*[47]

2.7K 89 19
                                    







Ambers POV:



,,Jamal ich kann da jetzt nicht reingehen!", verzweifelt hinderte ich meinen, mittlerweile angezogenen, Freund in die Küche zu seiner Familie zu gehen.
,,Du kannst da jetzt nicht reingehen? Am, meine Mum hat mich nackt gesehen!", flüsterte er mir entgegen.
,,Bei deiner Geburt sahst du nicht anders aus, du bist ja wohl nicht mit einem Rollkragenpullover aus ihr raus geflutscht.", zischte ich und zog an seiner Hand.
,,Was? Erstens, war ich definitiv noch nicht so entwickelt wie jetzt und zweitens, warst du ebenfalls nicht bei meiner Geburt dabei!", er sah mich auffordernd an und bewegte seinen Arm Richtung Türklinke.
,,Genau aus diesem Grund! Jamal, was ist wenn mich deine Familie nicht mag?"
,,Meine Mum kennt dich doch bereits, sie meinte es mit dem vernichten nicht ernst.", er strich beruhigend über meine Hand.
Aber es beruhigte mich nicht!
Ich würde gleich seine Familie kennenlernen, nach einer äußert, wirklich äußerst unangenehmen Situation.
,,Deine Mum meinte ich auch nicht..."
,,Sie werden dich mögen, außerdem ist mein Dad sowieso nicht da. Also einer weniger. Du kannst jetzt schlecht aus dem Fenster springen...", er hatte recht, weswegen ich ihm zunickte und er die Tür zur Küche öffnete.


Jamals POV:


Es war Amber sichtbar anzusehen, dass ihr unwohl war, aber ich konnte nichts dagegen machen.
Sie würde, jetzt wo sie meine feste Freundin war, meine Familie irgendwann kennenlernen. Gut, ich muss zugegen ich hätte mir auch ein Abendessen und ein stimmiges Familienklima gewünscht, allerdings konnte man Situation nicht kontrollieren.
Mir war ebenfalls unwohl, nicht weil ich dachte, dass meine Familie Amber nicht akzeptieren würde, wohl eher weil meine Mutter mich im nacktem Zustand mit Amber erwischt hatte.
Jesus, war das peinlich.
Auch beim reingehen fiel es mir enorm schwer meiner Mutter in die Augen zu sehen.
Ihr Schmunzeln konnte sie nicht verbergen und offenbarte mir auch direkt damit, was sie dachte.

Ich ging mit Amber zum großen hölzernen Tisch, an welchem bereits Henry und meine Mutter saßen - von Latisha keine Spur.
Wahrscheinlich war sie noch oben, sie trödelte des Öfteren.
Ich setzte mich meiner Mutter gegenüber, Amber unter den finsteren Blicken Henry's neben mich.
Ich räusperte mich. „Wo ist Latisha?", Ambers Blick schnellte zu mir und deutete mir an, dass sie gerne gewusst hätte, dass ein weiteres Geschwisterteil von mir existierte.
,,Oben, sie müsste aber jeden-oh da ist sie ja! Guten Morgen.", wir alle sahen zur Verbindungstür.
Latisha betrat durch diese die Küche, die Augen auf ihr Handy gerichtet.
Sie war mindestens genauso handysüchtig wie Karim. Schrecklich.

,,Morning", murmelte sie, bevor sie ihren Blick über den Tisch schweifen ließ und bei Amber stehen blieb.
Ihre Kinnlade flog kurzzeitig nach unten, bevor sie zwischen mir und Am hin und her sah.
,,Nicht wahr!", sie sah ungläubig zu unserer Mum.
War es so abwegig, dass ich auch mal jemanden nach Hause brachte?
,,Doch, sie hat bei uns eingebrochen, ganze zweimal.", nickend sah Henry zu seiner Schwester.
,,Ich bin kein Einbrecher, wirklich nicht! Henry es waren nur zwei doofe Situation in denen du nicht wusstest, dass ich hier war.", versuchte meine Freundin meinem kleinen Bruder erneut die Situation zu erklären.
Nur leider wusste sie nicht, dass Henry ein richtiger Dickschädel war und nur auf unsere Mum hörte. Da konnte Amber soviel erklären, wie sie wollte.
,,Zweimal?! Wieso habe ich davon nichts mitbekommen?", Latisha sah mit gezogenen Brauen zu mir.
,,Weil es dich halt nichts anging."
,,Okay Kinder, wir wollten die ganze Situation erstmal besprechen. Schatz setzt du dich auch hin?", Latisha befolgte die Anweisung und setzte sich neben Henry.

