E p i l o g

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6 Jahre später


Wieder sitze ich hier. So, wie ich es jeden Tag tue. In dem warmen Sand, der mich so geboren fühlen lässt. Doch dieses Mal ist es etwas anderes. Diesmal bin ich kein schwerer Brocken voller geplatzten Träume und Angst. Denn hier sitzt eine neue Lara. Eine Lara, die es geschafft hat, alles zu überwinden, dass sie zurückgehalten hat. Eine Lara, der es gelungen ist, die Vergangenheit loszulassen und wieder zu vertrauen. Eine Lara, die stärker als je zuvor ist. Und eine Lara, die nicht mehr einsam und nicht mehr verloren ist.

Denn dieses Mal bin ich nicht die Einzige hier. Ich sitze nicht alleine und starre auf das endlose Blau, das sich melancholisch vor mir erstreckt. Diesmal ist meine wahre Liebe da, um mich auf meinem Weg zu begleiten und zu unterstützen. So, wie er es in den letzten Jahren immer wieder getan hat. Ganz klar kann ich sagen: Logan ist mein persönlicher Lebensretter. Jedes Mal, wenn ich Gefahr laufe, im tiefen Meer des Alltags und der Ängste zu ertrinken, ist er da, um mir einen Rettungsring zuzuwerfen. Und dafür werde ihm nicht nur auf ewig dankbar sein, sondern ihn auch auf ewig lieben. Oh Gott, dass ich nach all den Jahren noch immer so verliebt in diesen Typ bin, ist gar unglaublich...

„Hey Baby", flüstert mir Logan ins Ohr, nachdem er eine Haarsträhne, die ihm den Weg versperrte, hinter mein Ohr steckt. Wenn man vom Teufel spricht ...

„Hey", kichere ich verliebt.

„Was machst du?", fragt er neugierig, nachdem er sich neben mich in den warmen Sand des Strandes setzt.

„Ach nichts."

„Nichts?" Er zieht die Augenbrauen belustigt hoch. Es braucht nicht mal einen Wimpernschlag und ich fühle mich angegriffen. 

„Ja, nichts. Weißt du, Menschen können auch mal nichts machen, Logan", sage ich mit zusammengekniffener Miene.

Logan scheint immer noch amüsiert zu sein. „Ich kenne dich und ich weiß, dass Lara Jenkins nicht nichts tut."

„Was soll das denn heißen?"

„Ach, nichts", sagt Logan schnell und sieht sich mit bewusst unschuldiger Miene in allen Richtungen umher. „Weißt du, Menschen können sehr wohl auch mal nichts meinen, Lara", sagte er schnell und todernst hinterher. Ich allerdings bin nicht so stark, wie ich es gerne hätte und muss gleich geschlagen zu schmunzeln beginnen. Eins zu null für ihn.

„Du bist so ein Idiot".

Ich schlage ihm spielerisch gegen die Schulter. Auch er beginnt zu schmunzeln. Dann legt er seine warmen Hände um meine nackten Beine, zieht mich innerhalb einer Sekunde auf seinen Schoß und gibt mir einen innigen Kuss auf die Wange.

„Dein Idiot", flüstert er leise. Ein glückliches Lächeln kann ich mir da nicht verkneifen.

„Ich liebe dich."

„Ich dich auch."

In diesem friedlichen Moment lässt Logan seine Finger vorsichtig über meinen schon relativ großen Babybauch streicheln. Wir beide starren darauf herab, ehe wir uns wieder vorfreudig in die Augen blicken. Das tun wir in letzter Zeit ziemlich oft. Denn die Vorfreude, die wir beide empfinden scheint größer, als alles andere auf der Welt zu sein. Als jede Sorge, jede Auseinandersetzung und jeder Schmerz, den wir jemals gespürt haben. Und auch jetzt macht mein Herz einen Sprung, bei dem Gedanken, dass in weniger als zwei Monaten schon ein kleiner Logan aus mir herausspaziert.

Leicht beginne ich in mich hinein zu schmunzeln. Dann rückt Logan vorsichtig näher an mich heran, ohne seine warme Hand von meinem Bauch zu nehmen. Seine karamellbraunen Augen funkeln mich glücklich an. Und im nächsten Moment spüre ich nur noch seine weichen Lippen auf meinen.
In diesem Augenblick weiß ich:

Ich bin endlich angekommen.

Baby don't hurt meDonde viven las historias. Descúbrelo ahora