Seventeen

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Nolan

In meinem Büro war es mucksmäuschen still, lediglich das wilde Tippen meiner Finger auf der Tastatur meines Laptops war zu hören. Und zwar laut und deutlich.

Ich hatte mir für das heutige Meeting mit James Ford extra etwas weniger Arbeit aufgetragen, weil ich mich voll und ganz darauf konzentrieren wollte, doch gerade wünschte ich mir, mich in die Arbeit zu stürzen. Als co-CEO der Warren Company hatte ich auch so genügend zu tun, daher war es nicht ganz so schlimm, doch das hielt meinen Kopf nicht davon ab, ständig und andauernd an Angeline zu denken, und wie unfassbar wütend ich auf die war.

Nachdem wir uns heute morgen kurz angetroffen hatten, bemerkte ich bereits ihre Angespanntheit. Sie würde es nie offen zugeben, aber ich kannte sie so gut, dass ich ihr die Nervosität ansehen konnte. Die Art, wie sie auf ihrer Unterlippe kaute, wenn sie gestresst war, kannte ich schon, da meistens ich der Grund für ihre Strapazen war. Aber diesesmal war es anders. Das Meeting mit James Ford würde selbst mich unruhig machen, wenn ich die Aufgabe bekommen hätte, die Präsentation zu leiten, die ich innerhalb von weniger als 24 Stunden hätte planen müssen. Gregor und Graham hatten mich zur selben Zeit in Kenntnis gesetzt wie Angeline, und das war erst kurz vor knapp. Ich hatte keine Ahnung, was sich die beiden dabei gedacht hatten, Angeline diese Bürde aufzudrücken, immerhin ging es um unseren wichtigsten Sponsoren. Nicht, dass sie nicht das Zeug dazu hätte, dieses Meeting zu leiten. Ganz im Gegenteil, sie war einer der wenigen, die trotz des Zeitmangels und des Druck das beinahe Unmögliche möglich machte. Aber für einen so wichtigen Termin sollte man eigentlich annehmen, dass unsere Väter das alles nicht erst auf den letzten Drücker macht.

Das Meeting an sich verlief gut, bis zu dem Zeitpunkt als Simon-fucking-Fellows, der Anwalt von James Ford, Angeline in ihrem Vortrag unterbrach und sie damit völlig aus dem Konzept warf. Ich hatte sie nur selten so perplex gesehen. Vielleicht war es der Last geschuldet, die auf ihren Schultern wog, aber sie brachte kein einziges Wort raus. Die Vorwürfe, die Mr Fellows ihr machten, trafen sie tief, das konnte ich ihr ansehen, und trotzdem hielt sie ihren Mund.

Ich konnte nicht einfach dabei zusehen, wie sie vor allen anderen Anwesenden blamiert wurde. Ich musste einfach etwas tun, auch wenn das nicht zu meiner Aufgabe gehört. Klar, wir sind in der Öffentlichkeit ein Paar, aber wir trennten Privates von Geschäftlichem so gut es ging. Wir waren beide erfolgreiche Unternehmer und würden das nicht wegen einer blöden Beziehung auf's Spiel setzten. Aber die Art, wie Simon Fellows mit Angeline umgegangen war, war so unfassbar respektlos. Er unterbrach sie nicht nur in ihrer Präsentation, sondern forderte sie auch noch dazu auf, ihren Vortrag vollkommen zu überspringen.

Die Wut packte mich dann einfach automatisch, und obwohl ich wusste, dass meine Wortwahl unprofessionell war, sprudelten die Sätze einfach aus mir heraus. Es gab nicht viel, dass mich zur Weißglut bringen kann, aber Simon Fellows schaffte es durch ein paar wenige Worte und seinem ungeduldigen, auffordernden Gesichtsaudruck. Wer würde da nicht sofort ausrasten?

Angeline offensichtlich, denn sie schluckte all die Vorwürfe runter und verließ das Meeting ohne etwas zu erwidern. Sie gab diesem gottverdammten Anwalt die Macht über sie, was etwas in meinem Magen zusammenziehen ließ. Ich konnte nicht einfach da sitzen und nichts tun, nicht wenn dieser Mann ihren Stolz angriff.

Natürlich empfanden meine Worte alle anderen Anwesenden als etwas angreifliches, dabei hatte ich Angeline lediglich verteidigt. Selbst ihr sonst so wortgewandter Vater fiel ihr in den Rücken. Wer zum Teufel machte denn so etwas? Klar, es ging um ihren wichtigsten Sponsoren, den wir einfach nicht verlieren duften, aber seine eigene Tochter so zu hintergehen war schlimmer. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass ich mich mit Enttäuschungen eines Vaters nur zu gut auskenne.

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Where stories live. Discover now