k a p i t e l 65

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A U B R E E

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Alles fühlt sich so leer an, ich spüre wie meine Brust sich hebt und senkt, wie mein Herzschlag durch meinen Körper vibriert- und doch fühle ich gleichzeitig nichts. Ich habe mein Baby verloren, er hat mich berührt- so wie ich niemals wollte das mich jemals wieder ein Mann ohne meine Erlaubnis berührt- ich habe es nicht geschafft ein Versprechen zu halten welches ich mir selbst gegeben habe.. ich bin schwach geworden als seine Hände auf mir lagen- gefangen in dem Moment welcher mich mein ganzes Leben verfolgt hat, ich habe mich nicht gewehrt.. ich konnte nicht- egal wie sehr mich mein Kopf angefleht hat, wie sehr ich mich selbst angefleht habe.. mein Körper hat nicht reagiert, ich habe es einfach über mich ergehen lassen- bis es vorbei war. Und nun muss ich die Konsequenzen für mein Handeln ertragen. "Bitte sag mir das es nicht wahr ist" machte ich Daphne's flehende Stimme vor der Badezimmer Türe aus, während das heiße Wasser meinen Körper weiter hinunter floß und versuchte die Spuren zu entfernen welche auf meinem Körper hinterlassen wurden, Wasser Dampf legte sich in die Luft während sich das kochend heiße Wasser in jede Pore meines Körpers vorarbeitete- ich will einfach nur vergessen. "Mamá" machte ich Elian's Stimme unter dem prasselnden Geräusch des Wasser's aus und wenn es möglich war schmerzte mein Körper noch mehr als zuvor- ich werde nie den Ausdruck in seinen Augen vergessen als ihm klar geworden ist das ich unser Baby verloren habe.. er muss mich mehr dafür hassen als ich mich selbst in diesem Augenblick- ich habe sein Kind getötet, ich habe es nicht geschafft es zu retten- ich war nicht stark genug mein eigenes Kind zu beschützen.. unser Kind. Ich machte salzigen Geschmack auf meinen Lippen aus und erst jetzt wurde mir klar das ich Tränen vergoß, sie vermischten sich mit dem Wasser welches immer weiter über mein Gesicht lief und ich ließ mich fallen- in genau diesem Moment ergab nichts mehr Sinn für mich- ich wusste nur eines ganz genau ich will Rache, ich will denjenigen umbringen der mein Kind umgebracht hat, denjenigen Foltern der mich wieder hier her zurück gebracht hat.

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Eine Woche später

"Aubree bitte- lass uns reden" flehte mich Elian an während ich in Richtung des Training Raumes lief, "Über was genau?" fragte ich und hielt inne, "Sag mir wie du dich fühlst- sag mir irgendetwas" flehte er und kam die letzten Schritte die zwischen uns lagen auf mich zu. "Irgendetwas" flüsterte er und strich mir dunkle Strähnen aus dem Gesicht. "Was soll ich dir sagen? Ich kann nicht darüber reden- bitte versteh- ich kann nicht." flüsterte ich und sah ihm dabei in die Augen, ich wusste er konnte nichts dafür- doch ich kann nicht einfach weiter machen als wäre nichts passiert.. egal wie sehr er sich bemüht, ich weiß das tief in ihm drin ein hass auf mich herrscht über den ich keine Kontrolle habe. "Bitte" flehte er doch ich schüttelte den Kopf und entfernte mich ein paar Schritte von ihm. "Tut mir leid" flüsterte ich und mir blieb nicht unbemerkt als ich sein Gesicht musterte wie müde er aussah, die dunklen Ringe unter seinen matten Augen ließen sich nicht leugnen, genauso wenig wie seine Haare welche in jede erdenkliche Richtung abstanden. "Es war auch mein Kind" sagte er und ich erstarrte für ein paar