Kapitel 15

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Zwei ganze Wochen waren mittlerweile vergangen, seitdem wir aus Paris zurück waren. 

Ich hatte geschlafen, als Alec ins Büro gegangen war oder mich vorher aus dem Staub gemacht. In diesen letzten Wochen hatten wir kaum miteinander geredet.

Es tat mir unfassbar im Herzen weh, zu wissen, dass er mich angelogen hatte auch wenn es seiner Meinung nach ja nur um meinen Schutz ging. 

An dem Abend, an dem wir von meinen Eltern kamen, hatten wir darüber gesprochen, wie er seine Firma gegründet hatte und was er alles dafür tun musste. 

Doch anscheinend hatte er mich nach Strich und Faden belogen und die Wahrheiten ein bisschen zurückgehalten.

Insbesondere Seine Firma hatte ich in der letzten Woche des Öfteren gegoogelt, um irgendwas zu finden, was darauf hätte hindeuten können, dass da was nicht gestimmt hatte. 

Doch nichts! Seine Westentasche war blütenweiß, könnte man sagen. 

Eigentlich auch klar, schließlich hätte er ja genug „Kontakte" gehabt, um alles aus der Welt zu schaffen.

Ich hatte mir die schlimmsten Geschichten ausgemalt, was er mit seiner „Mafia Gang" alles getan hatte, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Alec jemals jemanden verletzt hätte. 

Vielleicht hat er mir doch teilweise die Wahrheit erzählt.

Während ich mir in der Küche, bei diesen Gedanken, schon fast gewaltsam mein Brot schmierte, hörte ich Schritte. 

Kurz überkam mich ein Schock. Nach den Schüssen in der Nacht, bekam ich leicht Panik, dass irgendwas passieren könnte. 

Aber Alec würde mich doch sicher wieder beschützen, oder?

Da sah ich ihn. 

Ich hatte das Gefühl, dass seine Haare noch einen ticken gewachsen waren, sein drei Tage Bart saß perfekt angepasst in seinem Gesicht und er lehnte sich lässig, mit hochgekrempelten Ärmeln, an der Wand.

„Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt", neckte er mich. 

Das kaufte ich ihm sogar fast ab, ich hatte das Gefühl, dass mein Bauch in den letzten Wochen um einiges gewachsen war. 

Schließlich war ich mittlerweile am Anfang des sechsten Monats.

Mir blieb die Stimme weg. Ich hatte die letzten Wochen so stark versucht, ihm aus dem Weg zu gehen und jetzt stand er hier. Was tat er da überhaupt?

„Denkst du wirklich, dass ich nicht gemerkt hätte, dass du mir aus dem Weg gehst? Wir wohnen zusammen Cami.", redete er weiter auf mich ein.

Von mir kam nur immer noch kein Wort. War das jetzt meine Strategie? Ihn die nächste Zeit nur noch anzuschweigen.

Wie aus dem nichts stand Alec plötzlich vor mir. 

„Hör auf damit. Es sind zwei verdammte Wochen vergangen. Du wirst wieder anfangen müssen mit mir zu reden.", knurrte er bedrohlich. War das seine andere Seite?

Als von mir noch immer keine Antwort kam, sah ich wie sich sein Kiefer merklich anspannte. Er fuhr sich mit seiner Hand über den Bart und atmete hart aus.

„Das geht so nicht weiter. Du bist sauer, das verstehe ich. Aber wir haben alle schlechte Dinge in unserem Leben getan und Entscheidungen getroffen. Und das trifft bei mir nicht mal zu. Das hier war mein Erbe, nicht meine freie Entscheidung.", er wurde zum Ende hin immer lauter.

Als wir das letzte Mal so nah aneinander standen, durfte ich seine köstlichen Lippen auf meinen spüren. 

Und nun? Nun standen wir hier beide auf unsere eigene Art und Weise verärgert und enttäuscht.

Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt