🤍 Who says? (Scott Lang)

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PoV: Scott ist noch in der High School.
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Mit einem gespielten Lächeln betrat Scott den Klassenraum. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Vor allem, da es bereits seit ein paar Tagen immer so aussah. Die anderen kauften ihm das Fake-Lächeln vielleicht ab, aber ich nicht. Er war seit fast zwei Jahren mein Freund und ich hasste es, ihn so sehen zu müssen.
"Guten Morgen, Honey." Begrüßte er mich und für einen Moment war das Lächeln echt, ehe es wieder zu diesem seltsamen Etwas wechselte.
"Dir auch einen guten Morgen, Sweetheart. Alles okay?" Lächelte ich zurück und drückte seine Hand.
"Ja, mir geht es super." Log er, ehe er sich auf den Platz vor mir setzte und sich in unserem Mathebuch versteckte. So konnte das nicht weitergehen, entschied ich und beschloss, in der Mittagspause mit ihm zu reden.
Während des gesamten Unterrichts wechselte Scott mit keinem ein Wort und wenn er aufgerufen wurde, waren seine Antworten einsilbig. Meine Sorge stieg, als ich in der Pause sah, wie er von drei Jungs, Lenn und seine beiden Freundes Stan und Fred, aus der Jahrgangsstufe über uns abgeholt und raus gebracht wurde. Lenn war dafür bekannt, dass er andere Jungs manipulierte, um an deren Freundinnen zu kommen. Kurz vor dem nächsten Dong kam Scott allerdings wieder; die Hände tief in den Taschen vergraben, Kapuze auf dem Kopf und den Blick starr nach unten gerichtet.
"Scotty...?" Sprach ich ihn vorsichtig an, doch er antwortete mir nicht einmal. Verletzt holte ich meine Englischsachen hervor und schlug meine Hausaufgaben auf. Noch eine Stunde., sagte ich mir. Noch eine Stunde, dann habe ich endlich Gewissheit...

