Chapter 4

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Anna stellte sich hin und ging zu ihrem Kollegen. Stattdessen hockte sich ein Junge in meinem Alter vor mich. Ich sah ihm langsam in seine Augen. Er war mein Nachbar.

An dem Tag, als ich entführt wollte, wollte ich ihn eigentlich kennenlernen, da ich vorher in totalem Stress war und ihn nur begrüßen konnte.

„Hey Haillie, ich bin Aidan. Dein Nachbar falls du dich nicht mehr erinnern kannst."

Ich schaute langsam zu Anna und ihrem Kollegen, die stehen geblieben sind. Aidan folgte meinem Blick und schien meine Gedanken lesen zu können.

„Könnten Sie draußen warten? Ich glaube sie hat Angst vor Ihnen."

Sie tauschten kurz ihre Blicke aus und nickten dann. Sie gingen raus. Ich folgte ihnen ganz genau, damit ich sicher gehen konnte, dass sie nicht noch in der Tür stehen blieben oder mir weh taten.

Ich sah wieder auf den Boden. Ich wurde tatsächlich gerettet. Dieses realisieren, dass man gerade nach der Hölle persönlich gerettet wurde ist schon sehr schwer.

„Hast du Schmerzen?"

Ich nickte nur langsam. Ich konnte nicht wirklich reden. Und selbst wenn ich es könnte, dann würde ich es nicht tun. Ich sah keinen Grund dafür.

„Vertraust du mir?"

Ich schaute nun wieder langsam in seine Augen. Eigentlich sollte ich es nicht tun oder? Eigentlich sollte ich ihm nicht vertrauen.

Aber irgendwas in mir sagte mir, dass ich ihm vertrauen kann. Sollte ich? Ich kannte ihn ja kaum. Sollte ich nicht? Er scheint aber nett zu sein.

Er hielt mir seine Hand hin. Nach kurzem Überlegen nahm ich sie langsam. Er stand auf und half mir vorsichtig hoch. Dabei beobachtete ich jede seiner Bewegungen genau. Langsam gingen wir raus.

Ich sah meine Eltern. Sie standen dort und redeten mit einem Polizisten. Mom war total aufgelöst und Dad versuchte sie zu beruhigen. Ich konnte auch meine beste Freundin sehen.

Sie versuchte auch Mom zu trösten. Musste wirklich erst sowas passieren, damit sich meine Eltern wieder vertragen?

Zwei Rettungssanitäter kamen auf uns zu. Ich stoppte und drückte Aidan's Hand fester. Er blieb auch stehen und schaute dann sanft zu mir.

„Sie wollen dir nur helfen und deine Wunden versorgen. Ich bin bei dir okay?"

Ich warf den Rettungssanitätern nochmal einen prüfenden Blick zu und ging dann aber mit Aidan langsam zu ihnen.

Ich setzte mich vorsichtig hin und beobachte auch die Sanitäter bei jeder einzelnen Bewegung. Sie legten mir zuerst eine Decke um, da ich zitterte und fror. Ich war schließlich nur mit Top und Jogginghose unterwegs.

Mein Vertrauen war komplett im Keller und auch meine Eltern und meine beste Freundin wollte ich aus einem Grund den ich selber nicht kannte gerade nicht sehr gerne sehen.

Nur Aidan ließ ich ohne weiteres an mich ran. Während die Sanitäter mich verarzteten, hielt ich Aidan's Hand die ganze Zeit fest. Ich brauchte etwas Vertrautes, an dem ich mich festhalten konnte.

Und auch wenn es mir schwer fiel, dass jetzt zu glauben. Aber ich war jetzt in Sicherheit...

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My savior | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt