Chapter 22

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Nachdem ich erfahren habe, dass der Kleine Leon hieß, nahm ich seine Hand. Wir liefen gemeinsam den Strand entlang und suchten nach seiner Mutter.

Ich wusste schließlich, wie es war, seine Eltern auf irgendeine Art und Weise zu verlieren, weswegen ich ihm unbedingt helfen wollte.

Immer wieder rannten Kinder und Hunde an uns vorbei. Man konnte ständig das Lachen von Menschen hören und auch die Vögel zwitscherten relativ laut.

Nach wenigen Minuten zog er an meiner Hand und sah mich mit großen Augen an. Er zeigte in eine Richtung, eher gesagt, auf eine Frau, die im Bikini am Wasser stand und auf dieses sah.

„Ist das deine Mama?"

Er nickte, woraufhin wir schließlich zusammen auf sie zugingen.

„Entschuldigung?"

Sie drehte sich um. Als sie Leon sah, strahlte sie förmlich und nahm ihn schnell auf den Arm.

„Danke dir, ich habe schon angefangen mir Sorgen zu machen. Wo war er?"

„Ungefähr zehn Minuten von hier entfernt."

„Wie ist dein Name?"

„Haillie."

„Danke Haillie. Vielen Dank, wirklich."

„Haillie!"

Ich drehte mich um und schon viel mir Liv um den Hals. Ich war absolut überfordert, legte schließlich aber meine Arme auch um sie.

Sie ließ mich irgendwann los und hielt meinen linken Arm etwas nach oben.

„Was ist dir denn passiert?"

„Oh eh- nichts schlimmes. Passt schon."

„Sicher?"

Ich nickte und hoffte, dass sie mir glauben würde. Sie betrachtete mich kurz misstrauisch, bis sich ein Lächeln auf ihr Gesicht schlich.

„Darf ich vorstellen, das sind meine Tante Susan und mein Neffe, Leon."

„Schätzchen, wir haben uns gerade schon kennengelernt."

Liv sah Susan überrascht an, bis sie wieder lächelte und mich ansah. Ich schüttelte schnell meinen Kopf, doch da war es schon zu spät.

„Wie läuft es mit Aidan?"

Ich konnte förmlich das Grinsen von Susan im Rücken spüren. Mir wurde extrem warm und ich war frustriert. Sehr sogar.

„Naja, wir sind mittlerweile sowas wie beste Freunde geworden...?"

„Komm schon, du weißt genau, worauf ich hinaus will."

Ich seufzte und schaute dann zur Seite auf das Wasser.

Sollte ich ihr sagen, dass ich wahrscheinlich Gefühle für ihn hatte? Ich hatte zwar die Vermutung, dass ich mehr für ihn fühlte, aber natürlich wusste ich das nicht ganz genau.

Ich war noch nie im Leben so richtig verliebt, woher sollte ich also wissen, dass es bei ihm nun so war?
Dass ich genau für ihn so fühlte?

„Es... ist kompliziert."

„Na gut. Aber beim nächsten Mal will ich eine genauere Antwort."

Ich musste leicht in mich hinein lächeln. Sie konnte es auch wirklich nie lassen.

„Hey, deine Eltern. Ist alles in Ordnung bei dir zu Hause? Ich habe versucht mit deiner Mom zu reden, aber sie wirkt seit Tagen irgendwie voll gestresst."

Direkt machte sich ein unwohles Gefühl in mir breit. Meine Eltern... Das war einfach ein absolut schwieriges Thema im Moment.

„Wir... haben ein paar Probleme untereinander. Ich rede nicht so gerne darüber."

Dann übernachtest du heute einfach bei mir."

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My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now