Kapitel 5

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Man konnte sagen was man wollte aber dieser Moment eben war wirklich eine komplette Blamage. 

Wie bedröppelt stand ich im Aufzug, sodass es mir wie eine Ewigkeit vorkam, bis er endlich unten ankam. Als sich die Türen öffneten stand ich wieder in der großen Lobby des Gebäudes. 

Wahrscheinlich sah ich schlimm aus denn der Mann an der Rezeption sah mich nur mitleidig an und gab ein: „Alles gut bei ihnen Miss?" von sich.

Schnell nickte ich und setzte ein Lächeln auf das höchstwahrscheinlich kein bisschen echt aussah in Kombination mit meinen Tränen.

 Ich fragte mich selbst was ich eigentlich erwartet hatte als ich zu Alec gegangen bin. Das er mir seine große Liebe offenbart und wir zusammen bis in die Ewigkeit glücklich das Kind großziehen? 

Wohl eher nicht.

Mit schnellen Schritten verließ ich das Gebäude, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich wollte hier einfach nur noch so schnell wie möglich weg.

Mit einer Handbewegung rief ich ein Taxi welche hier in Massen vorbeifuhren. Nachdem ich ihm die Adresse meines Hotels genannt hatte, sah ich aus dem Fenster. 

Die Stadt zog an meinem Auge vorbei und plötzlich kam mir alles so fremd vor, obwohl ich diese Strecke in der letzten Zeit ja schon öfter gesehen hatte. 

Zurück im Hotel verzog ich mich so schnell wie es ging in meinem Zimmer und wählte die erste Nummer, die mir in den Sinn kam.

„Cami alles okay bei dir?", die Stimme meiner Freundin hörte sich schon fast wehmütig an.

Wie denn auch nicht, schließlich war mein Schluchzten ja kaum zu überhören.

„Er denkt, ich hätte es mit Absicht gemacht, um sein Geld einzukassieren", meine Stimme war ganz brüchig und ich hoffte so sehr, dass Leila mich verstand und ich diesen Satz nicht noch einmal wiederholen müsste.

Nach weiteren 10 Minuten Tränen vergießen und Zukunftsplänen schmieden legten wir auf, da es bei Leila ja schließlich mitten in der Nacht war. Dieses gespräch hatte mir dennoch wirklich gut getan. Sonst wäre ich wahrscheinlich noch durchgedreht, wenn ich das nicht irgendwo hätte rauslassen können.

Kaum hatte ich mein Telefon weggelegt, klopfte es auch schon an der Tür.

Mit vertränten und wahrscheinlich unfassbar rot unterlaufenen Augen, öffnete ich die Tür, ohne vorher nachzusehen wer da überhaupt stand.

Während ich die Tür öffnete, machte ich einen Schritt nach vorne. Diese Idee hatte die Person mir gegenüber aber allen Anschein nach auch und ich stieß gegen eine harte Brust. 

Als mir das Parfum in die Nase stiegt wüsste ich sofort um wen es sich handelte. Niemlas im Leben würde ich das wieder vergessen. Es benebelte direkt meine ganzen Sinne. 

Durch das dünne weiße Hemd, welches Alec trug konnte ich seine ganze Körperwärme spüren, was mich fast um den Verstand brachte. 

Als ich realisierte, dass ich wahrscheinlich schon etwas länger an Alec dran klebte, ging ich so schnell wie ich konnte einen Schritt zurück. 

Für ihn sah es wahrscheinlich so aus als würde ich hektisch von ihm wegspringen, aber er hätte sich ja auch mal zur Seite bewegen können.

„Warum bist du hierhergekommen?" fragte ich ihn schüchtern. Eigentlich sollte ich sauer auf ihn sein, rief ich mir ins Gedächnis zurück. Wieso überkam mich jetzt diese Schüchternheit?

Er atmete kurz ein, bevor er eine Antwort von sich gab: „Ich wollte mich bei dir entschuldigen". 

So wie er das sagte, sah es nicht so aus als wäre Alec ein Mensch, der sich oft oder überhaupt entschuldigte. Es überraschte mich, dass er überhaupt hier herkam, um mir das zu sagen. Mit ihm hätte ich heute nämlich wirklich nicht mehr gerechnet.

Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt