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Ambers POV:

,,Und warum darf ich meine Lippen nicht auf deinen Hals legen?", flüsterte er, wobei ich seinen warmen Atem auf meiner Wange spürte und kam mit seinen Lippen immer näher.
Meine Augen huschten zu seinen, bevor ich mich räusperte und schließlich antwortete.
,,Weil mein Hals heilig ist und so leid wie es mir tut, sind es deine Lip-", der Rest wurde durch ein tiefes Einatmen meinerseits unterbrochen und mir wurde augenblicklich heiß.
Jamal drückte sich mit seinem warmen Körper längenweise an meinen, seine gottverdammten Lippen, saugten sich an meinem Hals fest und seine linke Hand verharrte an meinem Hinterkopf, um seinen Lippen freie Angriffsfläche zu gewähren.

Erschrocken fuhr ich hoch, schweißgebadet fixierte ich meinen Schreibtisch, welcher in schummriges Licht getaucht war.
Mit einer Hand griff ich an meinen Hals, an die Stelle, welche so sehr kribbelte und sich anfühlte als würde sie gleich in Flammen aufgehen.
Mein Herz raste in meiner Brust, dass ich Angst hatte bleibende Schäden davon zutragen.

Ich hatte nur geträumt.
Nur geträumt.

Aber verdammt! Ich hatte von Jamal geträumt.
Von Jamals Lippen auf meiner Haut, welche schon damals, auf der Party, Hitze durch meinen Körper fließen ließen.
Damals war es real- und zudem waren wir beide Minuten lang in einem stickigen Schrank eingesperrt-, heute war es nur ein Traum.
Von etwas was schon lange in der Vergangenheit lag.
Und was ich vergessen wollte.
Gott, ich wollte doch einfach nur Jamal vergessen.
Das Gefühl was er in mir auslöste.
Das mir unbekannte.
Ich wollte nicht emotional an jemanden gebunden sein und abhängig werden, dass würde mich nur verletzten.
Und mehr Schmerz konnte ich nicht ertragen.

Frustriert und mittlerweile frierend, da der feuchte Schweiß an meiner Haut klebte und jeder Luftzug um Grade kälter machte, stand ich auf und nahm mir mein Handy zur Hand.
Wednesday, 3:15 a.m.
Ja ganz toll, ich hatte gerade mal drei Stunden geschlafen, was addiert mit den Stunden die ich die vergangen Nächte geschlafen hatte, 8 Stunden ergaben.
Phänomenal.

Ich ließ mein Handy auf meine Bettdecke fallen und wanderte mit meinem Blick durchs dunkle Zimmer.
Wie von selbst machte er am Bettende halt, dort wo meine Sportsachen von heute Mittag langen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, lief ich auf diese zu, schnappte mir die Leggings und den Bra, verschwand im Bad und zog Beides an.
Zum Schluss schlüpfte ich noch in meine Sneaker und einen Hoodie und lief nach Draußen.

Ich brauchte jetzt einfach frische Luft.
Ein klarer Kopf war das einzige was mir helfen würde.
Ich versuchte seid Montag verzweifelt meine Gedanken vom Thema Youngstar abzulenken und machte nichts anderes, als zur Schule zu gehen, Sport zu machen und zu schlafen, wobei letzteres nicht wirklich mitzählte, da ich praktisch kein Auge, ohne eine Rückblende zu erleben, konnte.

Ich joggte nicht durch die Straßen Münchens, ich rannte.
Ich rannte so schnell und so lange, dass ich irgendwann auf einer kleinen Bank, angrenzend an einem Teich zusammen sackte.
Meine Glieder und Muskeln schmerzten, vorallem der große Muskel in meiner Brust schmerzte.
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, warum ich, ich Amber Marley Grey auf einmal anfing mich an Zuneigung zu faszinieren.
Es unbedingt haben zu wollen.
Die Jahre zuvor konnte ich dieses Wort noch nicht einmal buchstabieren, so fremd war mir dieser Begriff.
Meine Eltern hatten nie viel wert darauf gelegt, mir Liebe zu zeigen, für sie waren Liebe und Leidenschaft, nichts weiter als Geld, Modernität und  Ruhm.
Ich kam damit auch eigentlich immer super klar, da ich es schließlich nicht anders kannte. Kinder wollten von Anfang an nicht mit mir befreundet sein, es hieß immer, dass ich nicht normal war.
Sie behaupteten dies nur, da ich keine Barbie Film sah und bei einer Schürfwunde nicht anfing zu heulen.
Ich war im Gegensatz zu anderen Kindern schon immer abgehärtet gewesen.

Bambi || Jamal Musiala✔️Where stories live. Discover now