[11] party time ✔️

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AMBER

,,Wow, euer Haus ist echt riesig!", staunte Mathea und trat in unseren Eingangsbereich.
Nachdem ich mich angezogen hatte, waren wir beide auf direktem Wege zu mir nach Hause gefahren.
,,Mhm...wundervoll...", murmelte ich, sarkastisch versteht sich.
,,Dir gefällt es nicht?"
,,Nein, nicht wirklich. Ich kann dieses moderne und in Geld getränkte Zeug nicht sehen, es hätte auch ein kleines, gemütliches Haus gereicht.", erklärte ich ihr meinen Standpunkt.
,,Kann ich nachvollziehen.", verstehend lächelte sie mich an, was mich nicken ließ.

Danach gingen wir zusammen in mein Zimmer.
,,Was ist denn da passiert?", lachte Mathea und zeigte in die Ecke, wo die zertrümmerte Nachtischlampe und meine Sportsachen lagen.
,,Ähh nichts...?", schulterzuckend sah ich sie an.
,,Aggressionsprobleme am Morgen?" grinste sie.
,,Eventuell...", lachte ich und steckte sie an.
Irgendwas hielt mich zurück unfreundlich und provozierend gegenüber Mathea zu sein.
Sie war nett und zuvorkommend, und erinnerte mich vielleicht auch ein bisschen an meine beste Freundin in London.

Nachdem wir uns wieder gefasst hatten, traten wir an meinen Kleiderschrank und durchforsteten diesen.
,,Wie wäre es denn mit diesem hier?", Mathea hielt ein langes schwarzes bodycon Kleid mit Spitze in die Höhe.
,,Schön keine Frage, aber leider zu lang.", entgegnete ich, woraufhin sie vielwissend nickte.
Mit dem Ding hätte ich mich nicht einmal hinsetzen können.
,,Und was ist mit dem? Das ist doch heiß", vielsagend wackelte sie mit ihren Augenbrauen.
Ich schmunzelte und betrachtete das Kleid in ihren Händen genauer.
Es war rot, hatte einen nicht zu tiefen Ausschnitt, betonte die Figur und war auch nicht zu lang.
,,Das ist es.", grinste ich und nahm es in meine Hände.
Mit meinen Finger fuhr ich über den samtigen Stoff. Ich erinnerte an den Abend als ich es das erste mal getragen hatte, bei der Geburtstagsfeier meiner einzigen Freundin.

Ich schnappte mir noch schwarze hohe Schuhe und zusammen mit Mathea machte ich mich wieder auf den Weg zu ihrer und Leons Wohnung.

•••

,,Ja Hammer! Das sieht ja bombastisch aus!", begrüßte mich Anna.
Meinem inneren Autisten standen bei dieser Kombi, aus Hammer und bombastisch, die Haare zur Berge.
,,Danke, du siehst auch-", ich stockte. Ja, wie sah Anna aus?
Sie trug ein knall pinkes Kleid und rote Schuhe. ,,-auffallend aus.", beendete ich schnelle meinen Satz und grinste verzweifelt.
Das konnte nur gut werden...
,,Danke, das Kleid hat mir meine Oma geschenkt.", ach deswegen ließ es vermuten, das Innere eines Altkleidercontainers schon gesehen zu haben...
,,Wie nett von ihr. Wann kommt eigentlich Alex?", lenkte ich vom Thema ab, denn noch einen Kommentar konnte ich mir definitiv nicht verkneifen.
,,Ähh, er hat gesagt, er komme jeden Moment."
,,Der soll sich mal eine Uhr zu legen, die auch funktioniert.", sagte ich genervt.
,,Er ist gerade mal 10 Minuten zu spät."
,,Genau, zu spät. Pünktlich ist was anderes.", sagte ich ernst.
Mir war kalt und ich hatte keine Lust mehr zu stehen.

Plötzlich kam ein altes Auto um die Ecke gefahren und hielt genau vor uns.
,,Na Ladies, immer herein.", flötete Alex, während ich auf dem Rücksitz Platz nahm. Hoffentlicht hielt das Ding den Weg zur Party aus...
,,Ihr seht by the way mega heiß aus.", Alexs Augen glitten über unsere Kleider.
,,Mach mal halb lang, sonst kann ich dich vor lauter Schleim nicht mehr sehen...", entgegnete ich auf seinen Möchtegern Kommentar und sah ihn augenverdrehend an.

