IV - My dear friends

242 14 0
                                    

Felix Pov

„Unser Sklave am Leben bleibt." Dankend senkte ich den Kopf. Ich konnte es eigentlich gar nicht fassen, dass ich noch lebte, doch andererseits war ich auch unglaublich dankbar.

„Nun vom Platz, die Spiele müssen weitergehen." Forderte mich der Richter auf und ich versuchte mich hinzustellen, fiel jedoch wieder zurück auf den sandigen Holzboden.

„Holt die Wachen, sie sollen ihn mitnehmen." Plötzlich stürmten zwei weitere Männer auf den Platz und ergriffen mich. Immer noch in Trance, da ich noch nicht über meine Angst hinweggekommen war, hing ich in den Armen derjenigen, die mich aus der Arena in einen Nebenraum trugen.

Nach einigen Minuten hatte ich mich erholt und rappelte mich ein wenig auf. Dabei bemerkte ich den enormen Schmerz in meiner Taille, welche immer noch stark blutete. Da mein Gewand sowieso nicht mehr richtig hielt, nahm ich das Obere, abgetrennte Stück davon und band es um meinen Bauch, dort wo sich der Schnitt entlang zog. Daran befestigte ich das andere Stück, sodass es meine Oberschenkel und alles andere Wichtige bedeckte. Ich stützte mich hoch und stellte mich auf meine zitternden Beine. Dann machte ich einige Schritte vorwärts und ging den Gang entlang, der an den Raum grenzte.

„Hey, Sklave. Was machst du hier?" fragte eine feindliche Stimme aus der Dunkelheit.

„Ich-ich gehe nur aus dem Zimmer." meinte ich eingeschüchtert, während ich mich automatisch kleiner machte.

„Ich sollte dich zu unserem Händler bringen, er nimmt dich hoffentlich mit." Schon wieder wurde ich einfach irgendwo hingebracht, es war schrecklich.

„Hey, ich habe hier einen Sklaven, der ist durch das Kolosseum gestreunt." Der Mann übergab mich an einen anderen. Dieser setzte seinen Weg zum Ausgang mit mir fort. Dort angekommen sah er sich nach mir um.

„Umdrehen." Ohne mich zu sträuben, drehte ich mich brav um, sofort spürte ich ein Seil, welches um meine Handgelenke gelegt wurde. Dann wurde ich zu einem geheimen Hintereingang des Gebäudes herausgeführt und wieder in einen Käfig gesetzt.

Wann hört denn das mal auf? Haben meine Eltern nicht etwas von einem eindeutigen Besitzer gesagt? Ich wurde ja nur in der Gegend herumgefahren und niemand besaß mich so richtig. Doch das Einzige, dass ich tun konnte, war abwarten. Etwas anders kam nicht in Frage, ich war gefangen.

Dann stieg plötzlich noch ein anderer Mann zu mir. Er kam einfach auf mich zu. Das letzte, was ich spürte, war ein kräftiger Schlag gegen meine Schläfe. Dann wurde mir schwarz vor Augen.

Bang Chan Pov

„Min!" Glücklich umarmte ich meinen Freund Minho, welcher die Geste erwiderte.

„Hey Chan, das ist meiner." beschwerte sich Jisung. Die beiden sind zusammen, schon seit einigen Wochen.

„Jaja Sungie." meinte Minho lächelnd, „Ich gehöre nur dir."

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. „Also, ich soll euch beim Einräumen der Wohnung helfen?"

„Genau das sollst du." Jisung deutete auf den Berg an Möbeln, der vor dem Haus stand. Es war ein schönes, geräumiges Gebäude. Die Außenwände waren in einem reinen Cremeweiß gestrichen und das Dach hatte ein helles rot, welches schon an braun grenzte. Jisung führte uns stolz hinein, ich folgte ihm ehrfürchtig und sah mich um. Auch der Innenraum war sehr groß und für die zwei definitiv ausreichend. Im Flur gab es einen Marmorboden, der angenehme Kühle im Haus verteilte.

„Dann auf geht's." Minho ging mit mir zum Hauseingang, um sich an die Arbeit zu machen.

Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, den Wohnraum, die Küche und andere Zimmer einzuräumen.

„Ah, au." Jisung war gerade ziemlich zusammengezuckt und krümmte sich ein wenig.

„Alles gut Sungie?" fragte Minho zugleich besorgt, doch sein Partner winkte nur ab.

„Alles super, ich denke ich habe nur einen Krampf." antwortete Jisung, jedoch sah er nicht so aus als würde es ihm besser gehen.

„Setz dich erstmal hin Sungie, du hast eine Pause verdient. Immerhin bis du ja auch zierlicher und gebrechlicher als wir." Zustimmend wackelte ich mit dem Kopf. Obwohl auch wir ganz schön erschöpft waren, konnten wir noch nicht aufhören, da wir noch einige Möbelstücke an ihren Platz zu bringen hatten.

Timeskip

„Geschafft." seufzte ich erleichtert. Gerade hatten wir noch das Bett aufgebaut und setzten uns nun zu Jisung. Minho hatte ihm schon einen Tee gemacht und kam nun mit diesem zurück.

„Wie geht es dir Liebling?" Jisung strich sich über den Bauch.

„Hmm, viel besser." meinte er dann und blickte Minho in die Augen. „Aber du musst dich trotzdem gut um mich kümmern Minnie." ordnete er dann lächelnd an.

„Natürlich werde ich das." Minho beugte sich zu seinem festen Freund und drückte ihm einen Kuss aus die Lippen. Wir redeten noch ein Weilchen, bis ich merkte, dass ich wieder nach Hause musste.

„Hey, ich werde jetzt leider wieder aufbrechen." murmelte ich ein wenig frustriert, aber ich dachte die beiden brauchten auch noch ein wenig Privatsphäre.

„Oh, komm bald wieder, du bist jederzeit willkommen." lächelte Jisung und winkte noch, als ich aufstand.

Draußen angekommen, suchte ich mein Pferd und streichelte es, bevor ich aufstieg. Der Weg nach Hause würde lange dauern, denn Minho und Jisung wohnten weit entfernt.

„Na komm, mein Großer, wir müssen los." Mein Pferd schnaubte und schritt dann brav auf den Feldweg.

Endlich wieder zuhause. Die Schritte meines Pferdes verursachten ein Geräusch, welches zu mir als ein Echo zurückkam. Ich ritt gerade in unseren Innenhof, als mir meine Geschwister schon entgegenstürmten.

„Channie!" meine kleine Schwester kam auf mich zu und warf sich in meine Arme.

„Hey." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als sie mich von unten herauf so süß ansah.

„Oh, hallo." Begrüßte mich dann auch mein kleiner Bruder Lucas. Er kam mit zu mir und Hannah und umarmte uns.

Auch mein Vater gesellte sich zu uns, doch er hielt einigen Abstand.

„Chan, kannst du dich um die Sklaven auf dem Feld kümmern, ich muss nochmal in die Stadt." Das war die Begrüßung, welche ich von ihm bekam.
„Natürlich." Kalt musterte er mich und stieg dann in die Kutsche, die ihn wieder zu einer dieser komischen Versammlungen bringen sollte.

................

Ich denke ich fange heute mit den ersten zehn Kapiteln an, später kommt dann der Rest.


YoursDonde viven las historias. Descúbrelo ahora