Chapter 6

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Aidan half mir meine Tasche zu packen. Ich zog mich noch um und schon standen wir im Wartebereich und warteten auf meine... Eltern.

Ich hatte mich an der Wand angelehnt, während ich mit Aidan's Fingern spielte. Ich war extrem nervös. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas wollte mich davon abhalten nach Hause zu gehen.

Aidan wusste allerdings nichts davon. Ich wollte ihn nicht noch zusätzlich mit meinen Problemen belasten. Das tat ich so schon genug. Er bestand darauf mir zu helfen, auch wenn ich es am Anfang nicht unbedingt wollte.

Schlussendlich hatte ich jedoch irgendwann nachgegeben und ihn einfach machen lassen. Manchmal war er echt stur, was vielleicht aber auch gut so war.

Denn wenn er nicht wäre, würde ich wahrscheinlich ein psychisches Wrack sein. Bin ich zwar jetzt auch, aber so wäre es vielleicht noch viel schlimmer.

Im Augenwinkel sah ich, wie die Tür am Eingangsbereich aufging und zwei Gestalten reinkamen. Ich schaute hoch und sah meine Eltern, wie sie gerade mit der Empfangsdame sprachen.

Mein Herz schlug nun etwas schneller und dieses komische Gefühl in mir wurde größer. Ich wollte bei Aidan bleiben und nicht zu diesen... Menschen.

Zu meinem Pech hatte Aidan noch einen Termin, zu dem er direkt vom Krankenhaus aus laufen würde. Das bedeutete, ich musste alleine mit ihnen nach Hause.

Nur wenige Minuten später schauten meine Eltern zu mir. Ihre Gesichter fingen an zu strahlen und meine Mom bekam Tränen in den Augen.

Sie liefen auf uns zu und ich presste mich ungewollt etwas stärker an die Wand. Beide öffnete die Arme, doch ich versteckte mich nun ein kleines Stück hinter Aidan.

„Keine Berührungen."

Sie schauten mich verwirrt und verletzt an. Zum Glück rettete Aidan mich dann noch, wofür ich ihm sehr dankbar war.

„Sie mag Berührungen nicht so gerne. Sie können sich hoffentlich vorstellen wieso."

Daraufhin lächelten beide Aidan an, nickten und schauten dann wieder zu mir. Ich atmete aus und sah dann hoch zu Aidan. Er tat es mir gleich.

Ich wollte ihn nicht verlassen. Ich wollte an seiner Seite bleiben und nie wieder seine Hand loslassen. Er lächelte mich sanft an. Ich lächelte leicht und etwas traurig zurück und schon machten wir uns auf den Weg zum Auto.

Er verabschiedete sich noch kurz von mir. Ich stieg wiederwillig in das Auto meiner Eltern und starrte die ganze Fahrt aus dem Fenster.

Damit meine Eltern nicht mal auf die Idee kamen mit mir zu reden, nahm ich direkt meine Kopfhörer und machte Musik an, woraufhin ich zum Glück nichts von meinen Eltern zu hören bekam.

Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Ich musste an die letzten Monate denken. An die Folter und all das sollte jetzt einfach so vorbei sein? Einfach so?

Ich hatte durch die Polizei erfahren, dass ich auch nicht weit weg von zu Hause war. Tatsächlich waren es nur fünf Häuser. Ich kannte Derek nur nicht, da er nie wirklich draußen unterwegs war.

Zumindest nicht tagsüber...

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My savior | Aidan GallagherWhere stories live. Discover now