Baby don't hurt me

49. Versprechen [ZUSATZKAPITEL]

Die glänzende Limousine, die heute unser Wegbegleiter zu sein scheint, bleibt nach einer kurzen Fahrzeit vor der städtischen Mall stehen. Mason, unser hochprofessioneller Chauffeur, macht sich nicht mal die Mühe einzuparken, sondern bleibt protzig vor der Haustür stehen. „Da fehlt nur noch der rote Teppich ...", denke ich mir still.

Logan öffnet seinen Gurt mit einem knackenden Geräusch, während ich nur verwirrt aus dem Fenster blicke. Denn eine Mall ist auch auf den zweiten Blick nicht unbedingt das, was ich erwartet hätte. Es bleibt mir nicht lange, um mich darüber zu wundern, denn Mason öffnet mir höflich die Tür und reicht mir Gentlemen-like die Hand, sodass ich elegant aussteigen kann. Ein bisschen muss ich bei dem Anblick grinsen. An seine Rolle als Chauffeur werde ich mich wohl nicht gewöhnen können, aber ich muss zugeben, dass er es echt drauf hat.

„Danke", flüstere ich. Mason nickt lächelnd.

„Dann bis später, Bro", ruft Logan Mason hinterher, ehe dieser wieder mit der Limousine verschwindet. Ein paar Sekunden lang schaue ich ihm noch hinterher, bis ich dann wieder meinen Fokus zurückgewinne und mit Logan auf die Eingangstür zusteure. Wie aufs Stichwort, spüre ich unangenehme Blicke von verblüffen Passanten auf uns, doch in diesem Moment nimmt Logan meine Hand und drückt sie beruhigend fest. Das ist alles, was ich brauche, um meinen Herzschlag auf ein normales Tempo zu senken und mein sorgloses Lächeln zurückzugewinnen.

Nachdem wir die meterhohe, moderne Tür des Einkaufzentrums passieren, drehe ich mich zu Logan um und frage vorsichtig: „Alsoooo, was machen wir hier, Logan?"

Er grinst sofort wissend und wendet sich auch mir zu, während er erwidert: „Glaub mir, es wird alles noch einen Sinn geben. Das Einzige, was du jetzt wissen musst, ist: Steht dir rot oder schwarz besser?"

„Was?", pruste ich lachend raus, „Was meinst du damit, Logan?" Ein verschmitztes Grinsen, das berühmte Logen Grinsen, bildet sich um seine schönen Lippen.

„Das hier", dabei zeigt er auf eins der teuersten Abendmode-Geschäfte überhaupt, das sich meterlang hinter uns erstreckt. „Du kannst dir aussuchen, was du willst. Ich bezahle."

Unwillkürlich verschränkte ich die Arme vor der Brust und beeile mich dieser bescheuerten Idee zu widersprechen: „Ähm nein. Weißt du eigentlich wie teu-" Plötzlich werde ich von einem forschen Zeigefinger auf meinen Lippen unterbrochen. Verwirrt fahren meine Pupillen zu diesen, als könne die Kraft meines Blickes diesen von meinen Lippen entfernen.

„Nope. Heute will ich nichts davon hören, ok? Spar dir diese ganzen Kommentare. Ich bin mir all dem bewusst." Unsicher ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Aber hör mir mal zu: Du bist die Liebe meines Lebens und heute ist so ziemlich der wichtigste Tag überhaupt. Also lass mich das für dich machen." Logans Augen haften bettelnd auf meinen, während mein Herz beginnt höher zu schlagen. „Und vertrau mir, wenn ich sage, dass es das wert ist. Ok?" Ich traue mich noch nicht zu nicken. So ganz überzeugt bin ich nicht.

Doch Logan fügt blitzschnell hinzu: „Ich höre kein Nein, also ....viel Spaß!" Und in diesem Moment schupst er mich sanft zur Eingangstür des hochwertigen Modegeschäfts. Grinsend muss ich mich also geschlagen geben.

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Vier Stunden später und mit vollem Magen (Logan hat sich von Mason und mir Widerwillen überreden lassen, bei McDonalds Abend zu essen), sitzen wir wieder in der Limousine. Die Fahrt dauert schon eine ganze Ewigkeit und langsam werden diese hohen Schuhe, die farblich perfekt zu meinem Kleid passen, unbequem. Ach ja, mein Kleid. Zufrieden lächelnd betrachte ich es nochmal. Denn ich kann nicht leugnen, dass ich nicht verliebt in dieses Kleid bin. Es ist nicht zu schlicht und nicht zu pompös, sondern genau perfekt. Mir gefällt die schmale Taille, die es mir gibt, ohne einschneidend zu sein und natürlich der dunkle Tüll, der sanft bis zu meinen Kniekehlen ragt. Zwar würde ich es Logan nie ins Gesicht sagen, aber ich bin froh, dass es mir dieses Outfit gekauft hat. Sehr froh, sogar. Am liebsten würde ich es nie mehr ausziehen wollen.