Kapitel 10

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Je nach Situationen fühlen sich Stunden wie Minuten an oder aber auch andersherum. 

So ging es mir als ich auf der Liege im Krankenhaus lag.

Die Minuten vergingen einfach nicht und der behandelnde Arzt konnte mir noch nicht sagen was genau los war.

Das grelle Krankenhauslicht blendete in meine Augen, die ohnehin schon glasig genug waren. 

Als ich einen Blick aus dem Fenster warf, sah ich wie dunkel es war. 

Fast schwarz, nur die Laternen erleuchteten die Landschaft, auf der Rückseite des Krankenhauses, vor dem Fenster.

Es war unfassbar still in dem Raum. Der Arzt war verschwunden, um meine Werte zu analysieren und man hörte Alec und mich nur vereinzelt ein und ausatmen.

Diese Ungewissheit war fast erdrückend. Es machte mich fertig nicht zu wissen, was los war.

Sich unsicher zu sein, ob wir alle zu viert nach Hause gehen könnten. 

Denn das war in diesem Moment alles was ich wollte. Zuhause sitzen, mit Alec und einfach den Moment genießen und wertschätzen.

Ich fragte mich, ob ich mich in den letzten Tagen zu überanstrengt hatte. Ob ich zu viel unterwegs war. 

Dabei hatte mir meine Ärztin doch erlaub zu fliegen. Also war es nicht meine Schuld, dass ich nun hier lag?

Alec stand dicht neben mir, seine Hand die ganze Zeit in meiner. 

Beruhigend strich er mit seinem Daumen über meine Handoberfläche.

 Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich darüber war, dass er mitgekommen war.

Nach einiger Zeit spürte ich ein leichtes, aber keineswegs unangenehmes, Ziehen an meinen Haaren. 

Aus dem Augenwinkel betrachtete ich wie Alec eine meiner Haarsträhnen um seinen Finger wickelte.

Obwohl wir uns gerade in einer solch furchtbaren und ungewissen Situation befanden, fühlte ich mich ihm unglaublich nahe und verbunden. 

Elternsein schweißte vielleicht wirklich zusammen. Auch wenn wir uns noch keine Ewigkeit kannten, hatten wir etwas gemeinsam, wofür wir unser Leben geben würden. Die Babys.

„Mr. Und Mrs. West", begann der Arzt, als er wieder das Zimmer betrat. 

Ich setze meinen Oberkörper in Windeseile auf und schaute ihn erwartungsvoll an.

„Ihren Babys geht es gut. Sie hatten tatsächlich eine Plazenta praevia aber zu ihrem Glück nur mit einem leichten Verlauf.", verkündete er.

Ich atmete erleichtert aus und merkte auch wie sich Alec neben mir sichtlich entspannte.

„Ihre Plazenta sitzt zu tief, dadurch ist es zu den leichten Blutungen gekommen. Sie müssen die nächsten Wochen allerding auf jeden Fall die Bettruhe einhalten.", führte er seien Erklärung weiter aus.

Ich nickte leicht. Nachdem der Arzt nochmal ausdrücklich klargestellt hat, dass ich mich unbedingt schonen muss, durften wir das Krankenhaus wieder verlassen.

 Das war heute definitiv zu viel Aufregung für mich.

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Nach drei Wochen durfte ich wieder aus dem Bett aufstehen. 

Das war das reinste Glücksgefühl gewesen, als der Arzt mir sagte, dass ich wieder langsam in den Alltag starten konnte. 

Pregnant by a MillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt