Kneel (Tom Hiddleston)

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"Bist du nervös?" fragte ich, während Tom sein Hemd richtete.
"Naja... ja?" gab er zurück und sah mich an. Ich seufzte und zog ihn am Kragen zu mir.
"Brauchst du nicht." lächelte ich, ehe ich ihm einen Kuss gab.
Wir standen in unserer Umkleide hinter dem Fernsehstudio und warteten darauf, dass wir von den Regieassistenten herein gebeten wurden. Heute sollte der Cast vom neuen Thor Film von Fans ins Kreuzfeuer genommen werden. Also genau genommen, nur Chris Tom und ich. Alle anderen waren spontan krank geworden. Aber das war nicht der Grund, weswegen sowohl Tom als auch ich an Nervosität verreckten. Nein, heute würden wir auch endlich unsere Beziehung bekannt geben. Mit Ausnahme von unserer Familie und den anderen Schauspielern des MCU's wusste nämlich noch keiner davon. Doch heute würden es alle erfahren.
"Wir schaffen das." Sagte ich noch einmal zuversichtlich und zog ihn an seinem Hemdkragen zu mir herunter. Ich wollte ihn gerade leidenschaftlich küssen, da ging die Türe mit einem lauten Poltern auf und Chris stand im Raum.
"Leute, seid ihr- Oh.", er sah uns halb erstaunt halb verlegen an. "Störe ich?"
Ich lachte. "Nein, nein. Alles gut. Was gibt es denn?" Ich ließ Toms Kragen wieder los und er richtete sich auf.
"Ähm, wir sollen los. Die Show beginnt gleich." Teilte der verlegene Mann uns mit und ich nickte.
"Dann mal los."
Im Entenmarsch liefen wir drei zu einer großen, schweren Metalltüre, die den Backstage-Bereich von der Bühne trennte. Plötzlich konnte man die Stimme eines Sprechers vernehmen, die durch die Lautsprecher polterte.
"Ladys and Gentleman, bitte begrüßen Sie mit mir: den einzig wahren, einzigartigen Thor. Chris Hemsworth!"
Die Menge begann zu jubeln, und einer der Bühnenassistenten öffnete die Türe, sodass Chris winkend hinein gehen konnte.
"Den Gott des Schabernacks höchst persönlich, Loki. Tom Hiddleston!"
Die Menge rastet völlig aus, während Tom die Bühne betrat. Ich musste ein wenig lächeln, da ich wusste, hätte man mich nicht in den Film gecastet, dann säße ich jetzt genauso in der Menge, und würde mir die Seele aus dem Leib schreien.
"Und frei nach dem Motto, das Beste kommt zum Schluss, Lokis bessere Hälfte, Vivi. Macie Johnson!"
Die Menge setzte zu einem erneuten Ansturm aus Applaus an während ich die Bühne betrat. Das gleißende Licht der Scheinwerfer blendete mich, während ich auf die beiden Jungs zu gingen, die sich mit meinem Betreten noch einmal vom Sofa, welches für uns bereit stand, erhoben hatten. Ich umarmte erst Chris und dann Tom - ihn allerdings etwas länger als nötig.
"Jetzt bin ich auch nervös..." raunte ich ihm zu, und er begann zu kichern. Dann setzten wir uns wieder zu dritt aufs Sofa und die Fans begannen uns mit Fragen zu bestürmen.

