Der Krieg -1-

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Eric, Max und ich gehen durch das Altruan Viertel.

Viele Sachen schwirren mir gerade im Kopf herum. Hat Tris unsere Eltern gewarnt? Sind sie alle in Sicherheit? Wie sieht es eigentlich mit Caleb aus? Können Four und Tris das alles hier stoppen? Ich habe viele Fragen, jedoch keine einzige Antwort.

Ich schaue nach rechts wo sich ein Altruan gerade wehren will, doch der Ferox erschießt ihn einfach. Durch den Knall zucke ich zusammen und kralle mich in Eric's Arm fest.

Eric schaut zu mir runter und grinst. "Hat da mein Schatz Angst?" fragt er lächelnd. Ich lasse sofort seinen Arm los und schüttel den Kopf. Was denkt der von mir? Wir gehen immer und immer weiter.

"Was machen wir hier jetzt eigentlich?" frage ich nach.
"Wir sind da, um Unbestimmte zu erkennen und sie dann zu erschießen" antwortet mir Max. "Achso" gebe ich zurück nur kurz zurück.
Gut das die nichts von mir wissen.

Wir kommen um die nächste Hausecke und ich wünschte wir wären hier nicht lang gegangen. Denn Tris und Four kommen uns gerade entgegen. Sie verhalten sich jedoch so wie die anderen, das ist gut.

Bevor sie jedoch an uns vorbei gehen können, hält Eric Four plötzlich zurück und stellt sich genau vor ihn. Was will der denn jetzt schon wieder?

"Der legendäre Four, du warst in unseren Jahrgang der beste..... und bist jetzt nur noch eine hirnlose Drohne" spricht Eric ihn an.

Dann dreht er sich wieder um und wir wollen gerade weiter gehen, als Eric auf einmal wieder stoppt und langsam zurück zu Four läuft.

Er stellt sich wieder gegenüber von Four hin und mustert diesen auf eine seltsame Art.

"Denkst du er könnte auch einer sein?" fragt Max Eric. Oh oh, hoffentlich entdecken sie die nicht. Aber ist Four etwa auch ein Unbestimmter?

"Das werden wir gleich herausfinden" antwortet Eric. Mit einem Ruck holt er seine Waffe raus, ladet sie und hält sie anschließend vor Four's Stirn.

"Eric" schreie ich.
"Sei still Yasmin" ruft Max.
"Sag aufwiedersehen Arschloch" zischt Eric zu Four.

"Aufwiedersehen" mischt sich plötzlich meine Schwester mit ein und hält ihr Gewehr auf Eric.

Und in Sekunden, in denen ich nicht mal mehr richtig mitbekomme was gerade geschieht, hält Four sein Gewehr auf Max und Max seine Waffe auf Tris. Sie stehen wie in einen Dreieck und ich genau daneben.

Was soll ich machen? Meine Waffe auf Max und Eric halten? Oder auf Four und Tris schießen? Oder einfach weggrennen? Von Eric's Stimme werde ich wieder in die Wirklichkeit zurück geholt "Die Stiff, hahaha. Zwei Stiffs. Zwei tote Stiffs" spottet er über sie und drückt seine Pistole noch doller gegen Four's Stirn.

"Wir dürfen kein einzigen Unbestimmten entkommen lassen, sonst passiert genau das hier" meint Max. "Sie würde nie auf mich schießen" sagt Eric und grinst überheblich.

"Ich glaube da unterschätzt du meine Persönlichkeit" sagt meine Schwester. Eric's lächeln geht genauso schnell wieder weg, als wie es gekommen ist.

Dann dreht er sich auf einmal um und will Tris Gewehr weghauen, doch da hat Tris ihn schon ins Bein geschossen. Eric fällt mit einem Schmerzensschrei zu Boden.

Tris und Four wollen flüchten und rufen das ich mit ihnen kommen soll. Max zielt auf die beiden. Wenn die auf mich warten, ist einer von denen tot. Aus diesen Gründen rufe ich "Ich bleibe! Es tut mir leid! Ich komme nicht mit!"

