Entführung

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Ich stehe im Tattoostudio und schaue mir einige Schablonen an. Was ich brauche ist etwas schwarzes, kleines, irgend ein Spruch oder so.

Schließlich finde ich einen schönen Spruch. ‚Through every dark night' (durch jede dunkle Nacht) und nehme es mit zu Torsten. Ich sage ihm, dass ich es gerne unter meiner rechten Brust hätte (siehe oben Bild).

Ich liege auf der Liege, während Torsten, der mich schon mal tätowiert hat, es nochmals macht.

"Fertig" sagt Torsten. "Okay, danke" sage ich und ziehe mir mein Oberteil wieder an. "Ach kein ding, dafür bin ich doch auch hier" zwinkert er mir zu.

"Ja dann, bis zum nächsten mal vielleicht", verabschiede ich mich und will gerade aufstehen, als er mich festhält und wieder runter drückt.

"Entschuldigung, aber vielleicht möchtest du ja gefärbte Haare, denn dunkel rot würde dir super stehen." Ich schaue ihn an, als ob ein Gespenst vor mir wäre.

Doch nach langem überlegen nicke ich, wieso auch nicht, und lasse an mir was neues ausprobieren. Er geht mit mir rüber zum Waschbecken und bittet mich zu sitzen, was ich auch mache.

Es geht relativ schnell vorüber, ich stehe auf und betrachte mich im Spiegel und ich kann meinen Augen nicht glauben, denn es sieht wunderschön aus.

Ein wenig betrachte ich mich noch im Spiegel, bis ich mich bedanke und verabschiede. Dann verlasse ich glücklich den Laden und laufe zurück zum Schlafsaal, normalerweise ist jetzt auch Unterrichtsschluss.

Ich gehe durch irgendwelche Gänge und als ich gerade hinter einer Ecke verschwinde, hält mir jemand den Mund zu.

Ein anderer hält meine Arme nach hinten und eine dritte Person packt meine Füße und zerrt sie hoch. Nun bin ich in der Luft und werde irgendwo hingetragen. Wie kann es sein das man mich schon wieder entführt? Wieso überhaupt ich und aus welchem Grund?

Panisch versuche ich zu schreien, doch es geht nicht. Ich schlage um mich und höre nur wie einer leicht auf stöhnt. Dann schaue ich um mich, um zu gucken, wer mich hier alles so durch die Gegend trägt.

Aber leider haben alle eine Maske auf, wie bei meiner ersten Entführung. Aber das ist längst nicht alles, denn wir sind an der Schlucht angekommen und was ich da sehe, stockt mir den Atem.

3 weitere Personen stehen ca. 3m weiter entfernt von mir und halten meine Schwester auch in die Luft. Wie kann es sein, dass uns eine Person so sehr hasst?

Normalerweise würde ich stinksauer werden und mich währen, jedoch habe ich heute eine komplett andere Einstellung, denn seitdem Eric mich so eingeschüchtert hat, bin ich nicht mehr ich selbst. Sowieso nicht, wenn ich an einem Ort bin, an dem meine Höhenangst zur Geltung kommt.
Ich bewege mich schon garnicht mehr, aus Angst.

Doch plötzlich gibt Tris einen der Entführer einen Tritt und reißt ihm die Maske ab. Al kommt zum Vorschein. Dieser Mistkerl! dieser Verräter!

Al hält inne, doch dann fängt er wieder an, wie die anderen, uns in die Schlucht zu werfen. Ich bin so schockiert und gelähmt, sowieso als Eric hier mit mir war, habe ich einen Trauma erlitten.

Doch plötzlich höre ich Schläge und werde losgelassen. Unfähig, zu erkennen ob man uns rettet, oder ob wir sterben werden, bin ich immer noch total gelähmt. Ich bekomme meinen Blick nicht von der Schlucht unter mir weg. Ohne zu merken, laufen mir einige Tränen übers Gesicht. Ich kann es einfach nicht glauben, zweimal am Tag fast zu sterben, am selben Ort. Wenn das mal nicht ein Zeichen ist.

Noch immer stocktsteif stehe ich da und schaue runter in die Tiefe. Ich merke wie mir schlecht wird. Die Höhenangst steigt. Meine Hände zittern.

Ich merke das im Gegensatz zu mir, Tris am kämpfen ist, ich will helfen, aber mir ist zu schlecht um mich zu bewegen.
Ich höre 2 Männerstimmen und die von Tris.

Neugierig will ich lauschen und sammle meine ganze Kraft, um mich langsam umdrehen zu können. Ich erblicke Four und Eric.

"Nimm du die Stiff" Eric zeigt auf Tris. "Dann nehme ich die Stiff" und jetzt zeigt er in meine Richtung. Four nickt, packt Tris und schmeißt sie über seiner Schulter.

Genau wie Eric bei mir. Er kommt mit schnellen Schritten auf mich zu, vor denen ich Angst bekomme, packt mich an meiner Hüfte und schmeißt mich ebenfalls über seine Schulter.

Ich bin immer noch im Schock und begreife garnicht was passiert.

Eric schließt eine Tür auf und geht hinein. Er lässt mich sanft auf dem Boden runter. Immer noch ein bisschen benommen stütze ich mich an der Wand ab.

Die Bestimmung Yasmin (Divergent)Where stories live. Discover now