Chapter 11

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Der Anruf wurde direkt abgelehnt, sein Handy war ausgeschaltet.

Okay, ganz ruhig. Einfach ruhig atmen und schon ist alles wieder besser. Er wird dir nicht weh tun. Er wird dir absolut nichts tun.

Ich atmete ein paar mal tief ein und aus, stand irgendwann auf und ging langsam zu meiner Kommode. Ich nahm mir neue Klamotten raus und schaute dann, ob er auf dem Flur war.

Der Flur war dunkel und leer, weshalb ich schnell ins Bad ging und die Tür abschloss. Ich machte mich fürs Duschen bereit und stellte mich dann unter diese.

Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und ich musste wieder an die Situation von vorhin denken. Es lief mir eiskalt den Rücken runter und eine Gänsehaut zog sich über meine Arme.

Was wäre gewesen, wenn er mich doch geschlagen hätte? Würde er das tun? Würde er mich wirklich schlagen?

Lag es nur an dem Alkohol oder hatte er dieses aggressive Verhalten wirklich in sich? Hatte sich dieses Verhalten erst durch meine Entführung entwickelt?

Was in mir aber die meisten Fragen aufwarf, war der Fakt, dass Dad Alkohol trank, beziehungsweise so extrem betrunken war. Das war noch nie so. Wirklich nie.

Ich stieg aus der Dusche und zog mir meine frischen Klamotten an. Meine Haare ließ ich offen, damit sie trocknen konnten.

Ich putzte mir noch schnell die Zähne und ging dann wieder in mein Zimmer. Ich schaltete das Licht aus und ließ nur noch ein paar LED's und Kerzen an.

Übermüdet ließ ich mich auf mein Bett fallen und schaute dann durch Netflix, welche Serie ich diese Nacht durchgucken würde.

Ja, ich war müde. Allerdings kann ich schon seit Tagen nicht schlafen, auch wenn ich bereits komplett übermüdet war. Diese Alpträume und Erinnerungen hielten mich ständig wach.

Nach einiger Zeit entschied ich mich für ‚Blacklist'. Die Serie hatte einige Staffeln und so war ich wenigstens die ganze Nacht beschäftigt.

Ich sah zum Fenster. Es regnete immer noch sehr stark. Meine Gedanken schwanken diesmal zu meiner Schule.

Ich wusste nicht wieso, aber ich vermisste nichtmal ein kleines bisschen meine Freunde. Das fiel mir bei Liv ja schon schwer, aber meine Schulfreunde? Sie waren mir überhaupt nicht mehr wichtig.

Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie mir nicht einmal geschrieben hatten, seitdem ich wieder zu Hause war.

Mein Fall war und ist leider in allen Zeitungen und Nachrichten. Liv hatte mir bereits erzählt, dass es auch in der Schule besprochen wurde und da haben sie sich nicht ein einziges mal nach mir erkundigt?

Ich persönlich hatte kein Problem damit. Ich war im Moment gerne alleine, naja neben Aidan, aber normalerweise genoss ich die Stille schon sehr.

Dennoch sollten sie sich melden oder? Freunde melden sich bei einem, wenn man sich nicht gut fühlte oder wenn einem irgendetwas passiert ist.

Liv war seit dieser Woche die einzige, die sich von meinen Freunden ständig bei mir meldete und nicht nachließ.

Sie hatte wirklich jeden Tag mehrmals geschrieben, ich habe nur immer knapp oder sogar gar nicht geantwortet. Ich wollte nicht und konnte nicht.

Und dann gingen meine Gedanken wieder zu Aidan...

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Ich bin auch mal wieder da :) Ich habe im Moment leider nicht so viel Zeit und schaffe es deswegen meistens nur an meinen anderen Geschichten zu schreiben.
Danke für euer Verständnis ❤️

My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now