Searching (Steve Rogers + Bucky Barnes)

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"Bucky? Wo bist du??" rief ich in die Wohnung, doch erhielt keine Antwort. Grummelnd holte ich meinen Mantel aus dem Garderobenschrank und zog ihn an. Dann nahm ich mir einen Hausschlüssel und verließ die Wohnung wieder. 
"Da sucht man ein einziges Mal nach seinem Bruder, und wo ist er? Nicht zu finden." murrte ich und lief die verschneite Straße entlang, die Hände tief in den Taschen meines langen, braunen Mantels vergraben. Ich bog um die Ecke und stieß eine schwere Holztüre auf. Im Inneren des Clubs, den ich betrat, war es schön warm und auch der Gestank von Alkohol störte mich nicht. Ich spürte, wie sich alle Blicke auf mich richteten, und suchte verzweifelt nach einem bekannten Gesicht. Auf keinen Fall wollte ich jetzt mit einem besoffenen Kerl quatschen. 
"Oh Gott, danke." murmelte ich, als ich ein bekanntes Gesicht erblickte und sofort auf ihn zusteuerte. 
"Becky?" fragte Steve verwirrt, als ich mich neben ihn setzte.
"Steve, ich bin so froh dich hier zu treffen. Hast du Bucky gesehen?" 
Er grinste. "Es tut mir leid, ich finde es immer wieder lustig, mit euren Namen..." lächelte er verlegen doch ich grinste ebenfalls. Er hatte ja recht. Es war schon lustig mit Bucky und mir. Wir waren die "B-Geschwister". Bucky und Becky Barnes. Oft hatte ich mir schon blöde Sprüche darüber einfangen müssen, aber inzwischen war es okay für mich. 
"Nein, ich habe deinen Bruder nicht gesehen." beantwortete er dann meine Frage. 
"Er ist vermutlich mit einem Mädchen unterwegs... Urgh, Brüder.", ich sah mich um, und wandte mich dann wieder dem besten Freund meines Bruders zu. "Ich bleibe noch ein wenig bei dir, wenn es dich nicht stört. Ich mag noch nicht nach Hause gehen."
Er nickte lächelnd.
"Weißt du, er hat mir diesen Job hier in der Buchhaltung besorgt. Und ich bin extra her gezogen damit wir uns öfter sehen. Aber ich könnte genauso gut in Russland sein, wir würden uns genauso wenig sehen."
"Ich dachte, du wärst ohnehin her gekommen?"
"Ja, wäre ich auch. Ich mag es hier. Aber ich habe halt nicht erwartet, die ganze Zeit alleine zu sein. Ich sehe dich mehr, als meinen Bruder. Und mit dem wohne ich unter einem Dach. Nicht, dass ich das schlimm finden würde."
Er lächelte verlegen und sah weg.
"Aber egal, was machst du hier alleine? Ich dachte die Frauen würden Schlange bei Captain America stehen."
Er schwieg und lächelte einfach nur traurig.
"Keine Sorge. Die Richtige ist schon irgendwo dort draußen und wartet auf dich."
Ich blieb noch eine ganze Weile bei ihm und wir redeten über Gott und die Welt. Erst spät in der Nacht brachte er mich nach Hause.
"Danke fürs zurück bringen." lächelte ich.
"Aber natürlich. Eine junge Dame wie du sollte um diese Zeit nicht ohne Begleitung sein. Selbst wenn sie sich so zur Wehr setzen kann wie du." lächelte er zurück und ich umarmte ihn noch einmal zaghaft. 
"Bis morgen auf der Arbeit." verabschiedete mich und betrat das Haus.
Als ich die Wohnung betrat ging ich noch einmal in Buckys Schlafzimmer, doch er war noch immer nicht da. Im Wohnzimmer lag auch keine Nachricht von ihm also ging ich davon aus, das er bei seiner neuen Liebhaberin war. 
Bedrückt zog ich mich um und legte mich in mein Bett. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, aber ich war ein wenig neidisch auf Buckys neue Freundin. Er verbrachte wesentlich mehr Zeit mit ihr als mit mir und ich war nur für ihn her gezogen. Traurig schlief ich ein.

