Chapter 30 - Epilog

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„Und wie sieht es nun hiermit aus?"

Sie tippte sich mit ihrem Kugelschreiber an ihre Stirn.

„Es... wird besser. Er hilft mir sehr viel."

„Das ist schön zu hören. Aber machst du es denn auch aus freien Stücken oder muss er dich zeitweise dazu zwingen?"

„Ich- also manchmal ist es schwierig und er muss mich dazu überreden, aber am Ende bin ich dann doch immer relativ froh, dass ich es geschafft habe."

„Und die Übung, die wir letzte Stunde gemacht haben? Hast du sie angewendet?"

„Naja, dass ist etwas schwierig. Ich kann meistens durch diesen ganzen Stress nicht daran denken. Er erinnert mich dann aber immer daran."

„Das ist doch schön. Es ist auf jeden Fall eine gute Sache, dass er dir so sehr hilft und du ganz gut damit klarkommst."

Ich schaute Mrs Amber etwas schüchtern an, während sie etwas aufschrieb.

Diese Situationen, in denen man vor seinem Therapeuten sitzt und diese unangenehme Stille eintritt- ich hasste das.

Sie drehte kurzerhand ihren Arm etwas und schob ihren Ärmel ein kleines Stück hoch.

„Ich sehe gerade, dass unsere Zeit vorbei ist. Hast du noch irgendein Thema, welches du gerne ansprechen würdest?"

Ich überlegte kurz und schaute anschließend weg, während ich antwortete.

„Das mit dem Selbstverletzen... ist wieder etwas schlimmer geworden."

Sie nickte und schrieb sich wieder etwas auf.

„Die Gerichtsverhandlung ist nächste Woche, nicht wahr?"

Ich nickte langsam und spürte, wie sich meine Finger verkrampften.

„Okay, wir werden das dann nächstes mal besprechen. Dafür reichen keine fünf Minuten."

Wir standen schließlich auf und sie brachte mich noch zur Tür. Nach ein paar beschwichtigenden Worten von ihr, verabschiedeten wir uns und ich ließ die Tür hinter mir zufallen.

Draußen wartete schon Aidan. Er gab mir einen sanften Kuss und so liefen wir anschließend nach Hause.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich, was überhaupt alles passiert ist. Lasst es mich erklären.

Aidan hat mir geholfen, meine Panikattacken, Gedanken und Ängste etwas in den Griff zu bekommen.

Es war ein langer und komplizierter Weg, aber so langsam funktionierte es.

Meine Eltern wurden angeklagt und die Verhandlung fand schon nächste Woche statt. Die Polizei hatte einige mehr Sachen aufdecken können, die meine Eltern so gemacht haben.

Für mich war der größte Schock, dass sie an der Entführung damals beteiligt waren.

Sie hatten Derek bezahlt, damit er mich in dieser Nacht entführte.

Ihr könnt mir glauben, wenn ich sage, dass in dem Moment meine Welt zusammengefallen war.

Momentan ist meine Tante eingezogen und hatte nun das Sorgerecht für mich bekommen. Ich kannte sie noch nicht sehr lange, aber wir kamen sehr gut miteinander aus.

Liv war weiterhin meine beste Freundin. Ich hatte mich auch ihr mehr geöffnet und in wenigen Wochen würde ich auch wieder mit ihr zusammen zur Schule gehen.

Mittlerweile war ich auch in Therapie. Ja, ich ging endlich hin. Es war gewöhnungsbedürftig, aber auch damit konnte ich mich so langsam abfinden.

Aidan und ich? Nun ja. Was soll ich sagen? Wir waren nun seit knapp einem Moment glücklich zusammen und ich könnte nicht mehr wollen.

Ich wusste, dass es weiterhin ein langer Weg sein würde, bis ich wieder relativ normal leben könnte.

Doch ich würde kämpfen. Dafür, dass ich genau das konnte. Normal leben. Ohne Ängste, Depression, Schlafstörungen und Selbstverletzung.

Und dabei hatte ich viele tolle Menschen am meiner Seite, die mich dabei unterstützten: Aidan, Liv, Lauren, Rob und meine Tante Chloe.

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My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now