,,Also Jamal, möchtest du nicht anfangen?", auffordernd sah mich meine Mutter an.
Gott, jetzt musste ich alles klären...
Ich sah zu Amber, verlor mich kurzzeitig in dem blau ihrer wunderschönen Augen und drehte mich dann wieder zu meinen Geschwistern.
,,Äh genau, das ist Amber. Sie ist keine Einbrecherin oder Ähnliches, Henry. Sie ist-" ich sah wieder zu der Blondine und lächelte als ich es laut vor meiner Familie aussprach. ,,Sie ist meine Freundin."
,,Freundin? Feste Freundin?", ungläubig sah Latisha zu Amber.
,,Genau, Henry es tut mir leid, wenn ich dich verwirrt beziehungsweise dir Angst eingejagt habe, das wollte ich nicht.", Amber sah vorsichtig zu meinem Bruder und wartete auf seine Reaktion.
Er sah zu meiner Mutter, welche ihm ermutigend zu nickte, woraufhin sein finsterer Blick langsam verschwand und Am fortfuhr. ,,Und Latisha, es ist echt nett dich kennenzulernen. Jamal hat dich zwar noch kein einziges Mal erwähnt, aber die Überraschung ist auf jeden Fall geglückt.", Latisha und Am sahen mich beide vorwurfsvoll an.
,,Passiert öfters, er ist die Definition von lost.", erwiderte meine Schwester und grinste.
,,Kann ich unterschreiben und so...", grinste nun ebenfalls meine Freundin und lachte zusammen mit meiner Schwester über meine Ausfälle in Interviews.
,,Ha ha ha, ich kann nichts dafür. Ich bin-", ich wurde von meiner Schwester unterbrochen.
,,Ich bin halt aufgeregt und so...wissen wir Jamal.", lachte sie und kassierte sich einen Schienbeintritt.
,,Autsch, du Arsch!"
,,Jamal lass deine Schwester in Ruhe.", ermahnte mich meine Mutter.
Ungläubig sah ich sie an.
,,Sie mobbt mich!"
,,Dich kann man nur mobben.", ich sah entrüstet zu Amber, welche gerade mit Latisha einschlug.
Das ging mir gerade viel zu schnell.
Jetzt verbündeten sich auch noch meine Freundin und Schwester!

,,Seit wann seid ihr denn zusammen?", ging meine Mum dazwischen, da sie ahnte das wir alle zusammen keine gute Kombi waren.
,,Offiziell seit gestern...", beantwortete Amber die Frage und sah kurz lächelnd zu mir.
Gott dieses Lächeln, jedes Mal wenn ich sie so glücklich sah schlug mein Herz schneller und meine Mundwinkel passten sich ihren an.
Am liebsten würde ich diese Momente, in denen sie frei und unbeschwert war in einer Endlosschleife abspielen lassen.
,,Wie schön. Endlich hat es mein Sohn auch mal hinbekommen."
,,Nach ihm wären wir jetzt schon etwas länger zusammen.", erzählte Amber meiner Mutter.
,,Niemals! Er ist so schüchtern und zurückhaltend wie ein Rehkitz.", kommentierte meine Schwestern und ließ Amber schmunzeln.
,,Also da kenne ich deinen Bruder aber anders.", grinsend nahm Amber einen Schluck von ihrem Orangensaft.
,,Wie?"
,,Kann ich mal bitte die Eier haben?", stoppte ich meine Freundin davor noch mehr preiszugeben.
Details musste meine Familie nun wirklich nicht wissen.



