Kapitel 22

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Ich sah Alec immer noch wortlos an, als er da in der Tür stand. Okay Cami jetzt überleg dir genau was du sagst.

„Ich versuche nur die Babys zu beruhigen.", kurz und knapp, so wie er. Perfekt. Mit dieser Antwort hätte ich ja nichts falsch machen können.

„Ach ja? Du weißt, dass du mich auch einfach hättest rufen können. Oder gehst du mir etwa aus dem Weg?", die letzten Worte hauchte Alec mir nur noch entgegen. Seine Stimme klang dennoch immer noch stark und standhaft.

Er hatte sich mittlerweile aus dem Türrahmen entfernt und stand nun dicht an meinem Bett. Unbewusst rückte ich ein Stückchen weiter zurück.

Alec und ich hatten in der letzten Zeit oft Momente, in denen wir uns nähergekommen waren. Aber keine von ihnen waren von Dauer gewesen oder hatten jemals in einem unserer Schlafzimmer geendet. Und nun saß er praktisch schon auf meinem Bett.

Als ob er meinen Gedanken nachkommen wollen würde, setzte sich Alec langsam auf meine Bettkannte.

„So ein Blödsinn.", antwortete ich ihm erstmal auf seine vorherige Frage. 

Es war also sehr offensichtlich gewesen, dass ich ihn in den letzten Stunden gemieden hatte. Ich konnte Alec wirklich nichts vormachen, denn er entdeckte meine Lügen oder Ausreden sofort.

Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippe und ich hatte das Gefühl, dass er das genauso gerne tat, wie ich mir auf die Unterlippe biss.

„Also... willst du mir erklären, wie genau du die Babys damit beruhigst?", er klang belustigt, während er die Worte aussprach und mit einem Finger auf den Bildschirm deutete.

Er glaubte mir also kein Wort. Dabei war es ja nicht einmal gelogen gewesen. Immerhin hatte ich das Video wirklich nur wiederholt, damit die Babys Ruhe gaben. Zumindest redete ich mir das ein, denn es war wohl nicht nur zu ihrem Wohl sondern vielleicht auch ein klitzekleines bisschen zu meinem gewesen.

Um ihm das glaubhaft zu machen, müsste ich nun wirklich eine gute und passable Antwort daherbringen. Eine, bei der er keine Schwachstellen finden würde. Herr Gott wenn man sich das anhörte. Ich versuchte hier immerhin nur mit dem Vater meiner Kinder zu sprechen und keinen lebenswichtigen Geschäftsdeal herauszuschlagen.

„Sie treten schon die ganze Nacht und hören nur auf, sobald sie deine Stimme hören.", es war ja schließlich die Wahrheit also was sollte ich ihm da groß anderes erzählen.

Alec setzte seinen überlegenden Gesichtsausdruck aus und verunsicherte mich ein bisschen damit. Woran er gerade wohl dachte?

„Rück mal ein Stück.", forderte er mich auf. Wie bitte? 

Ohne groß Nachzudenken, tat ich es jedoch. Ich schob mich noch ein Stück weiter auf die linke Seite des Bettes. Was hatte Alec jetzt bitte vor?

Dieser hob sein Beine und legte sie aufs Bett, bevor auch er ein Stück weiter in die Mitte gerückt kam. Jetzt lag er also mit mir in meinem Bett.

„Leg dich entspannt hin.", die nächste Forderung kam über seine Lippen. Über die Lippen, die ich vor wenigen Stunden noch küssen durfte. Okay stop jetzt gab es gerade wichtigere Sachen, wie beispielsweise Alec in meinem Bett!

Wolle er jetzt eine geführte Schlafmeditation mit mir durchführen oder worauf sollte das hinauslaufen? Ich legte mein Kopf also bequem auf mein Kopfkissen und lag nun da auf dem Rücken, mit dem Blick an die Decke gerichtet.

Ganz langsam spürte ich wie Alecs Hand immer weiter auf meinen Bauch rutschte. Er hatte sich ein bisschen weiter nach unten geschoben, sodass sein Kopf nun auf Höhe des Babybauchs war.

„Wow die treten ja ganz schön.", stellte er fest. 

Ach was er nicht sagt. Hatte er es mir wirklich nicht abkaufen wollen? 

In dem Moment war ich froh, dass die Babys noch munter weitertraten und nicht, dass sie aus heiterem Himmel aufgehört hatten. Das hätte sonst viele Fragen aufgeworfen.

„Hallo meine kleinen.", fing Alec mit leiser und sanfter Stimme an. Er klang irgendwie so vorsichtig.

Mehr war mir jedoch egal und ich genoss den Augenblick, in dem die kleinen aufhörten zu trampeln und schloss die Augen. So könnte ich doch immer einschlafen. Mit Alec an meiner Seite.

So schaffte Alec nun endlich mal eine richtige Kommunikation zu seinen Kindern. Ich dachte mich daran erinnern zu können, gelesen zu haben, dass dies gute Voraussetzungen für eine gute Vater- Kind Beziehung schaffte. Natürlich war das nicht alles worauf es ankam, um eine gute Beziehung aufzubauen, aber ich war der Meinung, dass es nicht schaden konnte schonmal Kontakt zu den Babys aufzunehmen.

Ich empfand diesen Moment als innig zwischen uns beiden. Schließlich lag man nicht alle Tage mit seiner Fake Freund in einem Bett und schlief so ein.

„Das mit dem Interview hast du gut geregelt. Es hat sich ziemlich überzeugend angehört.", flüsterte ich Alec noch leise zu. Ich war mir nicht sicher, ob er es gehört hatte, denn von ihm kam keine Antwort.

„Das war nicht schwer. Schließlich musste ich bei unserem Kennenlernen nur ein paar Stellen rauslassen und sonst war alles die Wahrheit.", seine Antwort überraschte mich. 

Also hatte er es wirklich so empfunden an dem Abend. Hatte er mich wirklich die ganze Zeit angeschaut? Ich hatte ihn angeschaut und war manchmal seinem Blick begegnet, aber war es andersherum wirklich genauso gewesen? Wenn man Alecs Worten Glauben schenkte, dann ja. Als würde er mir meine Frage beantworten wollen fing er wieder an zu sprechen.

„Was ich gesagt habe stimmt. Als ich dich das erste Mal sah, konnte ich nicht fassen, wie schön du bist. Anders wäre der Abend sicherlich auch nicht so ausgegangen, wie er bei mir geendet hat."

Diese Worte sorgten für Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich hatte noch nie so darüber nachgedacht was Alec empfunden hatte, als wir uns das erste Mal gesehen hatten und dann in einen One-Night- Stand übergegangen waren.

Mit seiner Stimme und diesem Satz in meinem Kopf schaffte ich es kurze Zeit später einzuschlafen. Und so gut und tief war das bei mir lange nicht mehr der Fall gewesen, wie ich schlief, nur weil Alec bei mir war.

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Ich entschuldige mich schonmal direkt für dieses unfassbar kurze Kapitel. 

Das nächste wird wieder länger versprochen 🙈❤️

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Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt