Chapter 17

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Nachdem er mir einen Verband und meinen linken Arm gebunden hatte, zog er mich auf seinen Schoß.

Mein Bauch fing an zu kribbeln, mein Herz schlug schneller und ich spürte, wie mir wärmer wurde.
Aidan sah mir tief in die Augen.

„Rede mit mir. Du weißt, dass du mir alles erzählen kannst."

Das wusste ich. Sehr gut sogar. Jedoch konnte ich es nicht. Irgendwie konnte ich nicht über meine Probleme reden.

„Ich will dich nicht belasten..."

„Du belastest mich nicht. Wirklich. Ich möchte dir helfen."

Er sah mich bedrückt an. Ich versuchte dem Augenkontakt auszuweichen und sah auf meine Hände.

Ich dachte an die ganzen Verletzungen, die ich mir selbst zugefügt habe und an alles, was ich mir selber einredete.

Das ich nicht genug wäre, dass ich sterben gehen sollte, dass ich es nicht verdient hatte auf dieser Welt zu sein. Dass mich keiner braucht, mich jeder hasst.

Und da fing es an. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Aidan zog mich an seinen Oberkörper und ich legte meinen Kopf in seinen Halsbeuge. Ich konnte nicht mehr, ich wollte einfach nicht mehr.

Er strich mir langsam über meinen Rücken und meine Haare, doch selbst dadurch konnte ich mich nicht wirklich beruhigen.

Ich war in einem Gefühlschaos eingeschlossen, aus dem ich keinen Ausweg finden konnte. Komische Gedanken kamen in mir auf, die ich nicht mehr wegschieben konnte.

Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Kopf schmerzte extrem und ich wusste erst nicht, was überhaupt los war. Dann erinnerte ich mich an die letzte Nacht.

Ich setzte mich vorsichtig auf, da ich dachte, dass Aidan noch schläft. Nach ein paar Minuten sah ich mich um und bemerkte, dass er doch nicht da war.

Ich rieb mir meine Augen und strich dann über meine Haare. Mein Rachen war ziemlich trocken und auch meine Augen taten etwas weh.

Die Tür ging auf und Aidan kam rein. Er lächelte mich an und ging zu seinen Kommoden.

„Wie geht's dir?"

„Weiß nicht... komisch, irgendwie."

Er setzte sich vor mich und hielt mir einen Pullover von sich hin. Ich nahm ihn und Aidan strich mir nochmal über meine Wange.

„Zieh dich in Ruhe an, dann wechsle ich den Verband nochmal."

Ich nickte und er verließ das Zimmer, während ich den Pullover vor mir anstarrte. Hitze stieg in mein Gesicht, als ich daran dachte, dass er von ihm war.

Langsam zog ich mir meinen Pullover aus. Ich stellte mich vor den Spiegel und sah mich kurz an.

Ich war extrem abgemagert und relativ blass. Vor allem sah ich aber extrem fertig von der letzten Nacht aus, wo ich den Nervenzusammenbruch hatte. In Aidans Armen...

Vorsichtig zog ich mir den anderen Pullover an und lief dann zum Bad. Aidan stand bereits dort und bereitet alles vor, während ich mich hinsetze.

„Möchtest du dann was essen?"

„Nein, nicht wirklich..."

Er setzte sich vor mich und begann, den Verband abzumachen.

„Hast du Schmerzen?"

Ich nickte leicht. Erst als er es ansprach, bemerkte ich das überhaupt. Mein Bewusstsein ignorierte das anscheinend einfach so weg, weil es das ja eh schon kannte.

Ein paar Tränen sammelten sich in meinen Augen, als ich die Schnitte sah, weshalb ich zur Seite schaute.

Als er fertig war, nahm er meine Hände und zog mich in eine Umarmung. Er spürte die Tränen, die auf sein Shirt tropften und strich wieder über meinen Rücken.

„Es ist alles gut Süße..."

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Es wird langsam zwischen den beiden 🥹

My savior | Aidan GallagherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt