Gebrochene Herzen

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Seraphinas Blick wanderte über die weitläufige, von Wilblumen übersäte Wiese.

Die Sonne war gerade dabei aufzugehen und verlieh ihrer Umgebung mit ihrem noch gedämmten Licht eine zauberhafte Atmosphäre. Tautropfen glitzerten ihr entgegen, während sie wie abgemacht auf ihren Freund Caleb wartete.

Immer noch fragte sie sich, weshalb er sich unbedingt jetzt und hier mit ihr hatte treffen wollen. Die Neugierde fraß sie innerlich auf, doch war es ein angenehmes Gefühl, welches die Schmetterlinge in ihrem Bauch wild umher fliegen ließ.

Es sei eine Überraschung, hatte er nur vage angedeutet, als sie ihn nach dem Grund gefragt hatte. Was diese wohl sein konnte?

Gerade als sie begann zu fürchten, vor lauter Ungeduld platzen zu müssen, legten sich zwei Hände von hinten über ihre Augen.
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
Wie hatte er sich unbemerkt an sie heranschleichen können?

Voll freudiger Erwartung drehte sie sich mit einem Schwung um und nahm die warmen Handflächen ihres Gegenübers sanft von ihren geschlossenen Lidern.

Ihr Ritter stand mit einem Strahlen vor ihr und betrachtete sie amüsiert aus leicht zusammengekniffenen Augen.
"Ihr solltet wachsamer sein, Prinzessin. Was wäre, wenn ich ein Fremder gewesen wäre, der eure hilflose Lage ausnutzen wollte?"

Die Angesprochene grinste zurück und antwortete keck:
"Dann hätte mein edler Ritter Euch mit dem Schwert niedergestreckt, noch lange bevor Ihr in meine Nähe hättet kommen können!"

Ein kehliges Lachen entfuhr dem Mann daraufhin.
"Euer Ritter muss ein begnadeter Kämpfer sein."

"Seine Liebe zu mir würde ihn jede Schlacht gewinnen lassen, selbst wenn er ohne Hände und Beine zur Welt gekommen wäre."

Sir Caleb zog das Mädchen an der Taille nahe zu sich heran, sodass zwischen ihre Körper kein Blatt mehr gepasst hätte. Dann beugte er sich so weit zu ihr herunter, dass sie auf Augenhöhe miteinander waren. Er sah ihr tief in die Augen und hielt mit seinen Lippen dicht vor ihren inne. Sie konnte seinen Atem spüren und ihr Herz begann dabei, wild in ihrer Brust zu pochen.

"Es freut mich, dass Ihr Euch meiner treuen Ergebenheit so gewiss seid, meine Prinzessin", hauchte er leise.
"Ich hoffe, Ihr werdet von meinem Geschenk für Euch gleich auch annähernd so überzeugt sein."

Seraphinas Augen wurden groß vor AufregungSie liebte Geschenke und es gab bei Weitem keinen, der ihren Geschmack stets so perfekt traf wie ihr schwurgebundener Wächter und bester Freund Caleb.

Einen kleinen Schritt zurücktretend, griff der Mann in die Brusttasche seines Obergewandes und zog einen zierlichen Gegenstand daraus hervor. Erst, als er ihr das Schmuckstück wortwörtlich vor die Nase hielt, konnte sie es richtig erkennen.

Burning ShadowsWhere stories live. Discover now