🤍 Zwei Wochen (Ironstrange)

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Ja Freunde, das ist dann wohl der erste richtige Shipping-Oneshot in dieser Sammlung. Vielleicht etwas spät aber... ein weiser Mensch sagte einst: "Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun." 
In diesem Sinne, wünsche ich euch ganz viel Spaß.
Hab euch lieb,
Thi
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"Hey, Tony."
Rhodey Rhodes, Tonys bester Freund, betrat das Wohnzimmer, in dem ein völlig betrunkener Tony saß, ins Leere starrte und ein Glas Whiskey in der Hand hielt.
"Hi, Rhodes. Was gibt's?", fragte Tony monoton, und kippte den Rest des Getränkes in einem weg.
"Du weißt, warum ich hier bin. Ich kann mir nicht länger ansehen, wie du in Selbstmitleid und Alkohol versinkst.", antwortete Rhodey, und auch wenn er es nicht zeigte, aber die Sorge, um seinen besten Freund, machte ihn krank. "Hast du schon etwas Neues gehört?"
Beide wussten, worum es ging, auch ohne es ausgesprochen zu haben.
Doktor Stephen Strange war entführt worden. Keiner wusste wann, wo, wie, von wem, geschweige denn dass man wusste, weshalb er entführt worden war. Das einzige was man wusste, war die Tatsache, dass er weg war. Die Polizei war ratlos, hatte die Suche schon frühzeitig auf ein Minimum reduziert und Tony hatte schon am ersten Tag die Hoffnung verloren.
"Nein.", murmelte er und erhob sich, um sein Glas wieder zu füllen. Doch kaum, dass er sich aufgestellt hatte, fiel er beinahe wieder hin. Seit er mit Stephen zusammen war, was nun seit ungefähr einem halben Jahr war, hatte er aufgehört zu trinken. Zwar nicht gänzlich, aber doch beträchtlich weniger. Doch jetzt, wo sein Freund entführt war, hatte er einfach keine andere Option, als den Alkohol, gesehen.
Besorgt trat Rhodey an den Billionär ran. "Tony, du weißt, dass es nichts bringt, oder?"
"Was? Zu leben?", Tony funkelte ihn an. "Mein Leben hat ohne ihn keinen Sinn, Rhodey! Es ist alles... belanglos, das ist es. Alles ist irrelevant!"
"Hey, jetzt mach aber mal einen Punkt, mein Freund!", Rhodey wurde zunehmend sauer. Er kannte Tonys Trinkproblem besser, als irgendwer anders. Er hatte jeden seiner Tiefpunkte miterlebt, und gerade, schien sich ein neuer anzubahnen. Er bezweifelte, dass Tony seitdem sein Freund entführt worden war, auch nur eine Minute nüchtern gewesen war. "Stephen ist verschwunden, nicht gestorben. Und ich meinte nicht, dein Leben hat keinen Sinn, ich meinte, dass es keinen Sinn hat, hier zu sitzen und zu trinken. Du musst ihn suchen!"
"Was für eine revolutionäre Idee, Rhodes!", Tonys Stimme triefte vor Sarkasmus. "Da wäre ich ja noch gar nicht drauf gekommen! Nur weißt du was blöd ist? Nicht einmal sein Zauber-Kollege, Wong, weiß, wer ihn entführt haben könnte. Ich weiß nicht, wo er entführt worden sein könnte. Ich weiß gar nichts!"
"Dann musst du es halt herausfinden!"
"Ja, klar. Einfach herausfinden. Und wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen?"
Rhodey seufzte. "Warst du es nicht, der Cap erklärt hat, dass du Genie, Billionär, Playboy und Philanthropist seist? Dir wird schon was einfallen."
"Aber-", Tony seufzte und ließ sich wieder auf das Sofa sinken. Er starrte fast eine ganze Minute einfach nur schweigend vor sich hin, dann klatschte er in die Hände. "Weißt du was?", er hob den Blick und Rhodey konnte in seinen Augen wieder Mut sehen. "Du hast recht! Ich bin Tony Stark, verdammt! Iron Man! Wenn ich meinen Freund nicht finde, dann keiner."
"Sehr richtig, ja. Aber zuallererst, bist du völlig betrunken.", sagte der Air Force Kommandant, als Tony Elan geladen aufsprang, und los stolpern wollte. Er hielt ihn am Arm fest, und der etwas Kleinere stolperte gegen seine Brust. "Deswegen gehst du jetzt erst einmal schön deinen Rausch ausschlafen. Du kannst deinen Freund morgen immer noch retten."

Mit höllischen Kopfschmerzen wachte Tony auf.
Er erinnerte sich vage daran, wie er gestern mit Rhodey gesprochen hatte. Doch worum es in der Unterhaltung gegangen war, daran erinnerte er sich nicht mehr.
Langsam quälte er sich aus seinem Bett und stolperte zur Türe ins Bad, wo er sich erst einmal eine Aspirin nahm und zwei Gläser Wasser trank.
"Friday, aufwachen.", grummelte er.
Gut gelaunt wie immer meldete sein Interface sich. "Guten Morgen, Sir. Was kann ich für Sie tun?"
"Was ist gestern Abend passiert?", fragte Tony, während er sich zum duschen auszog. Er fühlte sich leer und antriebslos, aber das war keine Entschuldigung, seinen Körper nicht zu pflegen.
"Sie haben mit Commander Rhodes gesprochen, Sir. Über Ihren Freund, Doctor Strange."
"Danke, ich weiß selber, wie mein Freund heißt!"; fauchte Tony schärfer als beabsichtigt.
Unbeirrt fuhr Friday fort. "Sie sagten, Sie wollen ihn heute Suchen gehen."
"Wollte ich das wirklich?"
"Ja, Sir."
Ohne zu antworten ging Tony in die Dusche, und schaltete sie an. Er stellte sich unter das heiße Wasser und je länger er wach war, und sein Hirn wieder normal zu arbeiten begann, desto leerer fühlte er sich. Tränen stiegen in ihm auf und traten aus seinen Augenwinkeln, vermischten sich allerdings sofort mit dem auf ihn herab prasselnden Wasser.
Gut zwanzig Minuten und drei Gläser Wasser später, saß Tony in seiner Werkstatt.
Er fühlte sich hundeelend, zwang sich aber dennoch, zu ein wenig Detektivarbeit. Er musste seinen Freund finden. Zwei Wochen hatte er nichts gemacht. Zwei Wochen, hatte er nur rumgeheult. Jetzt war es an der Zeit, etwas zu machen.
"Friday, gib mir ein Bild von ihm auf den Schirm; ich muss mich irgendwie motivieren."
Sofort erschien ein großes Hologramm vor Tony, welches ihn und Stephen zeigte, wie sie eng umschlungen am Strand von Los Angeles saßen. Tony erinnerte sich noch lebhaft daran, wie er seinen Freund mitten in der Nacht geweckt hatte, und mit ihm im Privatjet rüber geflogen war, um sich den Sonnenaufgang am Strand von L.A. anzusehen.
Er lächelte traurig. "Verdammt, ich muss diesen Mann wieder finden!", fluchte er und begann, sich in sämmtliche Straßenkameras zu hacken, um die Videos von vor drei Tagen zu überprüfen, in der Hoffnung, seinen Freund irgendwo wieder zu finden.

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