Am nächsten Morgen wachte ich wie gewöhnlich auf, machte mich fertig und ging zur Arbeit. Ich war eine Buchhalterin bei S.H.I.E.L.D und liebte meinen Job. Ich hatte mein Büro zwischen den historischen Büchern und war mehr als glücklich damit. So bekam ich immer mit, wenn jemand in den Konferenzsaal betrat, da die Regale schließlich direkt daneben waren. 
"Guten Morgen Becky." begrüßte Steve mich und lächelte gutmütig.
Ich hob den Blick von einigen Akten und sah ihn an. "Guten Morgen, Steve." lächelte ich zurück.
"Du hast deinen Bruder noch nicht zufällig gesehen, oder?"
"Ich glaube, er müsste mit Phillips auf dem Weg zu einer Besprechung sein. Zumindest hat mir ein Vögelchen gezwitschert, dass heute eine Besprechung stattfindet. Er sollte wohl bald zurück kommen."
"Na dann werde ich wohl warten."
Ich nickte und wandte mich wieder meinen Akten zu. Doch ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren, da ich Steve aus dem Augenwinkel noch immer im Gang stehen sah. Ich sah wieder auf und lachte leicht. 
"Du musst dort nicht so rum stehen. Setz dich irgendwo. Ich beiße nicht."
Dankbar ging Steve zu einem Stuhl der etwas näher an meinem Tisch stand und setzte sich. Aber ich konnte sehen, wie nervös er war. Lächelnd sah ich ihn an und klappte die Akte vor mir zu. Solange Steve hier war, konnte ich mich nicht konzentrieren.
"Übrigens... vielen Dank für gestern Abend." bedankte ich mich etwas verlegen. 
"Äh, ja. Richtig. Aber es war ja nichts großes." gab Steve nervös zur Antwort. 
"Du hast mich dich zutexten lassen. Stunden lang. Nicht jeder hätte das gemacht." 
"Ich unterhalte mich gerne mit dir. Oder höre dir auch einfach nur zu."
"Ich unterhalte mich auch gerne mit dir. Vielleicht sollten wir das noch einmal machen... Natürlich nur wenn du willst!"
"Ich würde sehr gerne."
"Du könntest auch zum Essen vorbei kommen. Oder wir könnten ins Kino gehe-", ich unterbrach mich. "Warte, das klingt gerade irgendwie nach einer Einladung zu einem Date, habe ich Recht?" 
Verlegen verschränkte Steve die Schultern. "Ähm... ein bisschen vielleicht."
"Daran wärst du nicht interessiert, nehme ich an?"
"Ähm, naja... Du bist sehr hübsch. Nich-Nicht, dass ich auf so etwas wert legen würde. Oder das ich jemals geguckt hätte oder so."
Ich lachte. "Steve, ich habe nur einen Witz gemacht. Bist du immer so nervös?"
Plötzlich kam Bucky und schnell verabschiedete Steve sich, sodass ich mich wieder auf meine Akten konzentrieren konnte.

Später am Tag, ich war schon seit einigen Stunden wieder zuhause und kochte zu Abend, kam Bucky herein. 
"Da ist ja meine Lieblings Schwester!" rief er und lehnte sich an die Küche.
Grinsend verdrehte ich die Augen. "Ich bin deine einzige Schwester, du Dödel."
"Äh... ja." verlegen grinsend steckte er die Hände in die Hosentaschen.
"Wo warst du letzte Nacht? Ich habe dich überall gesucht." fragte ich, und wandte mich wieder dem Essen zu.
"Ich war mit Steve draußen."
"Nein, warst du nicht. Weil ich nämlich mit ihm zusammen gewesen bin."
"Du hast was gemacht?!" rief er und sah mich erstaunt an. 
"Ohhh, es ist nicht das, was du denkst. Wir haben geredet. Ich habe geredet. Und er hat mir zugehört und-"
Bucky grinste triumphierend. 
"Du bist so ein Trottel." lachte ich und schlug ihm freundschaftlich gegen den Arm.
"Magst du ihn immer noch?" 
"Ich bin nicht mehr vierzehn. Mein Schulzeit-Crush, den ich hatte, ist schon lange vorbei."
Herausfordernd grinste Bucky mich an. 
"Setz dich hin und iss, du Trottel." grinste ich und stellte einen Teller mit vielen duftenden Pancakes vor ihn auf den Tisch.
"Sternchen-Pancakes mit Sirup??" fragte Bucky überrascht.
"So wie Mum sie immer gemacht hat."
"Und darum bist du meine Lieblings Schwester!" rief er und stopfte sich einen halben Pancake in den Mund.
"Ich bin immer noch deine einzige Schwester!" lachte ich. 
"Und trotzdem habe ich dich lieb." grinste er und ich schüttelte nur lächelnd den Kopf. 
Mein Leben konnte in diesem Moment nicht besser sein. Doch ich wusste, bald würde er wieder vorbei sein und ich alleine. Bucky würde mit seiner Freundin zusammen sein und ich könnte wieder nur arbeiten. Es sah momentan nicht danach aus, als ob ich jemals einen Freund finden würde. Denn mit einer Sache hatte ich gelogen. Ich stand immer noch sowas von auf Steve. Und das würde wohl auch immer so bleiben...

Ende



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"Pufff, Part zwei!", so sagte feeelive als sie die Geschichte das erste Mal hörte. Noch weiß ich nicht, ob ich diese Geschichte ausweiten werde, aber wer weiß das schon.... 
Ich sehe ehrlich gesagt kein Potential für einen Part zwei, aber was sagt ihr dazu?
Hab euch lieb,
Thi

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