Thirty-Five

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Angeline

Der Wecker klingelte, doch im Gegensatz zu allen anderen Morgen, stand ich nicht alleine auf. Nein, Nolan schlief seelenruhig neben mir, sein Arm um meine Taille gelegt, die Brust an meinen Rücken gedrückt und sein regelmäßiger warmer Atem an meinem Ohr.

Ich gab ein Seufzen von mir und drückte auf die Schlummertaste. Das einzige, was ich wirklich wollte, war jetzt mit Nolan den gesamten Tag im Bett zu verbringen. Seine Arme gaben mir das Gefühl, am sichersten Ort der Welt zu sein, und da schien mir aufzustehen und rauszugehen einfach die schlechtere Wahl.

Nolan brummte irgendetwas unverständliches, ließ sich auf den Rücken fallen und rieb sich leicht über das verschlafene Gesicht, während ich mich zu ihm umdrehte und ihn dabei beobachtete, wie er die Augenlider ganz leicht aufschlug. Er neigte den Kopf in meine Richtung und sofort zuckte einer seiner Mundwinkel in die Höhe. Ich lächelte ihn an und rutschte sachte an seine Brust. Er drückte mir einen einfachen Kuss auf die Schläfe und streichelte mir gedankenverloren durch mein Haar.

Zusammen aufwachen war vermutlich einer der Dinge, die mir in meinem Leben gefehlt hatte, ohne dass ich es wirklich bemerkt hatte. Normalerweise bestand mein Morgen immer darin, alleine aufzustehen, alleine Zähne zu putzen, mich alleine anzuziehen und alleine einen Kaffe zur Arbeit zu trinken. Jetzt war das ein bisschen anders, Nolan hatte sich dazu entschieden, jeden Tag, seitdem wir richtig zusammen waren, ein bisschen länger mit Bett zu bleiben, bevor er los zur Arbeit musste. Irgendwann stellte sich das dann so ein, dass er erst aufwachte und aufstand, wenn ich es auch tat. Und ich musste sagen, dass es das beste Gefühl war, um einen neuen Tag zu beginnen. Seine Präsenz gab mir einfach ein gutes Gefühl.

Wir sahen einander für einen Moment an, ohne zu sprechen. Ich liebte es, ihn anzusehen. Nolan war bildschön, ehrlich. Seine scharfe Gesichtsstruktur, seine verschlafenen, braunen Augen, seine perfekte Nase und seine vollen, leicht geschwollenen Lippen. Ich lehnte mich zu ihm nach vorne und drückte ihm stumm einen Kuss auf, den er sofort erwiderte. Unsere Berührung war so zart, dass ich beinahe glaubte, ihn nicht wirklich angefasst zu haben. Aber da war dieses verräterische Gefühl in meinem Magen, das dann auftauchte, wenn ich Nolan nahe war.

"Vielleicht sollten wir ...", begann ich, als er mich am Hinterkopf wieder zu sich zog und mir einen weiteren, längeren und tiefgründigeren Kuss aufdrückte. Ich seufzte gegen seine Lippen und gab mich ihm für einen Moment hin. Wenn Nolan mich berührte, vergaß ich alles um mich herum.

"Wir könnten heute blau machen", schlug er mit einem leichten Grinsen vor, das mir ein Lachen entlockte. Was würde ich alles dafür geben, mit ihm einen gesamten Tag verbringen zu können, aber wir wussten beide, dass wir so schnell wie nur irgendwie möglich zurück ins Büro mussten. Die Firmen leiteten sich schließlich nicht von allein.

"Mein Vater würde mich umbringen", warf ich ein und sah ihn von oben an. Er streichelte mir einzelne Haarsträhnen hinter mein Ohr und verzog leicht die Lippen.

"Genauso wie Graham", steuerte er mir bei und küsste mich dann demonstrativ. Ich kicherte leise auf und lehnte mich in den Kuss hinein, dann fasste ich allerdings wieder ein paar klare Gedanken, und rutschte von seiner harten Brust runter. Nolan tat es mir gleich, er stand auf und gemeinsam machten wir uns für den Tag fertig.

Während ich im Badezimmer meine Haar etwas in Form föhnte, rasierte er sich. Während ich im Kleiderschrank nach meinen Schuhen im höchsten Regal griff, streckte er sich über mich und reichte sie mir. Während ich den Kaffee ausstellte, reichte er mir zwei Tassen aus dem Schrank über seinem Kopf. Wir waren ein eingespeiltes Team, schon immer irgendwie, nur waren wir endlich so weit, den Alltag miteinander so zu teilen, dass wir ohne den jeweils anderen gar nicht mehr auskamen. Es war als hätten wir einen Punkt in unserer Beziehung erreicht, der uns irgendwie weiterbrachte. Es war schön, wirklich wirklich schön.

The Warren-Games | (Broken Billionaires, #2)Where stories live. Discover now