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....Ich küsste Jamal Musiala...

Und dieser Kuss fühlte sich wie eine Erlösung an.
Ich glaube Jamal war es überhaupt nicht bewusst, wie sehr ich seine Lippen brauchte.
Seine Zuneigung brauchte.
Selbst ich wusste es nicht....naja bis jetzt jedenfalls.

Hunderte Emotionen krochen meinen Hals empor, versetzten meinem Hirn einen Stich, sodass ich keinen klaren Gedanken fassen könnte, da Jamals Lippen meinen Verstand vernebelten.
Mein Körper verlor die Beherrschung über jegliche Motorik und Kontrolle, mir wurde kalt und heiß auf einmal, meine Handflächen fingen plötzlich an zu schwitzen, obwohl es eigentlich kalt war und in meinem Magen zog sich alles zusammen, nur um dann alles in mir explodieren zu lassen.
Ich konnte dieses Gefühl unmöglich beschreiben, es war genau dieses Gefühl wovon man las oder von anderen Menschen hörte, aber selber noch nie gespürt hatte.
Es war wie eine Droge, wenn man dieses einmal genommen hatte, dann konnte man sich ein Leben ohne nicht vorstellen.
Und so war es auch bei mir in diesem Moment, ich wollte und konnte dieses Gefühl, was mich all meine Probleme vergessen ließ und glücklich machte, nicht verlieren.
Jamal war meine Droge.

Unsere Münder prallten erst vorsichtig aufeinander, bewegten sich im Einklang, als hätten wir nie etwas anderes gemacht, als uns zu küssen.
Jamals Hand glitt in meine Haare, umfasste vorsichtig meinen Nacken und zog mich noch näher an sich, um den Kuss zu verstärken.
Seine Zunge glitt leicht über mein Unterlippe, bat um Einlass, welchen ich ihm ohne zu zögern gewährte.
Als sich unsere Zungen berührten, seine Finger über meine Haut führen, stellten sich sämtliche Härchen, meiner Wirbelsäule aufwärts, auf.
Es fühlte sich an, als würde ein Feuer in meinen Knochen entfachen, als wäre endlich meine Seele ins Wasser zurückgekehrt, als würde jeder harte und gestorbene Teil in mir wieder zum Leben erweckt werden.

Unsere Zungen umspielten sich vorsichtig, bis aus diesem ein immer leidenschaftlicher Zungenkuss entstand, wobei sich unsere Zungen umschlagen und um die Dominanz kämpften.
Schwer atmend lösten wir uns wieder voneinander und sahen uns gegenseitig in die Augen. Erst nach und nach verschwand das benebelnde Gefühl in meinen Körper und mein Verstand wurde wieder klarer.
Und mit ihm, wurde mir auch bewusst was ich gerade eben getan hatte und was ich gerade gefühlt hatte oder noch schlimmer, immer noch in meinen Knochen spürte.
Wie konnte eine Minute Körperkontakt soviel Verwirrung hinterlassen?

,,Wow krass...", fand Jamal zuerst die Sprache wieder und sah mir tief in die Augen, auf seinen Lippen bildete sich ein zaghaftes Lächeln, was nicht wirklich zur Verbannung des komischen Gefühls in meiner Magengrube führte.
Eher im Gegenteil...
,,Sor-ry-",stammelte ich.
Oh Gott! Es war wirklich so weit gekommen, dass ich völlig aus der Bahn geworfen wurde. Und zwar von Niemand geringeren als Jamal Musiala.
Wie konnte er es bitte schaffen?
,,Oh no! Das kannst du gerne öfters machen...", schmunzelte er und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
Wäre das hier ein passender Moment, um ihn zu sagen, dass er gerade der Erste war, mit dem ich einen Zungenkuss hatte? Vermutlich nicht...
,,You wish!", kopfschüttelnd lächelte ich ihn an.

Ich war zwar die Queen im Thema Selbstbewusstsein und Lügen auftischen, allerdings war ich in Wahrheit eine echte Niete im Thema Erfahrungen mit Jungs.
Viele behaupten ich hätte mit ihnen etwas gehabt, was allerdings nicht der Wahrheit entsprach.
Ich hatte eben ziemliche Probleme mich auf Menschen einzulassen und ihnen zu vertrauen.

,,Yeah, i do!", lachte Jamal und hauchte mir einen Kuss neben mein Ohr. ,,Komm lass uns nach Hause gehen.", mit diesen Worten nahm der Größere und ironischer Wiese auch Ältere, meine Hand und führte mich über die Straßen Münchens.

Bambi || Jamal Musiala✔️Onde histórias criam vida. Descubra agora