Birthday (Avengers)

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Alle Avengers saßen versammelt in einem Raum des Starktowers und heckten einen Plan zur Vernichtung von Hydra aus. Ich saß einfach nur daneben und hörte zu. Es gab definitiv einige Dinge, die ich zu sagen hätte, aber ich fand keinen Moment dies zu tun.
Als alle einen Moment schwiegen, richtete ich mich dann allerdings doch leicht auf und hob an.
"Ähm, ich hätte vielleicht einen Plan..."
"Wir brauchen keinen Plan, von einer 15 jährigen!" unterbrach mein Vater, Tony, mich.
Niedergeschlagen nickte ich und sah zu Boden. "16..."
"Was?" fragte Dad, da er mich offenbar nicht verstanden hatte.
"Ich bin 16." antwortete ich etwas lauter.
"Nein, du wirst morgen 16." gab er zurück, doch ich sah, dass er auf einmal Nervosität in den Augen hatte.
"Nein, Dad. Ich bin heute 16 geworden."
"Warte, ihr habt euch nicht mal daran erinnert??" fragte Scott geschockt.
"Natürlich nicht. Du warst der einzige. Nicht einmal mein Vater hat sich daran erinnert."
"Kleine..." Dad sah mich an.
"Alles gut, Dad.", sagte ich mit Tränen in den Augen. "Ich weiß, dass ihr überfüllt mit Arbeit seid. Da ist einfach kein Platz für mein Geburtstag. Ist schon okay." Ich wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Nein, Kleine. So ist es nicht." widersprach Steve.
Ich wandte mich zu ihm. "Doch, Steve. Genauso ist es. Die Erwachsenen sind zu beschäftigt, und vergessen die "Kleinen" und wie sie sich fühlen."
"Es... es tut mir leid." sagte Natascha und sah mich ernst an.
Mit Tränen in den Augen hob ich mein Wasserglas. "Happy Birthday, to me." Dann ließ ich das Glas wieder auf den Tisch sinken und stand auf. Ich wollte nicht rennen, aber ich wollte noch weniger, dass die anderen mich weinen sahen.
"Charly, warte!" rief Steve, doch ich blieb nicht stehen sondern rannte zu meinem Zimmer, wo ich mich einschloss und mich verzweifelt weinend auf das Bett warf.

"Ich bin so ein schlechter Vater..." flüsterte Tony und schloss verzweifelt die Augen.
"Wir sind alle Schuld." versuchte Steve ihn zu trösten.
"Versteht ihr es eigentlich nicht?", rief Scott. "Es geht nicht darum, wer Schuld ist. Es geht nicht darum, ob du ein schlechter Vater bist, Tony. Es geht um Charly. Nur um sie! Es ist ihr Geburtstag, und ihr beginnt jetzt hier, euch die Schuld hin und her zu schieben, anstatt euch um sie zu kümmern!" Aufgebracht sprang er auf und folgte Charly.
Niedergeschlagen sahen die anderen ihm nach.
"Er hat recht..." stimmte Clint ihm leise zu.
"Ach wirklich, Barton?", rief Tony aufgebracht. "Natürlich geht es um Charly. Sie ist doch der einzige Grund warum ich diesen ganzen Kram mit dem Welt retten mache. Es ging immer nur um sie! Ich habe ihren Geburtstag nicht vergessen, ich habe mich um einen Tag mit dem Datum vertan! Ich habe ihn sogar morgen im Kalender stehen! Ich bin einfach nur ein viel zu beschissener Vater, der sich nicht einmal den Geburtstag seiner eigenen Tochter merken kann!", er machte schwer atmend eine Pause. "Und ich kann sie nicht einmal trösten gehen, weil sie mir es ohnehin nicht glauben würde. Ich kann einfach nichts richtig machen." wisperte er und ließ sich auf einen Sessel sinken, die Augen fest zugedrückt und mit einem dicken Kloß im Hals.

Zur gleichen Zeit stand Scott vor Charlys Türe und klopfte verzweifelt dagegen.
"Charly, bitte. Mach auf." Er ließ sich an der Türe herunter sinken und lehnte den Kopf dagegen. "Du sollst nur wissen, dass ich dich nie vergessen würde, okay? Nichts auf der Welt könnte mich so beschäftigen, dass ich meine Lieblings Fast-Nichte vergessen würde, okay? Und ich bleibe hier bis morgen sitzen, wenn es sein muss. Und wenn du morgen immer noch nicht aufgemacht hast, dann hole ich meinen Anzug und schlüpfe durchs Schlüsselloch, verstanden?"
Von drinnen hörte er ein verzweifeltes Schluchzen und es brach ihm das Herz. Charly bedeutete ihm sehr viel und es tat ihm weh, sie so traurig und verletzt zu sehen. Vor allem an ihrem Geburtstag.
Die Türe ging so plötzlich auf, dass Scott nach hinten fiel und mit dem Kopf auf den Boden krachte.
"Oh Gott, Scott! Ist alles okay??" rief Charly und sah ihn besorgt an.
"Ja, ja. Jetzt wo du auf gemacht hast, auf jeden Fall." lächelte er und stand auf. Den Schmerz in seinem Hinterkopf ignorierte er einfach. Kaum das er stand, schlang er seine Arme um das Mädchen, schloss mit dem Fuß die Türe und lehnte sich daran. Seine Arme immer noch fest um sie gelegt, spürte er, wie sie in sein T-Shirt weinte.
"Ich bin für dich da. Für immer, okay?" flüsterte er in ihr Haar, und sie nickte langsam.
"Danke, Scotty. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun sollte." wisperte sie und drückte sich noch etwas fester an ihn.

Tränen rannen aus meinen Augen und wurden sofort von Scotts Shirt aufgesaugt, der einfach nur da stand, mich in seinen Armen hielt und schwieg. Er war meine Stütze in der Dunkelheit und würde es immer bleiben. Ich wusste, dass ich mit allem zu ihm kommen konnte und er sich jederzeit frei für mich nehmen würde.
"Scotty?" fragte ich nach einer Weile.
"Ja?"
"Wie hat Dad reagiert?"
Einen Moment schwieg Scott noch, dann antwortete er. "Er war traurig. Verletzt. Er hat gesagt, dass er ein wahnsinnig schlechter Dad ist und als ich weg war, hat er geschrien, dass du der einzige Grund bist, warum er die Welt retten will. Dass es immer nur um dich ging. Und er sagte, er habe deinen Geburtstag nicht vergessen, sondern sich nur um einen Tag vertan. Er hat es sogar im Kalender stehen. Aber er sagte, er ist einfach ein so schlechter Vater, dass er sich nicht einmal den Geburtstag seiner eigenen Tochter merken kann. Dann hat er noch ganz leise gesagt, aber ich weiß nicht was."
Jetzt schwieg ich. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Vielleicht hatte ich es überbewertet, dass sie meinen Geburtstag vergessen hatten. Aber ich war verletzt gewesen. Der Tag war schon fast vorbei, und außer Scott hatte mir noch absolut keiner gratuliert. Nicht das ich sonderlich viel Wert darauf legen würde, aber es wäre schön zu wissen, dass sie sich wenigstens ein wenig für mich interessierten. Vor allem mein Dad.
"Danke Scott..." wisperte ich und versteckte mich wieder in seinen Armen.
"Nicht dafür, Kleine. Nicht dafür."

Ende

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Oha Freunde,
Als ich den Oneshot geschrieben habe, war ich soo deprimiert, das glaubt ihr gar nicht. Das ist auch der Grund, warum es kein wirkliches Happy End gibt. Aber nächste Woche wird es wieder fröhlicher. Denke ich mal...
Egal. Ich hoffe, es hat euch gefallen.
Hab euch lieb,
Thi

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