Chapter 25

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Nachdem ich meine Sachen zusammengepackt hatte, suchte ich den nächsten Bahnhof. Ich holte mir ein Zugticket und stellte mich an den Bannstieg, wo ich auf den Zug wartete.

Die Kapuze war weiterhin in mein Gesicht gezogen, sodass ich auch keine Menschen ansehen musste.

Der Zug kam relativ schnell und so stieg ich in diesen ein. Ich suchte mir einen stillen Platz, um die Zeit fuhren sowieso kaum noch Leute irgendwohin.

Eigentlich wollte ich Aidan nicht zurücklassen. Ich wollte ihn nicht verlieren, aber es ging einfach nicht mehr. Meine Eltern machten mich nur noch fertig, ich hielt das nicht mehr aus.

Ich war aufgeregt, hatte vielleicht sogar ein bisschen Angst, jedoch war es jetzt eh schon zu spät. Ich war in der nächsten Stadt angekommen und lief bereits durch die ganzen Straßen.

Sie kamen mir bekannt vor, auch wenn ich nicht wusste, wo genau ich war. Schließlich fand ich einen ruhigeren Platz, der an einer Brücke war.

Viele Sträucher und Bäume waren dort gewachsen, was ich für mich nutzte. Ich suchte die am meisten bewachsene Stelle und setze mich dahinter.

Schließlich zog ich mir noch eine Jacke über, benutzte meinen Stoffbeufel als Kissen und schaute in den klaren Sternenhimmel.

Die Sonne ging langsam auf. Ich hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, zu groß war meine Angst, dass etwas passieren könnte oder mich jemand fand.

Langsam richtete ich mich auf und lief weiter. Ich hatte über die Nacht genug Zeit, um nachzudenken. Um ehrlich zu sein, habe ich das gebraucht.

Jetzt fühlte ich mich frei und war froh, dass ich von meinen Eltern weg war. Ich konnte hingehen, wo ich wollte und ich konnte machen, was auch immer ich wollte.

Manche würden meinen, dass ich dafür noch viel zu jung sei, aber selber fühlte ich mich dafür bereit. Ich hatte die letzten Monate keine Zeit, um die Welt zu sehen, doch genau das konnte ich jetzt.

Es fühlte sich gut an.

Ich betrat einen Laden und ging sicher, dass mich keiner erkennen konnte. Langsam lief ich durch die Gänge und suchte etwas zu Essen.

Die Stimme eines Nachrichtenreporters war im Hintergrund zu hören. Ich sah zu dem Fernseher, aus dem das Geräusch kam.

Eilmeldung. Haillie Houston, eine Jugendliche aus Los Angeles, wird seit gestern Abend vermisst. Das 16-jährige Mädchen hatte zuvor einen Streit mit ihren Eltern. Sie hat noch eine Nachricht an einen Freund geschickt und ist seitdem unauffindbar. Nachdem Polizeikräfte auf den Verdacht des Selbstmordes das Zimmer aufgebrochen haben, wurde ihr Handy ausgeschaltet auf dem Tisch gefunden. Falls Sie Hinweise auf den Standort haben, melden Sie sich bitte umgehend bei der Polizei."

Es war durchgehend ein Bild von mir gezeigt. Ich atmete tief durch und verließ schließlich schnell den Laden, ohne nach möglichen Zeugen Ausschau zu halten.

Aidan... Ich habe doch gesagt, dass du mich nicht suchen sollst...

Mein Herz schlug extrem schnell und ich hatte Angst, dass irgendwelche Leute mich erkannt haben.

Ich lief zurück zu dem Versteck, in dem ich die Nacht über gelegen hatte und setzte mich dort wieder hin. Ich blieb still, um auch wirklich nichts zu riskieren.

Nach ungefähr zehn Minuten konnte ich Polizeisirenen hören, die immer näherkamen.

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My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now