In der Mittagspause gingen Scott und ich gemeinsam in die Cafeteria. Auf dem Weg dahin sah ich, wie Lenn und seine beiden Kumpanen aus der Pause wieder zu Scott kamen, doch ich ergriff seine Hand und hinderte ihn somit daran, wieder zu den Jungs zu gehen.
"Wir müssen reden." Erklärte ich nur knapp, als er mich verwirrt ansah. Ich hatte nie ein Problem damit gehabt, wenn er in der Pause zu seinen Kumpels ging. Aber diese Idioten waren weder seine Freunde, noch waren sie wichtiger, als ein Gespräch mit mir.
Ohne seine Hand loszulassen holten wir uns Essen und setzten uns dann an den äußersten Rand der Cafeteria.
"So, und jetzt sagst du mir, was los ist.", forderte ich ihn auf. "Und komm mir jetzt nicht mit "Nichts". Das Stimmt nämlich nicht. Ich sehe es dir an." Sagte ich und nahm über den Tisch erneut seine Hände in meine.
"Honey... ich kann es dir nicht sagen." Murmelte er dann nach einer Weile und ließ den Blick sinken.
"Scott, bitte. Ich mache mir Sorgen, verdammt! Ich liebe dich und du stößt mich weg. Kein Problem kann groß genug sein, dich mir wegzunehmen.", ich sah ihn verzweifelt an. "Bitte, rede mit mir."
Ebenso verzweifelt biss er sich auf die Lippe und wandte den Blick ab, ehe er seine Hände aus meinen zog. Verletzt sah ich ihn an, doch er vermied Augenkontakt.
"Ich liebe dich auch, Honey, glaub mir. Mehr als alles andere. Aber mir ist eine Sache klar geworden.", endlich sah er mich an. "Ich verdiene dich nicht. Ich bin nicht stark, gutaussehend oder besonders intelligent. Du hast so viel mehr verdient, als mich. Ich kann nicht mal problemlos Taxi fahren, ohne direkt Panik zu bekommen. Du verdienst jemanden, der dir geben kann, was du mir gegeben hast. Und dieser jemand bin nicht ich."
Stumm blickte ich ihn an. Tränen krochen in mir hoch und es kostete mich sämtliche Überwindungskraft, nicht zu weinen.
"Wer hat dir das gesagt?" Fragte ich leise. Etwas zu leise, denn Scott sah mich verständnislos an.
"Was?"
"Ich fragte, er zum Teufel dir diesen Schwachsinn erzählt hat!" Rief ich und funkelte ihn an. "Wer hat gesagt, du wärst nicht gut genug? Wer, Scott? Und die viel wichtigere Frage ist, warum glaubst du so etwas?"
Plötzlich traten die drei Idioten zu unserem Tisch. Lenn grinste böse.
"Na, Scotty? Hast du ihr schon gesagt, was wir geklärt hatten?"
Niedergeschlagen nickt Scott, stand auf und nahm seine Sachen. Doch ehe er mit den Jungs wegschlurfen konnte, sprang ich auf und zog Lenn am Kragen zu mir.
"Du hast ihm diesen Schwachsinn ins Hirn gepflanzt!" Zischte ich und wollte ihm eine klatschen, da kam er noch ein Stück runter, und drückte seine ekelhaften Lippen auf meine.
Eine halbe Schock-Sekunde später stieß ich ihn von mir weg und trat ihm zwischen die Beine. Das war zwar weder beabsichtigt noch gezielt gewesen, aber verdient hatte er es.
"Spinnst du?!", Schrie ich und setzte noch einen Schlag hinterher. "Glaubst du etwa, nur weil du Scott solchen Dreck ins Hirn gepflanzt hast, lasse ich ihn gehen? Liebe ihn nicht mehr?"
"Aber ich bin... so viel besser... als er." Stöhnte mein Gegenüber, der soeben den ersten Platz auf meiner roten Liste ergattert hatte.
"Du?", ich lachte. "Du bist nicht mehr, als ein armes Würstchen, das definitiv unter Persönlichkeitsstörungen leidet. Scotts Charakter ist aus Gold. Er ist fürsorglich und verständnisvoll. Er nimmt mich, wie ich bin und das gleiche tue ich bei ihm auch. Was wir haben, ist etwas inniges. Etwas ehrliches. Du bist oberflächlich, ekelhaft und immer nur auf deinen persönlichen Gewinn aus." Rief ich und drängte ihn immer weiter von uns weg. "Verzieh dich aus unserem Leben und wenn du nicht aufhörst, andere zu manipulieren, wird der Direktor von einem üblen Mobber erfahren. Und du weißt wie Direktor Adams auf Mobber reagiert." Drohte ich und mit dem letzten bisschen Ehre, dass er besaß, stand Lenn auf, winkte die beiden dressierten Affen zu sich und zog ab.

Mit halb offenem Mund sah Scott mich an.
"W-warum hast du das gemacht?" Fragte er zögerlich. Doch anstatt ihm zu antworten ging ich nur auf ihn zu, legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir. Behutsam legte ich meine Lippen auf seine und verlor mich in dem Kuss. Erst als wir uns voneinander lösten konnte ich wieder klar denken.
"Scott, weißt du wie egal mir ist, ob du besonder hübsch, Stark oder intelligent bist? Du bist du und genau so liebe ich dich. Mit deiner Angst vor Taxis, mit deinem Tic im Schlaf zu reden, mit deiner Art, alle zum Lachen bringen zu können und jeden romantischen Moment zu zerstören. Leute wie Lenn machen sich einen Spaß daraus, andere herum zu schubsen wie Schachfiguren. Steh drüber. Selbst wenn ich jemanden besseren verdient hätte, wie Lenn sagt, dann würde ich dich um nichts in der Welt ersetzen wollen. Durch niemanden. Und erstrecht nicht durch jemanden wie Lenn, okay?" Flüsterte ich, während unsere Kopfe noch immer aneinander gedrückt waren.
"Du bist einfach zu gut zu mir." Wisperte er und verband unsere Lippen wieder.

Ende

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Kurz und knapp, Freunde. Also besser, ihr gewöhnt euch gar nicht erst an die Länge vom letzten Three-Shot, denn das wird nicht zur Gewohnheit xD.
Hab euch lieb,
Thi

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