Chapter 7

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Wir fuhren in die Einfahrt unseres Hauses rein. Ich nahm meine Tasche und lief direkt in mein Zimmer. Meine Eltern riefen mir zwar noch hinterher, aber ich ignorierte sie.

An meiner Zimmertür blieb ich abrupt stehen. Mein Zimmer sah noch genauso aus wie vorher. Ich ging langsam rein, sah mich kurz um und schloss dann leise die Tür.

Ich schaute durch den Raum und legte dann meine Tasche vor mein Bett. Ich ließ mich auf dieses fallen und atmete erleichtert aus. Nach so vielen Monaten konnte ich endlich wieder in meinem Bett schlafen.

Dennoch waren auch meine Eltern zu Hause, was das Ganze wieder nicht so praktisch machte. Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich wollte sie einfach nicht um mich haben.

Ich hatte allerdings beschlossen einfach in meinem Zimmer zu bleiben, so müsste ich sie nicht sehen. Bei dem Gedanken, erstmal ein paar Tage nur zu entspannen, freute ich mich innerlich etwas.

Erst in knapp zwei Wochen wollte die Polizei mit mir sprechen, damit ich mich zuerst etwas ausruhen und erholen konnte. Dafür war ich sehr dankbar. Ich war nämlich noch nicht ansatzweise in der Lage, über das alles zu sprechen.

Doch schnell kickte die Realität den Funken Hoffnung zur Seite. Denn die nächsten Tage übergab ich mich oft, ich hatte Schmerzen, konnte nicht schlafen und aß nichts.

Ich wurde schnell depressiv - lag nur noch im Bett, weinte viel und langsam kam der Gedanke auf, dass ich doch einfach mein Leben beenden könnte.

Wenn ich an die Zeit zurück dachte, bekam ich Panikattacken und Angstzustände. Es hatte sich alles so extrem in meinen Kopf eingebrannt, dass ich dieses ‚normale Leben' nicht mehr als normal ansah.

Meine Eltern kamen jeden Tag mehrmals an meine Zimmertür, doch ich wies sie immer ab. Ich hatte mich eingeschlossen, da ich sie nicht sehen wollte.

Und auch jetzt lag ich einfach nur im Bett, erschöpft von einer Panikattacke, die ich zwanzig Minuten zuvor hatte und schaute Manifest, eine Serie auf Netflix. Das lenkte mich wenigsten etwas ab.

Und wieder klopfte es an meine Tür. Ich verdrehte meine Augen. Meine Eltern hatten es schon vor einer Stunde probiert, warum konnten sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?

„Nein."

„...Haillie, ich bin es."

Ich schaute zur Tür. Nach einer Minute des Verarbeiten stand ich auf, ging zur Tür und schloss langsam auf. Aidan lächelte mich an und kam dann rein. Ich schloss hinter ihm wieder direkt die Tür.

„Deine Mutter hat mich angerufen. Sie macht sich Sorgen um dich, weil du seit Tagen nicht aus deinem Zimmer kommst..."

Ich wischte mir schnell mit meinem Ärmel die letzten Tränen weg und schaute dann auf den Boden. Ich war verdammt froh das er hier war, aber natürlich konnte ich es nicht zeigen.

Ich verspürte auf einmal einen gewissen Drang. Den Drang umarmt zu werden. Aber nicht von irgendjemandem, nein. Nur von Aidan. Ich hatte ihn so sehr vermisst, aber jetzt war er wieder hier.

Ich sah langsam zu ihm und setzte mich auf meine Bettkante. Aidan hockte sich vor mich und schaute mich an, bevor er seine Arme ausstreckte.

„Darf ich?"

Ich nickte langsam. Er stand auf, zog mich wieder auf meine Beine und umarmte mich. Ich musste mich kurz an diese Berührung gewöhnen, genoss es allerdings schon nach ein paar Sekunden.

Genau das habe ich jetzt gebraucht...

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Ich werde morgen kein Kapitel hochladen, wegen Weihnachten und so, da ich den ganzen Tag mit meiner Familie verbringen werde. Hoffe ihr versteht das ❤️

Ich wünsche euch deshalb schonmal frohe Weihnachten 🎄🎁

My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now