,,Ich bin kein Schleimer!", protestierte er direkt.
,,Ach nein, und warum siehst du aus wie Blobby?", ich musterte ihn.
,,Wer?"
,,Ja Blobby, der Wackelpudding aus Hotel Transelvanien, du Genie."
,,Das nehme ich jetzt als Beleidigung.", murmelte er.
,,Als Kompliment war es auch nicht gedacht.", entgegnete ich, was den Fahrer zum Lachen brachte.
,,Und wer bist du?", fragte ich ihn.
,,Max, Alexs Cousin.", stellte er sich vor und sah mir durch den Rückspiegel in die Augen.
Aber nicht länger als nötig, denn seine Augen gingen direkt auf Wanderschaft.
Mit einem verschmitzten Grinsen betrachtete er meinen Körper.
,,Wundervoll, willst du jetzt losfahren, oder ist die Karre schon zusammengekracht?", riss ich ihn aus seinem glotzen.
,,Mein Auto ist völlig in Ordnung!", ach Herrje me ne, noch ein Kerl der mit seinem Auto liiert war.
,,Achja? Und warum hatte ich beim reinsetzen die Klinke in der Hand?"
,,DU HATTEST WAS?!?", schrien Max und Alex gleichzeitig.
,,Das war ein Scherz ihr Vollidioten.", lachte ich.
Deren Gesichter waren einfach unbeschreiblich.
,,Du bist unglaublich.", Max schüttelte den Kopf und schmunzelte.
,,Ich weiß.", grinste ich und ließ mich vorsichtig in den Sitz sinken.
Man wusste ja nie, ob das Ding nicht doch noch nach hinten weg krachte und wir alle, nur noch auf den Reifen rollend, in die Einfahrt kamen.

•••

10 Minuten später stieg ich, Gott dankend, aus der Schrottkarre aus und stand nun in der Einfahrt von dem Haus, wo augenscheinlich die Party stattfand.
Und ich muss sagen, es war Irre was los.
Man konnte es jetzt nicht mit den Partys in Amerika vergleichen, aber von drinnen dröhnte trotzdem lautstark Musik und die ein und anderen betrunkenen Teenager torkelten schon den Vorgarten entlang.
Ich hatte mehr mit einer 4-er Gruppe und Cola gerechnet, aber das war dann doch was anderes.

Zusammen mit Alex, Max und Anna betrat ich das Haus, welches ordentlich gefüllt war.
Links im Wohnzimmer tanzten ausgelassen ein paar Girls, rechts betranken sich ein paar Kerle.
Und wohin ging ich? Natürlich zum Alkohol.
Ohne einen guten Intus, würde ich hier keine fünf Minuten aushalten, das wäre sicher, weswegen ich mir erstmal direkt zwei Becher Bowle gönnte.
,,Willst du es nicht erstmal langsam angehen.", fragte mich Anna und betrachtete meinen Becher.
,,Das brauch ich gar nicht, die Party ist schon lahm genug. Außerdem bin ich bedacht, langsam zu machen...sonst hätte ich schon fünf intus.", bei dem Wort fünf, riss Anna erschrocken die Augen auf.
Jup, mit der Zeit war ich echt zu einem kleinen Alkoholiker geworden, aber man passte sich  schließlich an seine Umwelt an, von daher....

,,So, und jetzt zeigst du mir Marvin.", meinen Becher stellte ich auf den Küchentisch und hakte mich bei Anna ein.
,,Was?", fragte sie unsicher.
,,Du glaubst doch nicht, dass ich das vergessen hätte. Was meinst du warum ich heute hier bin?", grinsend zog ich Anna mit mir und musste ihr, auf dem Weg durchs Haus, bei jedem Typen aus der Nase ziehen, ob dieser denn ihr Marvin sei.

,,Wahrscheinlich ist er noch gar nicht hier.", seufzte Anna.
,,Vielleicht, dann tanzen wir eben.", sagte ich und zog sie mit mir auf die provisorische Tanzfläche im Wohnzimmer.
,,Was, nein! Ich kann nicht tanzen.", kopfschüttelnd stand sie vor mir.
,,Jeder kann sich bewegen, dafür hast du Muskeln. Also beweg dich.", ich nahm ihre beiden Hände in meine und fing an mich zu bewegen, nach einiger Zeit zog auch Anna ihren Stock aus dem Arsch und tanzte mit mir.

Bambi || Jamal Musiala✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt