V - The beautiful, blond man

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Bang Chan

Eilig machte ich mich auf den Weg zum Feld. Als ich dort ankam und durch die Ackerreihen lief, verbeugten sich die Sklaven vor mir.

„Los, zusammenräumen, es wird bald dunkel und wir können euch nicht auf dem Feld lassen." Nickend machten sich die Arbeiter daran, ihre Körbe zu einem Wagen zu tragen, welcher von zwei Ochsen gezogen wurde. Nachdem alles verladen war, machten sich alle auf den Rückweg. Schnell kontrollierte ich die Arbeit der Sklaven und folgte ihnen dann auf den Hof. Mit einer Handbewegung bedeutete ich ihnen, sich in ihre Kammern zu begeben.

Dann lief ich ebenfalls zum Haus, um in meinem Zimmer zu verschwinden.

Felix Pov

Müde öffnete ich meine Augen. Alles um mich herum war schwarz. Ich versuchte mich zu bewegen, doch das schaffte ich nicht. Wieder war ich gefesselt. Wieder hatte ich keine Ahnung, wo ich mich befand, oder was ich hier sollte. Umsehen konnte ich mich nicht, aufgrund des Stoffstücks, welches über meine Augen gelegt worden war.

Viele Stimmen unterhielten sich miteinander und ich hörte die ganze Zeit Hufgetrappel und Schritte. Dies erinnerte mich an den Markt, auf welchen mich meine Eltern als erstes gebracht hatten. War ich wirklich wieder hier? Mist.

„Hallo, was suchen sie?" fragte plötzlich eine Stimme neben mir und ich zuckte fürchterlich zusammen.

„Ich will den Sklaven dort kaufen." knurrte eine raue, kalte Stimme.

„Klar, gerne." Zitternd hoffte ich, dass man nicht mich meinte, denn schon nur die Stimme des Käufers klang nicht freundlich. Doch dann hörte ich das Klirren von Münzen und fühlte kurz danach Finger, die meine Fesseln lösten. Ich erhoffte schon, dass mir auch die Augenbinde abgenommen werden würde, doch dies geschah nicht. Eine kalte Hand legte sich um meine Taille und zog mich mit sich. Ich knickte die ganze Zeit ein, da ich so lange nur stand. Vor allem lief der Fremde sehr schnell, was es mir nicht leichter machte.

„Na los, jetzt bekommst du deinen Herr." Wieder drang die kratzige Stimme an mein Ohr und ich machte mich automatisch kleiner.

„Wir sind da." kündigte mein Käufer an und leitete mich aus der Kutsche. Er führte mich erst über eine lange, freie Fläche und dann einige Treppen hinauf. Er öffnete eine Tür und schob mich hinein. Dann gingen wir wieder Treppen nach oben, bis er stehenblieb und klopfte.

„Ja?" fragte eine genervte Stimme aus dem inneren des Zimmers, welches ich nicht einmal sehen konnte.

„Ich habe hier etwas für dich."

„Dann komm herein, Vater." Mit einem leisen, schleifenden Geräusch schwang die Tür auf und ich wurde in den Raum gestoßen. Ich stolperte über etwas und fiel, versuchte mich aufzurichten, als mir jemand aufhalf.

„Chan, ich wollte dir zu deinem achtzehnten Geburtstag, auch wenn es so spät ist, etwas Besonderes schenken. Damit bekommst du heute deinen persönlichen Zimmersklaven. Er wird auf dem Flur vor deinem Zimmer schlafen, ich lasse gleich ein Lager für ihn machen."

„Oh, danke." Entkam es Chan, welcher der Sohn meines Käufers zu sein schien.

„Ich gehe dann mal." Die Tür schloss sich wieder und ich stand noch immer zitternd da. Plötzlich legte sich eine Hand an meinen Kopf und die Augenbinde wurde heruntergerissen.

Das erste, was ich sah, waren strahlend blaue Augen und blonde Strähnen, die wild in das hübsche Gesicht des Jungen hingen.

„H-hallo, Herr." stotterte ich und blickte zu Boden.

„Hm, ich bevorzuge Master." knurrte der Blonde und legte zwei Finger unter mein Kinn und drückte es nach oben, sodass ich in seine kalten Augen sehen musste.

YoursWhere stories live. Discover now