Kapitel 3

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Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.

So versuchte ich mich schon seit einer gefühlten Ewigkeit zu beruhigen.

Seitdem Leila mit einem Schwangerschaftstest zurückkam, den sie vor ein paar Tagen aus "reiner Vorsicht und Misstrauen" für Mich! gekauft hatte. 

Auf diesen Gedanken wäre ich niemals gekommen, aber schaden könnte es ja nie so einen Test zu machen. Man konnte ja nie wissen.

Oh Gott, oh Gott. Was sollte ich nur tun, wenn er positiv ist? Leichte Panik sammelte sich in mir an und ich versuchte weiterhin wenigstens etwas entspannt zu bleiben.

Dieser Versuch war leider etwas fehlgeschlagen. Wie sollte es auch ein anderer Fall sein, wenn man die Umstände betrachtete. 

Ich befand mich gerade in der Endphase meines Studiums. Und das Wichtigste: der Vater des Kindes!

Darüber durfte ich mir noch keine Gedanken machen. Vielleicht wird es auch gar nicht so weit kommen. Immer positiv denken.

Meine beste Freundin saß nun neben mir auf dem Sofa. Der Schwangerschaftstest lag vor uns auf dem Wohnzimmertisch. 

Abgedeckt natürlich, um meine Panik nicht ins Unermessliche zu treiben. Besser, ich weiß nicht, was darauf zu sehen sein wird. Es reichte schon, dass ich ihn mir in einigen Minuten anschauen musste. 

Dann klingelt auch schon der Wecker. Die fünf Minuten des Wartens waren um. 

Einatmen, ausatmen. Also diese Beruhigungstechnik brachte einfach mal rein gar nichts, stellte ich fest.

Ich fühlte mich in diesem Moment auf keinen Fall in der Lage, diesen Test umzudrehen. 

Wie erstarrt saß ich noch immer an der selben Stelle wie eben und hatte meinen Körper keinen Millimeter bewegt.

"Willst du ihn umdrehen?" frage ich Leila, während ich mir meine Hände vor mein Gesicht hielt.

"Okay, eins, zwei, drei... ", zählte Leila. Danach herrschte Stille.

Diese Stille erfüllte die ganze Wohnung. Es fühlte sich fast erstickend an. Nur unser Atmen war noch vereinzelt zu hören. 

"Leila?" fragte ich unsicher. Langsam wurde ich doch etwas neugierig und wollte endlich, dass diese unaufhaltbare Spannung aufhörte.

" Süße, er ist positiv", antwortete sie und sah mich an.

" Süße, er ist positiv", antwortete sie und sah mich an

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Meine Augen weiteten sich. Positiv. Wie verdattert sah ich sie an und sagte erstmal gar nichts.

Dieses Wort hallte ständig in meinem Kopf nach. Als ob es erst verarbeitet werden müsste, damit ich es registriere. 

Positiv. Positiv.

"Oh mein Gott", keuchte ich leise vor mich hin.

Ich weiß nicht, warum oder wie ich es in all der Panik, die in meinem Körper immer stärker wurde, geschafft hatte, aber meine Mundwinkel zogen sich leicht zu einem Lächeln hoch.

"Ich bin schwanger", hauchte ich fassungslos.

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Nach meiner kurzen Sprachlosigkeit schoss das Adrenalin in mir hoch.

Ich war wirklich schwanger. 

Seltsamerweise hatte sich die ganze Anspannung von meinen Schultern gelöst und ich fühlte mich einfach nur glücklich. Und das, obwohl mir dieser zweite Strich eigentlich unfassbare Angst machen sollte.  

Das Wunder des Lebens. Ich würde tatsächlich ein Baby bekommen.

In meinem Kopf schwirrten immer noch tausende von Fragen herum.

Wie weit bin ich schon? Wann wird das Baby kommen? Was wird aus meinem Studium, meiner Zukunft? 

Was soll ich Alec sagen? Wie soll ich es Alec sagen? Wie soll ich ihn finden? Wie soll ich es meiner Familie sagen?

"Cami. Das wird einfach wunderbar werden. Stell dir uns beide mit dem kleinen Baby vor", strahlte Leila.

Das machte mich in diesem Moment unglaublich glücklich, zu wissen, dass ich mich immer auf sie verlassen konnte. 

Leila war meine bessere Hälfte. Seelenverwandte müssen nicht immer verliebte Paare sein. Unsere Freundschaft war der Beweis dafür, dass man seinen Seelenverwandten in seinem besten Freund finden kann.

"Wow. Ich bin ehrlich gesagt immer noch schockiert. Ich muss mit Alec reden", war alles, was mir einfiel.

Dieses Thema machte mir schon etwas mehr Angst. Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass das Baby von ihm sein müsste, denn nach unserer gemeinsamen Nacht, hatte ich durch den ganzen Stress keine Männerbekanntschaften mehr gemacht. 

"Ich bin sicher, wir können ihn im Internet finden. Heutzutage kann man jeden googeln. Finde sein Insta und schreibe ihm, dass du ihm etwas Wichtiges zu sagen hast", schlug Leila vor.

"Ja, das ist eine gute Idee", murmelte ich, während ich den Laptop vor uns beiden aufklappte und 'Alec West NYC' in die Google-Suchleiste eintippte. 

Hoffentlich kam da wirklich was bei raus. Ich konnte mir zwar kaum vorstellen, dass er kein Instagram hatte, aber man konnte ja nie wissen.

Was ich dort jedoch sah hätte ich mir beim besten Willen nicht erträumen lassen.

Über tausend Einträge und das nicht, weil so viele Leute denselben Nachnamen hatten.

Nein, mein Alec war auf allen Titelbildern zu sehen! 

Oder sollte ich sagen Alexander West - Besitzer von West Enterprises, einem der größten Unternehmen in den USA.

Langsam wurde mir die Antwort auf meine Frage nach seinem riesigen Penthouse klar.

Ich klickte auf den obersten Artikel, den ich finden konnte:


West Enterprises macht Milliardengeschäfte


Der 28-jährige Alexander West, CEO und Gründer von West Enterprises, macht sein erstes Milliardengeschäft.

West gilt seit langem als einer der jüngsten und reichsten Geschäftsinhaber New Yorks, aber mit diesem Geschäft knackt er die Milliardengrenze und schafft es an die Spitze.


In diesem Moment wurde mir einiges klar. Der verwunderte Blick von Alec an dem Abend, als ich ihn nach seinem Namen gefragt hatte, kam daher, dass er sich sicher war, dass ich ihn kennen müsste. 

Verdammt vielleicht hätte ich einfach mal ein paar Wirtschaftsnachrichten sehen sollen oder wo auch immer man solche Interviews oder Beiträge fand.

Der Gedanken traf mich wie ein Schlag. Ich war von einem Millionär schwanger und trug ein Baby in mir, das wahrscheinlich irgendwann einmal Milliarden erben würde.

Und in diesem Moment wurde mir klar, was das eigentlich bedeutet. 

Würde Alec mir jemals glauben, dass das Baby von ihm war? 

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Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt