Alles gleich

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Ich weiß nicht wie viel Uhr es ist und wie lange ich geschlafen habe, aber es ist wieder hell draußen.
Auf einmal geht die Tür auf und ein Pfleger kommt mit einem Tablet rein.
,,Ich mach sie los und dann können sie etwas essen", sagt er, stellt das Tablett auf den Tisch gegenüber vom Bett und macht mich los.
Als ich aufstehen kann, setze ich mich an den Tisch, aber fange nicht an zu essen.
,,Sie müssen etwas essen", fordert mich der Pfleger auf, doch ich habe keine lust überhaupt was zu essen.
Wie paralysiert sitze ich da, starre das Essen an und tue so, als würde ich die Forderung vom Pfleger nicht hören.
Plötzlich geht die Tür auf und der Pfleger steht auf.
,,Gut das sie kommen! Sie sitzt schon die ganze Zeit hier und hat nicht ein bisschen gegessen. Vielleicht isst sie etwas, wenn sie da sind", höre ich den Pfleger, als ich Luke sehe, der mich besorgt anguckt.
,,Alles klar", sagt Luke, der Pfleger geht raus und Luke setzt sich zu mir an den Tisch.
,,Hey", sagt er, als ich mich an ihn lehne und er mich in den Arm nimmt.
,,Komm schon Süße, du hast doch bestimmt hunger", sagt Luke, als ich mich aufrichte und dann beschließe doch etwas zu essen.
,,Es ist so schlimm. jeden Tag das gleiche. Morgens dies, mittags das und abends wieder dies", erzähle ich, als Luke seine Hand auf meine Schulter legt.
,,Bald darfst du bestimmt schon nach draußen in den Park! Und wenn da dann alles gut ist, dann kommst du hier raus! Das habe ich eben mit der Leitung besprochen und das du nicht mehr ans Bett gefesselt wirst, da ich mich für dich eingesetzt habe, dass du dich nicht umbringen würdest, wenn wir uns täglich sehen würden. Und wenn das alles gut klappt, wirst du wahrscheinlich ende der Woche auf die offene Klinik überwiesen", erklärt Luke mir, was mir Hoffnung macht, dass ich hier bald rauskomme.

Nach der Stunde verabschiedet sich Luke von mir und nimmt mich nochmal fest in den Arm.
,,Halt den Kopf hoch! wir sehen uns morgen", spricht Luke auf mich ein und löst sich, da er jetzt gehen muss.
,,Bis morgen", sage ich noch, als die Tür hinter mir geschlossen wird.
Wieder bin ich alleine hier im Zimmer, als ich ins Bad gehe, mir das Handtuch hinhänge und mich unter die Dusche stelle.
Nach dem Duschen setze ich mich auf das Bett und denke über schöne Zeiten nach, damit ich mich etwas ablenken kann.
Als die Tür sich wieder öffnet kommt wieder einer mit einem Tablett rein und stellt Essen auf den Tisch.
,,Einmal für sie! Und hier eine Zeitschrift mit ein paar Rätseln, damit ihnen hier nicht so langweilig ist", sagt der Mann und setzt sich zu mir an den Tisch.
,,Danke", sage ich und fange an zu essen.
,,Wie gehts dir sonst so, außer, dass du hier in der geschlossenen bist", fragt er mich, als ich gerade fertig bin mit essen.
,,Ganz ehrlich, es fühlt sich an wie in einem Gefängnis. Jeden Tag das gleiche, wie in einer Zelle eingesperrt", erzähle ich etwas niedergeschlagen und setze mich auf mein Bett.
,,Ich geh dann mal. Ich schau später nochmal bei dir vorbei", sagt der Pfleger, verabschiedet sich und schließt die Tür hinter sich ab.

Ich habe jetzt zwei Stunden an dem Kreuzworträtsel verbracht, als ich mich auf mein Bett lege.
Die Tür geht auf und der Pfleger kommt wieder rein.
,,Guten Abend wie geht es ihnen", fragt mich der Pfleger und setzt sich zu mir ans Bett.
,,Naja ganz okay", antworte ich stumpf und lege mich aufs Bett.
,,Könnte man nicht ein Radio bekommen, dann ist es hier gar nicht mehr so langweilig", frage ich den Pfleger und gucke ihn bittend an.
,,Ich kann ja mal eben nachfragen", sagt er und geht wieder.

Kurz darauf kommt er wieder und hat tatsächlich ein kleines Radio dabei.
,,So ich stell ihnen mal einen schönen Sender ein", sagt der Pfleger, steckt das Radio an und lässt einen Musiksender laufen.
,,Dankeschön", bedanke ich mich und höre der Musik zu.
Nach einiger Zeit schlafe ich bei der Musik ein, als ich merke, dass der Pfleger das Radio und das Licht ausgemacht hat.
Bevor ich ganz tief schlafe höre ich noch, dass die Tür sich schließt.

Die Entführung von MarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt