Bambi || Jamal Musiala✔️

*[24]

Ambers POV:

Ach
Du
Heilige
Scheiße!!!!

Ich hatte Jamal geküsst.
Jamal Musiala.
Das Nachwuchstalent des FCBs.
Ein Freund von Leon.
Jamal, den ich eigentlich runtermachen wollte.
Der der immer lost ist.
Der schüchterne Jamal.

Was zum Henker ist bitte aus meiner Regel geworden, dass Spaß haben okay, aber eine körperliche Reaktion tabu ist geworden?!!
Ich mochte ihn noch nicht mal, wie konnte ich ihn bitte zurück küssen?
Ihn mich nach unten auf den Rasen drücken lassen?
Wie konnte ich etwas fühlen?!?
Warum hat mein verdammter Körper angefangen zu kribbeln?!!
Warum?
Ich wollte keine Gefühle zulassen, ich konnte einfach nicht.
Ich war praktisch gar nicht in der Lage, Nähe und Zuneigung zu zulassen.
Wie sollte ich das auch können bei meiner Familie?
Ich hatte früh gelernt mich von niemanden anhängig zu machen und niemanden so nah an mich heraus zu lassen, dass ich verletzt werden könnte.
Also warum Jamal?

Mit einem ratternden Hirn schloss ich die Haustür auf und ging hinein.
Ich schmiss meine Schuhe und Jacke, wie immer einfach in den Eingangsflur.
Was war eine Garderobe?

Eigentlich hatte ich vor mich wieder hoch in mein Zimmer zu schleichen, wie ich es gestern Abend nach dem Unfall, als was anderes werde ich es nicht interpretieren, getan hatte, allerdings machte mein Dad einen fetten Strich durch die Rechnung.
,,Amber Marley Grey!", abrupt blieb ich mitten auf der Treppe stehen und drehte mich zu ihm um.
,,Das ist mein Name...Dad.", antwortete ich.
,,Du brauchst gar nicht mit so einem Ton ankommen. Du wirst mir jetzt zuhören, ohne mich zu unterbrechen!", sprach er nachdrücklich, weswegen ich mich mitten auf der Treppe nieder ließ.
,,Ich weiß, dass du die Trennung von mir und deiner Mutter nicht gut verkraftet hast, dass du dich hier in München noch ziemlich einleben musst, ist ja auch klar, ein anderes Land und eine andere Sprache, aber das gibt dir weder das Recht, dass zu machen wonach dir ist, ohne Rücksicht auf Verluste oder mein Leben mitzuentscheiden."
,,Also erstens habe ich die Trennung gut -" eine Handbewegung meines Vaters ließ mich mitten im Satz stoppen.
,,Ich möchte, dass du Jolina kennenlernst.", ernst sah mich mein Vater an und stütze seine beiden Arme ans Treppengeländer.
,,Also ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ich sie schon mal kennengelernt habe.",gelangweilt zupfte ich an meinem Fingernagel.

Wie konnte er denken, dass ich die Trennung von Mum und ihm nicht gut verkraftet hätte? Die Beiden waren so oder so nie da, ich hatte praktisch alleine gelebt.
Außerdem konnte ich auf ein Wiedersehen mit Jolina ziemlich gut verzichten.
Das letzte Mal als ich sie gesehen hatte, wohnte ich noch in Chicago und wurde gerade von zwei Polizisten in das Büro meines Dads geschleift, da ich nach mangelhafter Quellen meine Schule in Brand gesetzt hatte.
Erstens war das nicht der Fall, sondern ein idiotischer Dreckssack, zweitens war es nur ein Klassenzimmer was gebrannt hatte.
Als ich von den beiden Cops vor dem Büro meines Vaters bugsiert wurde, hat mich doch tatsächlich die feine Jolina die ganze Zeit über angestarrt, als wäre ich eine Serienmörderin, um dann den Cops zusagen, dass ich ihr gerade berichtet hätte, dass ich das Feuer gelegt hatte.
Das gab so viel Ärger und Gerichtsverhandlungen, dass ich gar nicht mehr mitzählen konnte, nur um am Ende zu dem Ergebnis zukommen, dass ich unschuldig war.
Also nein, ich wollte sie nicht noch mal sehen. Ich verstand einfach nicht was mein Vater an ihr fand, ich meine sie hatte mich fast ins Gefängnis gebracht.

,,Doch du wirst sie kennenlernen und zwar auf die offizielle Weise. Sie ist nämlich meine Freundin, Amber.", eindringlich sah er mich an.
,,Das sagtest du bereits.", brummte ich. ,,Ich werde sie garantiert nicht treffen, nicht nach unserer Geschichte."
,,Doch wirst du. Wir essen zusammen am Sonntag zu Abend, wenn du nicht da bist, dann weißt du ja was passiert.", jetzt fing er auch noch an mir zu drohen.
Jup, ich war ihm offiziell scheißegal.