Sekunden- da haben wir es, tief atmete ich durch während ich meine Augen schloss um ihn nicht ansehen zu müssen, ich will es nicht sehen, wie sehr er mich dafür verabscheut zugelassen zu haben das unserem Baby was zu stößt- ich würde ihm so gerne sagen wie verdammt leid es mir tut, doch ich weiß das es nicht helfen wird- es macht es nicht besser zu hören das es jemanden leid tut, wenn derjenige dafür die Schuld trägt. "Bitte rede mit mir- hör auf mir aus dem Weg zu gehen, es macht mich verrückt.. ich will einfach nur bei dir sein Aubree" flüsterte er und er klang gebrochen, ich fühlte wie er mir wieder näher kam. "Es tut mir so leid was alles passiert ist, ich dachte es wäre das beste für uns beide, Gott ich lag so falsch." flüsterte er während er durch meine dunklen Haare fuhr. "Es tut mir leid Elian" hauchte ich während eine Träne meine Wange hinunter rollte. "So verdammt leid" brachte ich unter schweren Atemzügen hervor und er sah mich an als würde er nicht verstehen was ich meine. "Nein- baby wenn ich dich nicht gehen lassen hätte wäre nichts davon passiert, hör auf dir die Schuld zu geben.. ich hätte auf dich aufpassen müssen- auf euch" sagte er und in mir brach alles zusammen, meine Knie gaben nach während ich in Tränen ausbrach, er hielt mich fest und wir sanken zusammen zu Boden. "Ich wollte es dir sagen" flüsterte ich mit Tränen belegter Stimme, "Wenn wir alleine gewesen wären." wisperte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Nacken. "Das ist alles meine Schuld mi amor." sagte er und beim klang seiner gebrochenen Stimme brachen auch noch die letzten Teile meines Herzens.. wie konnte es zwischen uns beiden so weit kommen? Wie konnten wir uns so verlieren? Wie konnte ich nicht merken das er Luisa wählen würde? Bei dem Gedanken an ihr Gesicht wurde mir schlecht, sie trug sein Baby in sich.. sie hatte es geschafft es zu beschützen- sie wird ihm zu einem Vater machen. Schluchzend schlug ich seine Hände von meinem Körper "Bitte lass mich los" bat ich ihn, mit rot unterlaufenden Augen sah er mich an als er seine Hände von meinem Körper nahm als hätte er sich an etwas verbannt. "Bitte Aubree- lass mich wieder bei dir sein.. ich drehe durch ohne dich, mir tut alles weh und diese fucking Schuldgefühle fressen mich auf. Baby verdammt ich brauche dich- alles in mir fällt zusammen ohne dich, ich fühle nichts außer diesen unerträglichen Schmerz der mir die Luft zum Atmen nimmt." erklärte er und seine Hände fingen an zu zittern. "Du hast dich für sie entschieden- und ich habe nichts gemerkt, mierda Elian es war doch alles gut zwischen uns.. und plötzlich taucht sie hier auf und das einzige was ich jeden Tag sehe ist wie du sie wählst." heulte ich und rappelte mich auf um wenigsten ein bisschen etwas meiner verloren gegangenen Würde zurück zu bekommen, "Ich kann das alles nicht mehr" schluchzte ich und schüttelte den Kopf als ich ihm in die Augen sah, sein Mund war leicht geöffnet so als wollte er etwas sagen, doch konnte nicht glauben was ich gerade von mir gegeben habe, meine Tränen liefen weiter während ich so schnell wie mir gerade möglich war von ihm verschwinden musste, "Aubree!" rief er mir hinterher doch ich rannte weiter. "Hör mir bitte zu!" flehte er als er mir hinterher rannte doch ich hielt nicht an, ich kann gerade nicht- alles spielte verrückt. "Bitte!" flehte er doch seine Stimme rückte in den Hintergrund als ich mitten in der Türe zur Küche stehen blieb, mein Blick