Kapitel 31

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Zwischen Leben und Tod ist manchmal nur eine dünne Linie.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, seitdem ich in den OP gebracht wurde.

Minuten, oder vielleicht Stunden?

Um mich herum befand sich nichts als schwärze. Eine Dunkelheit, die einen erschreckte. Ich wusste nicht was passierte und spürte rein gar nichts.

War ich noch am Leben? Würde ich überhaupt noch denken können, wenn es nicht so wäre?

Das schlimmste war, dass ich nicht wusste, wo ich mich befand. 

Mit aller Mühe versuchte ich meine Augen zu öffnen, dennoch passierte rein gar nichts. Es war noch immer alles schwarz.

Aus irgendeinem Grund verspürte ich jedoch keinerlei Panik. 

Wie sollte ich denn auch? Ich spürte schließlich nicht einmal meinen Körper.

Wie vom Blitz getroffen wanderten meine Gedanken zu dem Baby. 

Ging es meiner Tochter gut? War sie auf der Welt und hatte es geschafft?

Ich musste aufwachen. Sehen, ob es ihr gut ging, ob es mir gut ging. 

Aber ich hatte keine Kraft. Es fühlte sich an, als wäre ich am Boden festgekettet, ohne eine Möglichkeit zu haben aufzustehen.

Diese Ungewissheit machte mich langsam verrückt. 

Nicht zu wissen was um einen herum geschieht, wo man sich befindet oder was mit den Menschen ist, die man liebt.

Plötzlich hatte ich das Gefühl Stimmen um mich herum wahrzunehmen. 

Bildete ich mir dies nur ein oder war das die Realität?

Meine Augenlieder waren noch immer viel zu schwer, um sie zu öffnen. 

Möglicherweise lag das an der Narkose. Das könnte doch schließlich so sein oder etwa nicht? 

Ich wollte Antworten. Am liebsten sofort.

Eine der Stimmen bahnte sich den Weg zu meinem Ohr und ich verspürte sofort eine wohlige Wärme in meinem Körper. Das war Alec. Wieso war er hier? Wieso war er nicht bei den Babys?

„Sie wacht nicht auf.", hörte ich die Worte zittrig aus seinem Mund kommen. 

Alec klang komplett erschöpft und völlig am Ende. War etwas mit den Babys passiert, dass er so klang?

Auf einmal überkam mich ein anderer Gedanke. ‚Sie wacht nicht auf' waren seine Worte gewesen, während er direkt neben mir stand. Dieser Satz war auf mich bezogen gewesen. 

Ich war diejenige, die nicht aufwachte.

Aber das hieß doch, dass ich am Leben war. 

Ich wollte so gerne seinen Namen rufen, ihm sagen, dass es mir gut ging, dass ich ihn hören konnte. Aber es passierte rein gar nichts.

Kein einziges Wort schaffte es aus meinem Mund und ich konnte ihm mit keinem meiner Körperteile ein Zeichen geben.

Ich lag dort wie erstarrt in dem Krankenbett vollkommen bewegungsunfähig.

„Mr. West das kann dauern. Ihre Frau hat sehr viel Blut verloren. Geben sie ihr noch etwas Zeit." Diese Stimme konnte ich nicht zu ordnen. 

Sie klang männlich, höchstwahrscheinlich stammte sie von einem Arzt. Das war aber ziemlich sicher nicht meine Ärztin.

Ich vernahm Schritte, die sich von mir entfernten und das leise zurückrücken eines Stuhles. 

Es müsste Alec gewesen sein, der sich von mir entfernt hatte. Wieso ging er? Er sollte wieder kommen. Neben mir sein, ganz nah bei mir.

Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt