I - Happy birthday

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Felix Pov

„Los, wach endlich auf." Gerade wollte ich meine Augen öffnen, als ich einen harten Schlag spürte und mein Kopf gegen die kalte Wand schlug. Mit einem schmerzverzerrten Wimmern blickte ich auf und sah in das verärgerte Gesicht meines Vaters. Er packte meine Schultern und zog mich zu sich, doch auf dem halben Weg wurde er von der Metallkette aufgehalten, die an dem schweren Lederhalsband befestigt war, welches sich eng um meinen Hals legte. Aufgrund des Rucks, der durch meinen Körper ging, glitt ich aus dem Griff meines Vaters und prallte zurück auf den Boden. Ich krümmte mich zusammen, zwar war ich es schon gewöhnt, geschlagen zu werden, aber aus einem Meter einfach auf den Boden zu fallen war definitiv nicht angenehm. Eine weitere, etwas kleinere Hand schlang sich um meinen Nacken und meine Mutter öffnete das Schloss an meiner Kette.

„Steh auf, Sklave." knurrte mein Vater und ich versuchte seinem Befehl so schnell wie möglich Folge zu leisten, konnte jedoch nicht gut aufstehen. Ein weiterer Schlag traf mein Gesicht und ich zuckte zusammen. Heute war mein sechzehnter Geburtstag und heute würde ich mein besonderes Geburtstagsgeschenk bekommen. Ich wusste nicht was es war, doch ich befürchtete Schlimmes. Schon als kleines Kind war ich von meinen Eltern nicht richtig behandelt worden. Meine zwei großen Schwestern bekamen alles was sie wollten, aber da ich nicht groß und stark geworden war, hatte sich meine Familie entschieden, mich als ihren Haussklaven auszubilden. Vor ein paar Tagen hatten sie mir erzählt, dass ich ein Geschenk erwarten sollte. Und nun war der Tag gekommen. Ich wurde die Treppen hinaufgezerrt, meine Eltern befahlen mir noch mich zu waschen und mir hübsche Kleidung anzuziehen. Sie hatten mir mit Gewalt gelehrt, dass ich meinem Besitzer später zu gehorchen habe.

- „Du musst ihm dienen und alles geben, was er will. Vor allem wenn er deinen Körper begehrt." -

Exakt dies wurde mir immer beigebracht, obwohl sie mir bis heute nicht erklärt hatten, was es bedeutet. Jetzt war keine Zeit nachzudenken. Ich musste mich schnell baden und umziehen, sonst würde ich nur noch mehr geschlagen werden. Eilig stieg ich in das lauwarme Wasser und begann mich gründlich zu waschen. Es war ein Segen sich wieder waschen zu können, da ich meine Zeit fast nur im Keller und beim Arbeiten verbracht hatte. Ich war dazu verpflichtet das Haus putzen und andere Arbeiten zu verrichten. Wieder ein wenig gehetzt stieg ich aus der Badewanne und trocknete mich ab. Schnell schlüpfte ich in das haselnussbraune Gewand, welches mir bereitgelegt wurde und zupfte es zurecht. Nochmal atmete ich tief durch, bevor ich die Tür vorsichtig öffnete und hinaustrat.

„Na endlich, komm mit." wies mich mein Vater an. Doch da er mir nicht traute, lief er hinter mir und meine Mutter voraus. Sie führten mich zu einem Wagen, eher einer Kutsche, in welcher sie mich wieder anketteten, sodass ich keine Chance zum Weglaufen hatte. Dann setzten sie sich vor mich auf die Sitzbank und mein Vater wies den Kutscher an loszufahren. Ich versuchte so viel wie möglich von meinem Umfeld zu bewundern, denn ich war lange nicht mehr außerhalb des Grundstücks meiner Eltern gewesen. Nur einmal, als ich noch ein kleines Kind war, bin ich einmal in der Stadt und in ihrem Umkreis gewesen. Bewundernd betrachtete ich die grünen Hügel, die hübschen Bäume und die Tiere, die am Straßenrand und in den Wäldern herumliefen. Ich konnte mich kaum mehr daran erinnern, dass die Natur hier so schön war. Bald bemerke ich, dass wir der Stadt näherkamen. Kleine Häusergruppen und Türme tauchten in meinem Sichtfeld auf und ich lehnte mich zur Seite, um sie besser betrachten zu können. Schnell versuchte ich noch weiter zum Fenster zu rutschen, aber die Kette an meinem Handgelenk verhinderte dies. Ein wenig verzweifelt zerrte ich an ihr, jedoch löste sie sich nicht. Also richtete ich meinen Blick wieder auf die Landschaft, welche an mir vorbeiflog. Nun konnte man schon größere und schönere Häuser bewundern. Sie waren verziert, hatten teilweise kleine, gut gepflegte Vorgärten. In diesen standen Blumen, in vielen Farben und Formen. Für einen Menschen, der dies jeden Tag sah, war es wohl nichts Ungewöhnliches, doch ich sah selten schöne Blumen. Mir wurde auch nie etwas über diese beigebracht. Ich weiß nur wie man putzt, kocht und dass man den Menschen, die über einem stehen, zu gehorchen hat. Mehr hatte man mir nicht gelehrt, ich war auch nie mit irgendwelchen anderen in Kontakt, deshalb hatte ich wohl auch so viel Angst vor fremden Personen. Manchmal kam ein Arzt oder der Lehrer meiner Schwestern in unser Haus. In diesen Momenten flüchtete ich meist in irgendeine Ecke und traute mich dann erst wieder aus dieser, wenn die Person in einem der Zimmer verschwunden war.

„Herr, wir sind da." meinte der Kutscher. Meine Eltern stiegen aus, kamen zu mir und lösten meine Fesseln. Dann wurde ich aus dem Wagen gezerrt und zwei großen, starken Männern übergeben. Sofort zuckte ich zusammen und bekam Panik. Die Männer packten meine Arme und schleiften mich mit sich auf einen großen Platz. Bei dem Anblick, der sich mir dort bot, wurden meine Augen erst groß und dann kniff ich sie fest zu.

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So, hier bin ich wieder. Ich möchte es doch noch einmal versuchen diese Story hochzuladen und tue die auch einfach, um sie euch wieder zur Verfügung zu stellen, da ich bemerkt habe, dass ich noch einige Zeit für meine nächste Geschichte brauche. 

Also, ich hoffe ihr könnt hiermit die Zeit einfach noch ein wenig länger totschlagen. 

Saranghaeyo~

YoursWhere stories live. Discover now