weg?" fragte mich mein Vater, während wir nebeneinander das Gelände der Schule verließen und auf den Fahrer zu gingen, welcher uns schon die Auto Türe aufhielt- „Nein." Antwortete ich kühl und wollte nicht, dass er so tat als würde ihn interessieren, was in meinem Leben passierte ich hatte lange schon mit der Idee abgeschlossen ein normales Familienleben zu führen- er hatte mir nie die Chance gegeben auch nur an eine normale Familie denken, seit ich klare Gedanken fassen konnte hat er es als seine Aufgabe gesehen mich davon zu überzeuge das man Familie nicht braucht, das sie nur dafür da war um mit ihr einen gewissen stand Punkt klar zu machen- und ohne meine Mutter die mich immer vom Gegenteil überzeugen wollte hätte ich ihm bestimmt schon früher Glauben geschenkt- Sie war nicht mehr da und mit ihr ist auch mein Glauben an eine Familie gestorben. „Deine kleine Freundin hat es dir auf jeden Fall abgekauft." Informierte er mich, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf, während ich sagte: „Brooke." Verwirrt sah er mich von der Seite an und ich richtete meinen Blick auf ihn als wir vor der schwarzen Limousine zum Stehen kamen. „Ihr Name ist Brooke- Sie ist seit Jahren mit deiner Tochter befreundet und du weißt nicht einmal ihren Namen." Ich klang nicht ungläubig, weil ich mich daran gewohnt hatte, ich war froh, wenn mein Vater überhaupt wusste, wie ich hieß. Ohne eine Antwort seinerseits abzuwarten, dankte ich Aren, welcher die Türe für mich aufhielt, und setzte mich in den Wagen, keine Sekunde später landete sein schwerer Körper neben mir auf dem Sitz was mich weiter von ihm wegrücken ließ, er war sauer- das ist so ziemlich die einzige Emotion, die der Mann neben mir hatte- Und oft war ich der Auslöser und auch das Ventil, um diese Wut wieder loszuwerden. Ihm gefiel es nicht wie ich mit ihm sprach, dass ich ihm nicht gehorchte, so wie meine Mutter es ihr Leben lang getan hatte. „Du bist undankbar Aubree- ohne mich wärst du nichts auf dieser Welt, vergiss das nicht!" erinnerte er mich als hätte er es nicht schon hundertmal erwähnt und ich schüttelte meinen Kopf, während ich ihm eine Antwort gab, von der ich wusste, dass sie mir ihn für heute vom Hals halten würde. „Natürlich papá, wie könnte ich das jemals vergessen."

don't talk with them about usWhere stories live. Discover now