XXIX - It's always Wooyoung

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Felix Pov

Chan stand auf und zog wieder eine seiner Papyrusrollen aus dem Schrank und kam dann zu mir. Er setzte sich neben mich auf das Bett, sodass ich mich wie das letzte Mal an ihn lehnte.

„Versuch mal das hier zu lesen." Meinte er und deutete auf ein Wort mitten im Text.

„E-er?" Ein wenig unsicher blickte ich zu ihm, um zu sehen, ob ich richtig lag.

„Sehr gut. Und das hier?" Sein Finger flog über das Papyrus, wohl überließ er es dem Zufall, welches Wort ich lesen sollte.

„L-i-e-b-e-n, Leben." Diesmal nickte Chan eilig und machte weiter. Was war denn an dem Wort so schlimm? Ich verdrängte den Gedanken und konzentrierte mich wieder auf den Text.

Noch einige Wörter ließ er mich erraten, bis wir langsam anfingen, den Text zu lesen. Er musste mir teilweise viel helfen, doch mit der Zeit konnte ich immer besser lesen.

„M-master, kannst du mir bitte noch etwas vorlesen?"

„Willst du nicht selbst lesen?" Widerwillig schüttelte ich den Kopf.

„Ich will deine Stimme hören, wenn du vorliest. Bitte." Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen.

„Wieso denn das?" Ich zuckte mit den Schultern, bis mich Chan streng musterte und ich ihm doch nachgab.

„Ich mag deine Stimme viel zu sehr, vor allem wenn du liest." Gab ich scheu von mir, wollte ihn bei diesen Worten nicht ansehen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und murmelte die Worte, die ich nun herausbracht, lediglich leise. „S-sie klingt so rau- s-so heiß."

„So ist das also." Mit Vergnügen, das man ihm ansehen konnte, begann er die ersten Sätze wieder in diesem tiefen, fesselnden Ton auszusprechen, sodass mir ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Eben dieser brachte mich zum Zittern.

„Gefällt es dir wirklich so gut?"

„Ja Master." Winselte ich und presste meinen Oberkörper gegen ihn, nur um dann auch meine Beine um ihn zu schlingen. „Mach weiter."

Ich wusste nicht, wie lange er mir vorlas, doch die Rolle war lang. Bald fiel ich in einen dösenden Zustand, doch war es noch nicht abends und Zeit schlafen zu gehen, weshalb ich mich zwang, noch wach zu bleiben.

„Süßer? Schläfst du schon?" Ich war gerade weggenickt, als Chan bemerkte, wie müde ich war. Kurz darauf legte er die Schriftrolle neben sich und schob mich so, dass ich angenehm auf dem Bett liegen konnte. Er gesellte sich zu mir, doch als ich dann ein bedürftiges Wimmern abgab, griff er wieder nach der Geschichte und las ein wenig weiter, bis ich wirklich komplett im Schlaf versank.

..........

Einige Stunden später wachte ich auf, als gerade die Sonne am Horizont verschwand. Chan lag nicht mehr neben mir, er saß an seinem Schreibtisch und tat dort irgendetwas, von dem ich nichts wusste.

Ich schlich mich von hinten an ihn heran und legte dann meine Arme um ihn, woraufhin er kurz aufjapste und sich dann umdrehte, um mich zu packen. Er schob die Sachen auf seinem Tisch zur Seite und platzierte mich auf diesem.

„Gerade erst aufgewacht und schon wieder frech?" Ich kicherte leise und lehnte mich dann zu ihm, um seine Lippen für einen Kuss einzufangen. Er gab mir kurz die Kontrolle über unser Tun, bevor er seine Finger durch meine Haare wandern ließ und seine Zunge meinen Mund dominieren ließ. Chan stupste meine an, nur um sie dann zurückzudrängen.

„Du schmeckst wirklich gut, Süßer." Schwer atmend löste ich mich von ihm und wimmerte dankend, als er dies sagte.

„W-was hast du da gemacht?" Fragte ich, während ich auf die Papyrusrolle deutete.

„Nichts Besonderes." Meinte er und schnappte sich die Rolle.

„Ich will es sehen." Ich lehnte mich näher zu ihm, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein, Sklave." Ein wenig beleidigt verengte ich meine Augen und durchbohrte ihn mit meinem Blick.

„Komm, lass uns noch etwas essen gehen, vielleicht kann ich meiner Mutter noch ein wenig Arbeit abnehmen." Widerwillig folgte ich ihm durch das Haus, bis wir seine Mutter fanden.

„Können wir noch irgendetwas tun?"

„Oh ja, wie wäre es, wenn ihr den Flur vor deinem Zimmer putzt, Chan, das Bad am besten gleich mit." Wir nickten und machten uns auf dem Weg in den anderen Flügel des Hauses.

„Los, du weißt doch wo die Besen sind." Ich nickte und tapste los, schnappte mir eines der Putzgeräte. Doch anstatt sich auch eines zu nehmen, wie ich es erwartet hatte, stellte sich Chan einfach hinter mich.

„Willst du nicht auch putzen?" Fragte ich schüchtern.

„Hm, ich kann dir gerne helfen." Noch einen Schritt näher trat er zu mir, legte seine Hände dann auf meinen an den Besen und presste sich von hinten gegen mich. Ein wenig Wärme bekam ich ab, die mich besser stimmte, jedoch wollte ich gerade trotzdem lieber mit ihm kuscheln oder ihn küssen, als irgendwelche Hausarbeit zu machen. Naja, eigentlich war ich ja der Sklave Chans und nicht sein Liebhaber. Dieser Gedanke flutete mein Gehirn und mir wurde schlagartig wieder bewusst, dass das hier, was ich gerade tat, meine eigentliche Arbeit war. Aber anstatt, dass ich jeden Tag putzte, verführte ich meinen Besitzer und tat mit diesem Dinge, die sich doch nicht so gehörten, oder? Tatsächlich wusste ich es nicht so genau. Ich war doch eigentlich nur fürs Putzen hier. Oder war ich tatsächlich einfach zu seiner Belustigung da?

Ich entfernte mich ein bisschen, doch wurde wieder zu ihm gezogen.

„Bleib hier Süßer, wenigstens dann wenn ich auch einmal deine Aufmerksamkeit suche."

Na gut. Ich lehnte mich ein wenig zurück, als plötzlich jemand den Gang entlangkam. Sofort lösten wir uns voneinander und sahen zu Wooyoung.

„Oh, hallo. Das wollte ich auch gerade machen, aber ich will euch ja nicht stören." Kichernd tapste er in die andere Richtung davon.

„Dieser Wooyoung. Wenn er noch einmal-" Ich drückte Chan kurz meine Lippen auf, um ihn still zu machen. Tatsächlich wirkte die sanfte Geste Wunder, denn er konzentrierte sich wieder vollständig auf mich.

Es dauerte nicht lange, dann hatten wir den Flur fertig und widmeten uns noch kurz dem Bad.

Auch wenn ich heute schon geschlafen hatte, fiel ich nun erschöpft auf Chans Bett. Chan lächelte mich an und entkleidete mich noch, bevor er sich zu mir gesellte. Diesmal schmiegte er sich an mich, was tatsächlich eine große Wirkung hatte. Mein Herz schien kurz vor Glück zu springen, riss sich dann aber wieder zusammen.

„Schlaf gut, Süßer." Flüsterte er mir ins Ohr.

„Du auch, Master."

.............

YoursNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