Ambers POV:



Jamals Familie hatte mich super nett aufgenommen, obwohl ich eigentlich die Angewohnheit hatte, jegliches Elternteil auf Abstand zu halten.
Carolin hatte ich schon vorher kennengelernt, allerdings war es uns erst heute möglich gewesen, uns richtig kennenzulernen.
Sie war eine sympathische Frau, welche ihren Job als liebevolle und fürsorgliche Mutter Eins A machte.
Sie war diese eine Mutter, welche man sich immer wünschte.
Cool, liebenswert und verständnisvoll.
Henry, Jamal und Latisha hatten richtiges Glück!

Apropos Latisha, ich hatte es Jamal im ersten Moment übel genommen, dass er sie nie erwähnt hatte.
Zudem befürchtete ich, dass sie voreingenommen mir gegenüber wäre, aber ich konnte mit Glück sagen, dass dies nicht der Fall war.
Latisha war gerade erst vierzehn Jahre alt geworden, hatte eine quirlige und im Gegensatz zu Jamal eine selbstbewusste Art.
Wir verstanden uns auf Anhieb, was mich noch mehr Willkommen bei der Familie Musiala fühlen ließ.

,,Dein Zimmer ist schön, hast du es selber dekoriert?", ich trat in Latishas Zimmer ein und bewunderte die aneinander abgestimmten Dekoartikel, bestehend aus verschiedensten grünen Pflanzen und beigem Schnickschnack.
,,Ja habe ich, danke!", lächelte die Jüngere und setzte sich aufs Bett.
,,Wie habt ihr euch kennengelernt? Also du und Jamal?", ich setzte mich ihr gegenüber in ihren Schreibtischstuhl.
,,Per Zufall würde ich sagen...ich wollte sehen, ob mein Cousin wirklich beim FC Bayern München spielt und bin dann irgendwie in der Umkleidekabine gelandet.", ich biss mir auf die Lippe, es war eine dumme Idee gewesen, aber dies machte sie auch zu einer der besten.
,,Romantisch", lachte Latisha, wobei ich einstimmte. ,,Wer ist denn dein Cousin?"
,,Leon, Leon Goretzka."
,,Echt jetzt? Hätte ich überhaupt nicht gedacht...", sie sah mich erstaunt an.
,,Da bist du nicht die einzige...naja jedenfalls, haben Jamal und ich uns dann durch ihn irgendwie immer öfters gesehen.", vervollständigte ich die Wiedergabe meiner und Jamals Geschichte.

Ich ließ meinen Blick über die Regale ihres Zimmers gleiten, auf denen sich verschiedenste Bilderrahmen mit Kinderfotos befanden.
,,Er hat noch nie ein Mädchen mit nach Hause gebracht...", ich sah wieder zu Latisha, welche ebenfalls auf die Kinderfotos sah.
,,Wirklich?", ungläubig sah ich sie an.
,,Mhm, er hatte nie Interesse daran gehabt, schnell jemanden zu finden beziehungsweise mit einer Freundin zu prahlen. Nicht weil er keine Zeit wegen des Fußballs hatte, sondern weil er immer gesagt hatte, dass er wenn, die Richtige finden möchte. Die, wo sich lieben richtig anfühlte.", ich sah die Brünette an und konnte nicht glauben was sie mir gerade anvertraut hatte.
Ihr Blick wanderte ebenfalls zu mir und musterte mich. ,,Ich denke er hat genau das gefunden.", ich lächelte sie an, während sich mein Herz zusammen zog.
,,Danke, das bedeutet mir viel..", und genau dies war auch der Fall, es bedeutete mir unfassbar viel, dass ich für Jamal ebenfalls die Erste war, dass sich für ihn die Liebe zwischen uns beiden richtig anfühlte.

~~~

Mal ein bisschen Family Content : )

Habt einen schönen Karfreitag🤍

Bambi || Jamal Musiala✔️Where stories live. Discover now