VI - Blessing in disguise

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Felix Pov

„Sklave." Unsanft wurde ich wachgerüttelt und öffnete nun meine schweren Augenlider. Ich hatte die luftige Stoffdecke in der Nacht wohl von mir geschmissen, da sie nun auf dem Boden neben mir lag. Sehr müde versuchte ich mich hochzustemmen, dabei meldete sich die Wunde an meiner Taille wieder. Vor Schmerz sank ich in mir zusammen, doch ging dann dazu über, mich wenigstens hinzusetzen.

„W-was ist Master?" fragte ich unsicher und unterdrückte ein Gähnen.

„Du sollst den anderen Sklaven dabei helfen, das Haus zu Putzen. Heute ist Putztag, also steh jetzt auf." Chan befand immer noch vor mir im Türrahmen, an welchen er sich lehnte. Er hatte sein Gewand noch nicht komplett zugebunden, weshalb man seine definierten Bauchmuskeln genau betrachten konnte. Von diesem Anblick konnte ich mich kaum losreißen, wobei es mir selbst unerklärlich erschien, wieso ich mich teilweise so zu ihm hingezogen fühlte.

Was ist denn los mit dir Felix, du solltest jetzt sofort aufstehen und ihm gehorchen, sonst ergeht es dir nicht gut. Fast schon unangenehm drängte sich die Angst in meinem Geist nach vorne. Sie zwang mich dazu, rasch aufzustehen und mich leicht zu verneigen. Dabei ignorierte ich die Schnitte, welche sich erheblich gegen die schnellen und unvorsichtigen Bewegungen wehrten.

„Entschuldige, Master." Presste ich heraus und versuchte nicht zu fallen oder aufzuwimmern.

„So kannst du aber nicht putzen, gehe in das Bad am Ende des Flurs und wasche dich." Forderte er mit verbitterter Miene.

„Ja." Antwortete ich einfach und machte mich schon auf den Weg, doch mein kompletter Körper schien mir nicht mehr zu gehorchen. Mein Umfeld begann sich zu drehen und mein angeschlagenes Bein knickte weg. Verzweifelt versuchte ich mich an irgendetwas festzuhalten, schlug aber nur an der Wand an und spürte die Kante einer Holzplatte an meinem Bein.

Im Augenwinkel sah ich Chan, welcher nun neben mir stand und mich vor dem endgültigen Aufschlagen auf dem Boden bewahrte.

Glücklich, wie ich war, hatte ich während des Falls ein kleines Holzschränkchen mitgerissen, welches die lange Schnittwunde an meinem Bein aufriss. Diese begann natürlich augenblicklich zu bluten und tropfte den Boden voll. Offensichtlich war sie doch nicht so oberflächlich wie zu Anfang gedacht.

Ein schmerzverzerrter Laut drang aus meiner Kehle und ich blickte auf zu Chan, welcher mich wütend anstarrte. Ich dachte schon, er würde mich jetzt schlagen und für das zusätzliche Chaos bestrafen, zum Glück rappelte er sich aber mit mir auf und half mir, in das Bad zu kommen.

„Du bleibst hier und ich hole den Hausarzt, rühre dich ja nicht vom Fleck." Knurrte er und setzte mich ruckartig auf einem Hocker ab. Langsam und schwach nickte ich, doch als ich bemerkte, dass er nicht ging und mich noch immer anstarrte, musste ich es dann doch sagen.

„Verstanden, Master." Hauchte ich.

„Das will ich hoffen." Mit diesen Worten verschwand er.

.......

Einige langweilige und schmerzhafte Minuten vergingen, bis er mit einem anderen Mann zurückkam. Dieser trug eine Ledertasche bei sich, welche er neben mir abstellte.

„Was ist denn passiert?" fragte er mich, doch als ich antworten wollte, fiel mir mein Master ins Wort.

„Er hat eine Wunde am Bein und ist gerade auf dem Flur kurz ohnmächtig geworden. Sonst etwas?" meinte Chan nun an mich gerichtet. Ich nickte und deutete auf den verdeckten Verband um meinen Bauch.

„Können sie das Gewand abnehmen?" Zögerlich zog ich das Kleidungsstück über meine Schultern, versuchte aber meinen Unterleib so gut wie möglich zu bedecken.

YoursWhere stories live. Discover now