Meine Schwester schaut mich geschockt an, rennt aber dann jedoch weiter. Sie hat bestimmt das selbe gedacht wie ich, das einer von den beiden sterben würde wenn die länger warten.

Kurz vorm Ende, bevor sie um die Hausecke gelangen, schießt Max Tris im Arm. Sie schreit auf, aber rennt trotzdem weiter. Wie stark meine Schwester doch ist.

Erst jetzt fällt mir auf, das ich Eric gerade verrecken lasse. Somit drehe ich mich um und gehe auf Eric zu.

Ich knie mich zu ihm herunter und mustere sein Bein.
"Eric? Alles inordnung?" frage ich ihn sanft.

"Alles inordnung? Sag mal spinnst du Yasmin? Was erwartest du von mir?" schreit er mich an.

"Ich will dir doch helfen" murmel ich.

"Ja dann mach doch mal was und sitz hier nicht so rum! Ich habe höllische Schmerzen!" schnauzt er rum. Sag mal für wen hält er sich eigentlich? Wir sind doch zusammen und dann geht man so in einer Beziehung miteinander um? Aber das ist mir egal, ich hab die Schnauze voll mich von ihn so behandeln zu lassen. Ich hätte was besseres verdient.

"Mir reichts Eric! Für wen hältst du dich eigentlich? Du bist zwar mein Ausbilder und Anführer, aber auch MEIN MANN!" schreie ich ihn an. Er schaut mich geschockt an.

"Hast du gerade Mann gesagt?" fragt er mich und diesmal hat er eine ruhigere Stimme drauf als vorher.

"Ja Eric. Ich habe vor ein Tag oder so daran gedacht, wie unsere Zukunft miteinander aussehen würde. Ich HÄTTE dich wohl Heiraten wollen.
Ich HÄTTE eine Familie mit dir gründen wollen. Eins oder mehrere Kinder. Das alles sind Dinge, die bei Frauen wie mir irgendwann durch den Kopf gehen. Aber ich HÄTTE das alles mit dir gewollt. Aber nicht so, nicht mit diesen Eric. Sondern mit den Eric den ich kennengelernt habe. Den arroganten angeber Arschloch und nicht dieser Eric vor mir. Denn dieser ist rotzefrech geworden, schreit mich an, gibt mir oft die Schuld für Dinge, für denen ich nichts kann! Außerdem sind dir mittlerweile viele Menschen egal geworden und ich glaube ich bin eine von denen. Und dann bist du auch noch süchtig nach töten geworden, liebst Blut und schaust dabei zu wie andere sterben und grinst währenddessen. Aber ich nicht! Hörst du? Ich nicht! Und jetzt bist du hier am rumheulen nur wegen einer kleinen Schusswunde! Schäm dich! Ich will das ganze hier nicht, ich wollte es nicht und vorallem, ich würde es nie wollen! Schon von Anfang an nicht, ich bin von Anfang an für die andere Seite gewesen, für die gute! Und das werde ich jetzt auch sein! Denn ich bin auch eine Unbestimmte! Würdest du mich auch töten? Ich glaube schon! Ich bin ja eh schlecht fürs System! Verreck doch!Du bist eh nichts weiter als eine dämliche Drohne von Jeanine Matthew!" brülle ich ihn an und bemerke meine Tränen.

Ok, der letzte Satz hat gesessen. Sowas ähnliches hat Eric auch zu Four gesagt. Außerdem weiß er jetzt, das ich auch eine Unbestimmte bin.
Er kennt jetzt mein größtes Geheimnis.

In seinen Blick sehe ich Wut, Trauer, Schock und noch vieles mehr. Eins weiß ich jedoch, er ist sprachlos. Das sieht man ihn an. Aber bevor er was sagen kann, springe ich auf und renne davon. Richtung Wald. Unterwegs wische ich mir meine Tränen weg.

Dann sehe ich aus etwas weiterer Entfernung, bekannte Personen hinter einen Busch sitzen.

Die Bestimmung Yasmin (Divergent)Where stories live. Discover now