Nach einiger Zeit war auch meine Nervosität wieder von mir abgefallen und ich begann, das Ganze zu genießen. Die Fragen der Fans waren teilweise ziemlich lustig oder gar tiefgründig. Aber alles nichts, was man nicht beantworten könnte.
"Ähm, ich habe eine Frage für Mr Tom." Sagte eine junge Frau.
"Tom reicht. Du musst nicht, Mr Tom sagen." Lächelte mein Freund und ich schüttelte grinsend den Kopf. Er wusste, dass er damit die Frauen zur Ohnmacht trieb, und trotzdem machte er es immer wieder.
"Ähm, würdest du für deine Fans Knien?"
Die ganze Halle begann zu lachen und auch Chris und ich kicherten.
"Es gibt nur eine Person auf dieser Erde, für die ich Knien würde." Sagte er und blickte neben sich, zu Chris und mir. Offenbar hielt Chris das für eine Einladung, denn er sprang auf und sagte mit tiefster Stimme:
"Knie!"
Doch Tom grinste nur und geschlagen setzte Chris sich wieder. Die Menge grölte vor Lachen.
"Wenn sogar der Gott des Donners nichts gegen diesen eisernen Willen ausrichten kann..." lachte er und jetzt erhob ich mich.
"Du hast es ja auch falsch gemacht.", grinste ich und griff Tom erneut an seinem Hemdkragen. Ich zog ihn ein Stück zu mir, sodass er nicht mehr ganz auf dem Sofa saß und die Fans begannen begeistert zu rufen. Unsere Gesichter waren kaum mehr als drei Centimeter voneinander entfernt. "Knie." Forderte ich meinen Freund gerade so laut auf, dass man es durch das Mikro noch hören konnte. Ich ließ ihn wieder los und trat einen Schritt zurück. Augenblicklich breitete Tom seine Arme aus und ließ sich auf die Knie fallen. Triumphierend lachte ich auf und die Menge grölte noch lauter vor Begeisterung. Lachend erhob Tom sich wieder und wir setzten uns zurück neben Chris.
"Ich habe das Gefühl, ihr stehlt mir gerade ein bisschen die Show..." meinte er und ich lachte.
Sobald die Menge sich wieder beruhigt hatte, ging es mit der Fragerei weiter.
"Okay, ich glaube, ich frage das im Namen von jedem aus Lokis Armee.", Tom begann zu lachen. Doch ich grinste. Früher war ich auch ein Teil von Lokis Armee gewesen. Jetzt gehörte ich zu Loki selber. "Seid ihr beide zusammen, und wenn ja, wie lange schon?"
Augenblicklich wurde es totenstill in der Halle, und Tom und ich sahen uns vielsagend an. Dann er hob er sich plötzlich, ging zum Rand der Bühne und setzte sich dort hin. Verwundert beobachtete ich, was jetzt kam.
"Okay, also...", er lachte nervös. "Die Wahrheit ist, ja, wir sind zusammen."
Alle Menschen die noch atmeten schienen in diesem Moment aufzuschreien und ich wusste nicht, ob sie das aus Freude für Tom und mich oder einfach nur aus Hass auf mich.
Mit einem Finger an den Lippen brachte Tom die Menschen wieder zum Schweigen. "Seit inzwischen schon fast anderthalb Jahren, sind wir zusammen, und ich liebe Macie mehr als man sich vorstellen möchte.", er erhob sich wieder und ging zu mir. Er hatte dieses schälmische Grinsen auf den Lippen, welches in mir immer zeitgleich Angst und Neugierde hervorrief. Er ergriff meine Hände und zog mich hoch. "Macie, du hast mein Leben vom ersten Tag an, wo wir uns am Set sahen, verändert. Als ich erfuhr, dass du die Person sein würdest, die mit Loki zusammen kommt, war ich glücklicher denn je, denn ich hatte mich schon damals in dich verliebt.", er lächelte sanft und langsam dämmerte mir, was gleich passieren würde. "Als du dann zustimmtest mit mit auf ein Date zu gehen, wurde ich noch glücklicher, und das war schon echt nicht leicht zu toppen. Aber du hast es geschafft, als wir dann endlich zusammen kamen. Als ich dir endlich sagen konnte, was ich für dich empfinde und du es erwidertest. Noch glücklicher könnte ich nicht werden." Tränen stiegen in mir auf. Plötzlich ließ er meine Hände los und ging vor mir in die Knie. "Ich weiß nicht, ob es überstürzt ist. Ob wir uns in zehn Jahren hassen - wovon ich nicht ausgehe -, aber ich liebe dich mehr als alles, was man in Worte fassen kann. Ich... ich- mir fällt nicht mal mehr ein passender Vergleich ein, so sehr liebe ich dich.", sowohl die Menschen als auch ich begannen berührt zu kichern. "Und darum, und weil ich dich nie wieder gehen lassen will, frage ich dich: Macie Tira Johnson, möchtest du meine Frau werden?"

Um mich herum begann sich alles zu drehen. Ich sah Tom vor mir Knien, und eine kleine rote Schatulle halten, in der ein schmaler silberner Ring mit einem einzelnen, grünen Steinchen darin, lag. Ich spürte, wie Tränen der Rührung und Freude meine Wangen herunter liefen, aber ich wollte sie nicht weg wischen. Ich hörte die Rufe der Menschen um mich herum, von denen ich noch immer nicht wusste, ob sie freundlich gemeint waren. Doch es war mir egal. Diesen Moment konnte mir kein Fan versauen.
"Ja...", flüsterte ich und sagte dann noch einmal lauter: "Ja, ja ich will dich heiraten!" Da ich nicht wusste, ob man mich gehört hatte.
Toms Augen begannen zu leuchten während er aufstand, meine Hand nahm und den Ring behutsam darauf steckte. Dann hob er mich an den Hüften hoch, wirbelte mich durch die Luft ehe er seine Lippen sanft auf meine legte.
"Ich liebe dich." Hauchte er gegen meine Lippen.
"Ich dich auch. Mehr als alles andere. Aber versprich mir, dass egal wie sehr die Fans mich haten, du bei mir bleibst."
"Warum sollten sie dich haten?" Verwirrt sah er mich an und ich begann sanft lächelnd durch seine Haare zu streichen.
"Du bist manchmal so unwissend...", ich lachte leise. "Ich erkläre es dir später."
"Damit kann ich leben."
Dann legte er seine Lippen wieder auf meine.

Ende


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So ein bisschen Kitsch muss auch mal sein, nicht wahr, Freunde?
Ich hoffe, dieser kleine aber feine Oneshot hat euch gefallen, lasst doch gerne ein Sternchen da; das würde mich sehr freuen.
Hab euch lieb,
Thi

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