fixiert auf Luisa welche sich lächelnd über ihren Baby Bauch strich, meine Finger krallten sich in den Türrahmen als ich versuchte mich auf den Beinen zu halten, mein Herz schmerzte und immer mehr Tränen liefen über mein Gesicht während ich nur noch mein Blut hören konnte welches durch meinen Körper rauschte. "Aubree hö-" fing Elian an als er hinter mir zum stehen kam doch seine Worte fielen in sich zusammen als er sah wieso ich stehen geblieben war, überrascht blickte Luisa zu uns auf und schenkte mir ein mitleidiges Lächeln welches mir den Rest gab. "Ich habe gehört was passiert ist- mein Beileid" sagte sie was mich kühl auflachen ließ während ich mir die Tränen von den Wangen strich. "Wirklich" fügte sie leise hinzu doch ich hob die Hand um sie zu stoppen, ich wollte nichts hören- nicht von ihr. "Bitte sag nichts" sagte ich und meine Stimme bebte, langsam- ohne ein weiteres Wort- lief ich an ihr vorbei doch drehte mich sofort um als ich spürte das Elian mir folgte. "Was noch?" zischte ich ihn an und mein Herz bekam noch einen Riss als ich seinen verletzten Gesichtsausdruck sah- wieso ist alles so verdammt verdreht? Egal was ich mache oder sage es kommt falsch rüber. "Bitte lass mich alles erklären, baby ich kann das nicht ohne dich" flüsterte er doch ich konnte das alles gerade nicht, ich fühlte so vieles und gleichzeitig nichts.. "Elian.." wisperte ich und schüttelte den Kopf, seine Schultern sanken in sich zusammen und er blickte zu Boden. "Tu das nicht" flehte er und meine Hand wanderte an seine Wange da ich ihn nicht so sehen konnte- das war nicht was ich wollte. "Schließ mich nicht aus Aubree- lass uns zusammen diesen Schmerz fühlen" bat er und legte seine Stirn gegen meine, "Bitte" fügte er flüsternd hinzu welches meine Wände endgültig zusammen brechen ließ. "Okay" sagte ich leise und das erste mal heute sah ich in seinem Gesicht einwenig Hoffnung- und vielleicht fühlte ich diese ja auch. "Ich bin so überfordert Elian- mit allem.. meine Gefühle spielen verrückt und ich kann keinen klaren Gedanken fassen- alles ist komplett falsch gelaufen- es sollte anders sein heute.. alles sollte anders sein" sagte ich und er griff nach meiner freien Hand und für einen kurzen Moment ließ ich mich fallen in seiner Berührung bevor die Welt wieder über uns zusammen brach. "Nicht hier" flüsterte ich und blickte über meine Schulter zu Luisa die so tut als würde sie nicht zuhören, sanft zog er mich in sein Büro wo wir uns gegenüber auf das schwarze Leder Sofa fallen ließen, unsere Knie berührten sich sanft und unsere Hände lagen zusammen geknotet  in seinem Schoß. "Ich habe Luisa nicht gewählt, habe ich nie und werde ich auch nie.. du bist die einzige für mich und wirst es immer sein Aubree- es war eine Kurzschluss Reaktion- sie haben mir gedroht, ich-ich dachte wenn sie mitbekommen das, dass zwischen uns nicht so harmonisch ist wie sie dachten bist du aus dem Schussfeld.. ich dachte das dir dann nichts passieren wird." er atmete aus als hätte ihm das auf der Seele gelegen. "Das war dämlich" sagte ich ehrlich was ihm ein kleines Lachen entlockte welches für einen kurzen Moment meinen Körper wieder zum Leben brachte, "Weiß ich mittlerweile auch" flüsterte er und schüttelte den Kopf. "Das nächste mal redest du mit mir ja? Bitte lass mich nicht wieder gehen okay?" bat ich ihn und er drückte meine Hand fester. "Ich habe dich nie gehen lassen mi amor, díos baby mein Herz war die ganze Zeit bei dir.." (Gott).
