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Ambers POV:


Ich war mittlerweile wieder bei mir Zuhause, das Haus wirkte immer noch unbewohnt, der Duft von Kälte dran mir in die Nase und umschloss mein Herz.
Jedes Mal wenn ich hier war oder in der Nähe meines Vaters wurde mir schlecht.
Bei Jamal und seiner Familie ging es mir völlig anders, sie erfüllten mich mit Liebe und Wärme.
Ich war froh sie zu haben und wusste, dass ich auch getrost auf das Geld und meine eigenen Eltern verzichten konnte, schließlich hatten beide besseres zu tun als Zuhause bei mir zu sein.

Ich ging die Wendeltreppe nach oben und in mein Zimmer.
Es sah immer noch zerstört und traurig aus, sowie ich es eigenhändig zugerichtet hatte, nur dass diesmal der Raum von den Erinnerung an Jamal erfüllt wurde.
Ich legte mich auf mein Bett, auf welches unsere nackten Körper ineinander verankert sich aneinander geschmiegt hatten, dort wo Jamal jeden Zentimeter meiner Haut gekostet hatte.
Es war ein berauschendes Gefühl an diese Nacht zurückzudenken und die Gänsehaut zu genießen, welche sich auf meinen Armen ausbreitete.

Ich entschloss mich dazu, nun mit der eingegangenen Beziehung mit Jamal, dieses Zimmer, mein Zimmer, lebendig zu machen.
Eine warme und mit Liebe erfüllte Oase zu kreieren.
Ich erhob mich und besorgte mir als allererstes einen Müllsack, in welchen ich meine kaputte Nachttischlampe, das Bücherregal und all die anderen zerbrochenen Teile schmiss.
Danach saugte ich mein Zimmer, schnappte mir einen Pinsel und etwas Farbe, welche ich in unserem Keller, noch vom Umzug verbliebend fand und strich eine Wandhälfte meines Zimmer in einem Grünton an.
Während die Farbe trocknete, räumte ich mein restliches Zimmer auf, stellte mein Bett ans große Fenster und meinen Schreibtisch dorthin wo sich vorher mein Bett befand.

Meine Aufräumaktion wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen.
Ich nahm es zur Hand und sah das mir ein Anruf von Anna angekündigt wurde, ich setzte mich auf mein Bett und nahm ihn an.
,,Hey Amber!", begrüßte mich Annas fröhliche Stimme.
Dann musste das Date mit Marvin gut gelaufen sein.
,,Hey, wie war's gestern?", erkundigte ich mich bei ihr.
,,Gut", kam es lahm von Anna und ließ mich die Augen verdrehen.
,,Dein Ernst? Gut?", seufzte ich und ließ meinen Kopf ins Kissen sinken.
,,Ich hatte mir mehr Details erhofft.", es raschelte am anderen Ende der Leitung, daraufhin Stille. ,,Oder hat er irgendwas gemacht? Wenn, dann kastriere ich ihn!"
,,Oh mein Gott, nein! Er hat absolut nichts gemacht.", ihre Stimme drang leicht panisch zu mir durch.
,,Gut für ihn, schlecht für mich...Was ist denn jetzt?", fragte ich sie erneut.
Mir ging es so langsam auf den Sack, dass ich ihr alles aus der Nase ziehen musste.
,,Mhm, also es war eigentlich perfekt.", das Wort perfekt betonte sie in einer süßlichen Ton.
Sie war verliebt, so so verliebt.
,,Ja?"
,,Hm, wir sind etwas mit seinem Auto herumgefahren, waren spazieren und sind noch in einem kleinen Café eingekehrt.", sie seufzte und mir kam es so vor, als würde sie die letzten Stunden Revue passieren lassen.
,,Wir haben uns geküsst.", piepste sie.
,,Echt jetzt?!", ich saß aufrecht im Bett und umklammerte mein Handy.
,,Ja, als er mich wieder Nachhause gebracht hatte, hat er sich zu mir gedreht, mich angesehen und dann geküsst.", ich konnte ihr Honigkuchenpferd-Grinsen durch den Hörern förmlich sehen.
Aber ich kommentierte es nicht, ich verhielt mich wahrscheinlich genauso wie sie, wenn es um Jamal ging.
,,Süß! Wie war's denn?", aufgeregt kamen die Worte über meine Lippen.
,,Wunderschön, erst war er sanft und dann ist es irgendwie leidenschaftlicher geworden, versteht du?"
,,Und wie!", grinste ich. ,,Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?", fragte ich sie.
,,Mhm, wir wollen es langsam angehen lassen, finde ich auch gut so."
,,Verstehe, mich freut es für euch.", sagte ich und meinte jedes Wort ernst.
Auch wenn ich zuvor Bedenken hatte, hatte ich nun eingesehen, dass man Menschen nicht auf einen bestimmten reduzieren konnte.
Jeder Mensch war anders, jeder Mensch entschied für sich selber. Individuell.
,,Und bei dir? Was haben du und Jamal gestern noch so gemacht?", nun war sie diejenige, welche mit aufgeregter Stimme sprach.
,,Er hat mich mit einem Date überrascht. Es war wunderschön, wirklich.", ich dachte an den See und das Picknick zurück, bei welchem ich bemerkt hatte dass ich ihn für immer an meiner Seite haben wollte.
,,Wie süß...", quiekte Anna.
,,Mhm, naja wir haben uns noch die Sterne angesehen, unter dem Sternenhimmel getanzt-"
,,Wir romantisch!", unterbrach mich Anna verträumt. Ich lachte.
,,Ja, und wir sind jetzt offiziell zusammen.", lächelte ich in den Hörern hinein, bis ich einen Schrei von Anna wahrnahm.
,,Endlich! Ihr passt so gut zusammen! Hat er dich gefragt?"
,,Halb halb, er hatte mich schon vorher gefragt, aber ich habe dann gestern entschieden, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt für uns ist.", erläuterte ich ihr und strich mein Bettlaken glatt.
,,Wow, ich freue mich voll für euch beide."
,,Danke....Apropos was wolltest du eigentlich als du mich angerufen hast?", wir waren völlig in unsere Romanzen abgetaucht.
,,Oh achso stimmt ja, ich wollte fragen ob du nächste Woche Freitag zu meinem Geburtstag kommen möchtest?"
,,Du hast nächste Woche Geburtstag?! Klar komme ich!", euphorisch grinste ich.
,,Cool, freue mich."
,,Und ich mich erst! Danke für die Einladung.", ich war überglücklich, dass mich Anna bei ihrem Geburtstag dabei haben wollte, denn bis jetzt wollten mich nicht besonders viele dabei haben.
Ich wusste, dass unsere weitere Freundschaft etwas besonders sein würde und ich alles dafür geben werde, um diese festzuhalten.
Ich hätte, als ich nach München gekommen war nicht gedacht, dass ich eine Freundin gewinnen würde. Dass mich jemand mögen würde, sich vorstellen könnte mit mir befreundet zu sein.
Aber Wunder passierten ab und zu nunmal.
,,Na klar, dann bis morgen!"
,,Bye!", verabschiedete ich mich ebenfalls von ihr und legte dann auf.

Bambi || Jamal Musiala✔️Donde viven las historias. Descúbrelo ahora