She's mine (Zemo)

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Diese Story ist unabhängig von der - absoluten fantastischen - Serie "The Falcon and the Winter Soldier", auch wenn die Personen vorkommen und möglicherweise auch ähnliche Szenen vorhanden sind.
Viel Spaß beim Lesen,
Hab euch lieb,
Thi
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Gemeinsam schritten Zemo und Sam durch eine hässliche Gasse in einem noch hässlicheren Stadtteil von Berlin. Sie waren auf dem Weg zu ihrer Unterkunft, wo die zwei mit den Barnes Geschwistern untergekommen waren. Die beiden Männer liefen schnell und schweigend, obwohl man Zemo ansah, dass ihm etwas auf dem Herzen lag. Nach einer Weile fasste er seinen Mut zusammen und sprach Sam an.
"Du, Sam?"
Grummelnd wandte dieser sich an den anderen Mann und nickte, als Aufforderung weiter zu reden.
"Ist Julie mit wem- also hat sie einen- ist sie mit jemandem zusammen?" Fragte er unsicher und ein Grinsen breitete sich auf Sams Gesicht aus.
"Hat da jemand ein Auge auf die Kleine Barnes geworfen?" Stichelte er und Zemo ließ verlegen den Blick sinken.
"Wer hat einen Blick auf meine Schwester geworfen?" Dröhnte die Stimme von Bucky die Gasse entlang und ruckartig blieben die zwei stehen.
"Bucky, wo kommst du denn her?" Fragte Sam verwundert während Bucky näher heran kam.
"Ich bin euch suchen gegangen, weil Julie sich Sorgen um euch gemacht hat, aber ich nicht wollte, dass sie los geht."
"Ist sie nicht alt genug, um auf sich selber aufzupassen?" murmelte Zemo leise und spürte plötzlich kaltes Metall, welches seinen Hals umschloss.
"Was hast du gesagt?" fauchte Bucky und drückte seine Hand etwas fester um den Hals seines Gegenüber.
"Ich habe nur gefragt", presste dieser hervor "ob sie nicht alt genug sei, auf sich selber aufzupassen."
Bucky ließ ihn wieder los und schnaufend stützte Zemo sich auf seine Knie.
"Nun komm, Mimose. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit und Julie wartet auf uns." sagte Sam und Bucky griff nach Zemos Arm, um ihn mit sich weiter durch die Gasse zu ziehen.

Julie stand zur gleichen Zeit in der dunklen Lagerhalle, die sie ihr vorübergehendes Heim nannte, und spähte durch die aus gewölbtem Glas bestehenden Fenster. Seit zwei Wochen waren sie, ihr Bruder, Sam und Baron Zemo in einer verlassenen Lagerhalle in Berlin untergetaucht und versuchten sich durchs Leben zu kämpfen. Dass Sam und Bucky dem Baron nicht weiter als bis zur Nasenspitze vertrauten und ihn auch nur dabei hatten, weil sie ihn später noch brauchen würden, führte nicht unbedingt zu besonders guter Stimmung innerhalb der Gruppe. Besonders Bucky misstraute Zemo. Doch Julie konnte das beim besten Willen nicht verstehen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kerlen, reduzierte der Baron sie nie auf ihr Äußeres oder unterstellte ihr Unfähigkeit, weil sie eine Frau war. Im Gegenteil. Zemo zeigte ihr durch sein Verhalten regelmäßig Wertschätzung und großen Respekt. Wenn Bucky und Sam mal wieder auf Informationsbeschaffung waren, dann konnten Julie und er sich immer sehr gut unterhalten. Und er war auch nicht so verklemmt. Es schien, als würde er sich nur bei Julie allein so richtig entspannen können. Und auch, wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, aber sie hatte den Sokovianer doch sehr ins Herz geschlossen.
Als er also mit Sam über drei Stunden unterwegs gewesen war, hatte sie eben begonnen, sich Sorgen um ihn zu machen. Sie hatte sich auf die Suche machen wollen, doch Bucky hatte es für zu gefährlich gehalten, weswegen er nach einiger Diskussion selber los gegangen war, um nach den beiden zu suchen. Und seitdem stand Julie am Fenster und starrte nach draußen. Ihre Sorge wuchs, als Bucky nach einer halben Stunde noch immer nicht aufgetaucht war. Nervös schritt sie vor der Türe auf und ab und warf dabei immer wieder suchende Blicke nach draußen. Irgendwann setzte sie sich verzweifelt auf ihr "Bett" - ein Schlafsack, der auf mit Papier gefüllten Müllsäcken lag. Als die Türe dann endlich das ersehnte Quietschen von sich gab, sprang sie auf und sprintete zur Türe, wo genau in dem Moment ein blonder Mann in Captain America Verkleidung herein kam. Hinter im folgten zwei Männer die mindestens doppelt so breit wie Julie waren. 
"John Walker!" entfuhr es ihr, als sie den Mann erkannte. Schnell sah sie sich nach einer Waffe um, doch mit Ausnahme einer Dose Chilli con Carne und ein paar von Zemos turkish delight war nichts in greifbarer Nähe. 
"Julie Barnes...", Walker grinste böse. "So sieht man sich wieder."
"Was tust du hier, Walker?" fragte Julie und griff dabei unauffällig nach der Dose. 
"Dein Bruder und sein kleiner Freund haben einem Schwerverbrecher bei der Flucht geholfen. Und wir sind hier, um sie alle drei einzubuchten." Walker sah sich suchend in der Halle um.
"Wie du sehen kannst, Walker,", zischte Julie "ist hier außer mir aber keiner. Mein Bruder ist schon heute morgen mit Sam und dem Baron abgereist. Du kommst zu spät!" Noch während sie die drei ungebetenen Gäste anlog sah sie, wie Walker mit seinem Schild ausholte, und es in ihre Richtung schleuderte. Unbeeindruckt trat sie einen Schritt beiseite, der Schild flog an ihr vorbei, knallte an die Wand und kam wieder zurück geflogen. Doch gewistesanwesend drehte Julie sich um ihre eigene Achse und fing den Schild mit der Dose in ihrer Hand auf. Diese zerplatzte zwar, rettete Julies Hand aber trotzdem vor der rasiermesserscharfen Seite des Schildes. 
"Hm, beeindruckend. Jetzt hast du mein Schild." sagte Walker und schritt durch die Halle. Julie pflückte derzeit die Kaputte Dose von dem Schild und hielt es schützend vor sich.
"Julie, Julie... wir könnten so ein niedliches Pärchen abgegeben. Mein Charme würde mit deiner Schönheit perfekt harmonieren." 
Julie bekam Würgereiz. "Wir?! Ein Paar?!" rief sie.
"Ja, warum nicht? Du bist hübsch, halbwegs intelligent,", 
Julie begann innerlich zu kochen, während Walker immer näher kam.
"Du würdest bei mir gut versorgt und hättest einen charmanten, gut aussehenden Freund an deiner Seite."
Julie fing laut an zu lachen und ließ beinahe den Schild fallen. "Walker, danke für dieses", sie lachte sarkastisch auf "überaus verlockende Angebot, aber-"
"Sie ist mein." unterbrach sie eine kühle Stimme von der Türe aus. Sowohl Julie als auch Walker und seine beiden Schläger drehten sich verwundert zur Türe, wo in diesem Moment Zemo aus dem Schatten trat.
"Was?" fragte Walker, in seiner grenzenlosen Weisheit.
"Sie", Zemo deutete auf Julie, die ihn fassungslos aber nicht abgeneigt ansah. "ist mein." Seine Stimme war Kühl und sein Gesicht sagte nichts über seine Gefühle aus, während er  ruhig auf Julie zuschritt, die sich nun wieder gefasst hatte. 
"Ach ja?" frage Walker herausfordernd und trat mit zwei Schritten zu ihr, griff nach ihrem Gesicht und zog sie zu sich. Doch ehe er seine schleimigen Lippen auf ihre legen konnte, rammte sie ihm den Schild von unten gegen den Kiefer, sodass er vor Schmerz wimmernd nach hinten taumelte. 
"Hörst du irgendwie schlecht?", fauchte sie und trat zu Zemo, der etwa einen Schritt hinter ihr stand. "Ich bin sein."

Mit einem Ohren betäubenden Knall flog die Hallentüre auf und Bucky und Sam stürmten herein. Sie sahen, wie John Walker sich den Kiefer haltend durch die Halle stolperte, zwei Muskelpakete langsam auf Zemo zu gingen, der Julie im Arm hielt und sie beide mit Walkers Schild schützte.
"Bucky!" rief Julie erleichtert, als sie ihren älteren Bruder erblickte. Einen Moment lang blitzte Eifersucht in Zemos Augen auf. Doch bereits mit dem nächsten Wimpernschlag hatte er eine perfekte Maske aufgesetzt. Bucky hingegen versteckte die Wut, die dieses Bild in ihm auslöste, nicht. Er stürmte nach vorne, schlug dem einen Schläger mit dem Metallarm auf den Kopf und rammte dem anderen sein Messer in die Schulter. Im völligen Blutrausch rannte er dann auf Walker zu, der schlau genug war, sich nicht verteidigen zu wollen, sondern lieber die Flucht ergriff. Auch die Schläger taumelten ihrem Boss hinterher, aus Angst, dass Bucky sie umbringen würde. 
Wutschnaubend ließ der Winter Soldier die Türe hinter ihnen zufallen und wandte sich ruckartig zu Zemo, der sich gerade zum wiederholten Male bei Julie erkundigte, ob es ihr gut ginge, und ihr seinen Mantel um die Schultern legte.
"Was hast du dir dabei gedacht?! Du solltest die ablenken! Nicht meine Schwester belästigen!" fuhr er den Baron an, der etwas zusammen zuckte.
"Bucky, hey!", rief Julie und baute sich vor ihrem Bruder auf. "Zemo hat mir nichts getan! Er hat mich nicht belästigt! Im Gegenteil! Er hat mich davor gerettet, Walker erklären zu müssen, dass ich nicht mit ihm zusammen sein möchte. Und auch sonst war er immer nett zu mir. Hat sich nach mir erkundigt, auch wenn neue Infos rein gekommen sind. Du brauchst mich nicht vor ihm zu beschützen, weil er keine Gefahr für mich ist! Und du kannst nicht verhindern, dass ich ihn mag. Das er mehr als nur ein Freund für mich ist! Akzeptiere das!"
Julie war immer lauter geworden, und Bucky sah sie erstaunt an. Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, erkannte aber, dass er dazu nichts sagen konnte, und klappte den Mund wieder zu.
"Wirklich?" fragte Zemo plötzlich leise und Julie drehte sich zu ihm. Verlegen sah der Baron auf den Boden, da er sich nicht traute, ihr in die Augen zu blicken. Doch mit einem Mal wurde auch Julie verlegen.
"Ja, also schon. Aber ich  weiß, dass du- Also, dass du mich- Wegen Sokovia und-", sie konnte nicht weiter reden, da Zemo näher zu ihr getreten war, und ihr Kinn nun sanft aber bestimmt nach oben, zu ihm, drückte.
"Sokovia ist passiert. Das hast du mich gelehrt.", sagte er mit ruhiger Stimme und eine Gänsehaut breitete sich auf Julies Rücken aus. "Und wenn dein Bruder und Sam nicht gerade zugucken würden, dann würde ich dich jetzt küssen." fuhr er fort, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen, allerdings lockerte er dabei etwas den Griff um ihr Kinn. 
"Dann mache ich das eben." sagte Julie leise und ehe Zemo etwas dagegen unternehmen konnte, hatte sie sich schon auf die Zehen gestellt und ihre Lippen sanft und langsam auf seine gelegt. Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen, während Julie und der sokovianische Baron ihre Lippen miteinander verschmelzen ließen. Julie legte ihre Hände vorsichtig in seinen Nacken und er umschloss ihr Gesicht sanft mit seinen warmen Händen. Doch sie wurden wieder in die Realität zurück geholt, als Bucky sich räusperte. Die beiden lösten sich voneinander, doch ehe sie sich Bucky zuwandten, lächelte Julie Zemo noch einmal an, was dieser mit einem verliebten Blick beantwortete, und seinen Arm vorsichtig um sie legte. Dann blickten sie zu Bucky, der Zemo genau ansah.
"Du brichst ihr das Herz, ich breche dir dein Genick." sagte er dann schlicht, drehte sich um und ging zu Sam, der noch immer neben der Türe stand und das Szenario beobachtete. Mit einer Handbewegung bedeutete er dem stillen Beobachter, ihm zu folgen. Sam nickte nur, und verließe die Halle hinter ihm. Zemo hingegen blickte zu Julie in seinen Armen und lächelte.
"Keine Sorge, James. Das wird nicht nötig sein."

Ende



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Also Freunde,
frohe Weihnachten. Ich habe euch voll dolle lieb, bin aber kein Mensch der gerne kitschig wird, darum belassen wir es hiermit.
Lasst doch gerne ein Sternchen da
Hab euch lieb,
Thi

Marvel OneshotsWhere stories live. Discover now