"Es tut mir so leid" brachte ich heraus nachdem wir ein paar Sekunden still nebeneinander gesessen hatten, "Ich weiß das es schwer ist und.. du mir vielleicht niemals verzeihen kannst das ich unser Kind verloren habe- aber ich will das du weißt das es mir leid tut, so verdammt leid" sagte ich und meine Stimme verlor zum Ende hin immer mehr an Kraft, mit großen Augen sah er mich an "Das denkst du?" fragte er und rückte näher an mich "Das ich wütend auf dich bin?" fragte er weiter und ich nickte. "Du hast jedes recht dazu" sagte ich leise und er schüttelte langsam mit dem Kopf. "Nein- wir haben unser Kind verloren Aubree- Wir, ich gebe mir die Schuld dafür euch nicht beschützt zu haben, aber bitte sag mir nicht das du dir die Schuld dafür gibst das es unser Baby nicht geschafft hat" sagte er und sah mich mit glasigen Augen an als ich langsam nickte da ich nicht dazu imstande war auf seine Frage mit Worten zu antworten, "Du trägst kein bisschen die Schuld dafür.." flüsterte er und seine warmen Hände wanderten an meine feuchten Wangen, "Auch wenn es weh tut.. nichts davon ist auch nur annähernd deine Schuld- es war seine Schuld und mierda Aubree ich werde ihn dafür umbringen, für alles.. ich werde ihn nicht damit Leben lassen das er meine Frau verletzt hat, das er meine Familie verletzt hat- er wird dafür bezahlen." versprach er mir doch ich hob die Hand um ihn zu unterbrechen, "Das ist mein Kampf und diesen muss ich kämpfen Elian.. er hat mir Dinge angetan welche mich in meinen Träumen verfolgen- er hat mich zurück dahin gebracht wo ich schon einmal war.. wo ich nie wieder sein wollte" sagte ich und meine Hand wanderte durch seine dunklen Haare. "Ich wollte nicht das du- oder irgendjemand mich so sieht, sie haben es geschafft mich schwach zu machen und ich werde ihnen schlimmere Dinge antun als die welche sie mir angetan haben und ich will das jeder mir dabei zusieht um zu sehen wer ich bin" erklärte ich ihm und ein Feuer erwachte in mir welches ich nie für möglich gehalten hätte, "Und den einzigen den ich dabei an meiner Seite haben möchte bist du.." flüsterte ich während meine Finger leicht seine Wangen Knochen entlang fuhren. "Der Schmerz welchen ich zurzeit fühle ist mit nichts was ich je zuvor gefühlt habe zu vergleichen Elian.. aber bitte sag mir das wir das schaffen, das du mich immer noch genauso liebst wie zuvor, weil mierda Elian ich liebe dich so sehr.." flüsterte ich und rückte so nah an ihn heran wie mir möglich war, mit geschlossenen Augen lehnte er seine Stirn gegen meine. "Bitte sag mir das jeden Tag unseres Lebens baby." bat er und darauf spürte ich seine Lippen auf meinen, ich kann nicht sagen wer es war der nachgegeben hat doch genau das war es was ich gerade gebraucht habe das was vor mir steht- vor uns- was auf uns zukommt, das werden wir nicht ohne einander schaffen und das wissen wir beide. "Luisa's Kind ist nicht von mir Aubree." hauchte er gegen meine Lippen nachdem wir uns voneinander gelöst haben um zu atmen. "Was?" fragte ich und sah ihn mit großen Augen an. "Aber der Vaterschafts Test?" verwirrt musterte ich ihn und er schüttelte nur den Kopf. "Gefälscht" erklärte er und ein Stein von dem ich nie wusste das er auf meinem Herzen lag löste sich. "Ich kann's nicht fassen" murmelte ich und lachte einmal auf. "Es ist nicht dein Baby.." lachte ich und schüttelte gleichzeitig meinen Kopf, "Wir hatten so viel stress, haben so viel durchgemacht.. dafür das es nicht dein Baby ist?" fragte ich noch einmal so als könnte ich es nicht glauben vielleicht weil es so ist.. beim besten Willen ich kann es nicht glauben. "Ja" beantwortete er meine Frage und ich fing an zu Lachen. "Das kann doch nicht wahr sein!" erklärte ich hysterisch während mein Lachen immer noch durch sein Büro hallte. "Es ist nicht dein Baby!" schrie ich und legte meinen Kopf in den Nacken. "Fuck!" murmelte ich als ich merkte wie mir warme Tränen die Wange hinunter liefen. "Fuck, Fuck, Fuck.." schluchzte ich und griff nach seinem Oberschenkel um halt zu finden. "Baby" hauchte er und seine warmen Hände wanderten um mein Gesicht. "Es wird alles gut" hauchte er und seine Lippen trafen gegen meine Stirn. "Ich verspreche es." sagte er und wiegte mich leicht hin und her was mich dazu brachte mich wieder zu beruhigen. "Ich will keine Lügen mehr" brachte ich unter schweren Atemzügen hervor und sah ihn an. "Wir müssen ehrlich zueinander sein, auch wenn wir denken das der andere mit der Wahrheit nicht klar kommt- wir sagen sie ihm trotzdem, es ist schon zu viel kaputt gegangen lass uns nicht auch noch daran zerbrechen." sagte ich und blickte in seine Augen. "Ich verspreche es dir mi amor."

don't talk with them about usWhere stories live. Discover now