Kapitel 28 - Träume zerrinnen wie Sand

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Ich folgte ihm über eine flache, breite Treppe aus Terrakottaplatten, die ein kreativer Gartenbauingenieur effektvoll in einen gepflegten englischen Rasen integriert hatte.

Chase öffnete die wuchtige Aluminiumhaustüre und ließ mich eintreten. Der Eingangsbereich beeindruckte durch edlen Purismus - luxuriöser Marmor war mit blank poliertem Stahl kombiniert. Durch eine in das Dach integrierte Glaskuppel fiel genügend Tageslicht, um mühelos den gesamten Raum zu erhellen. Über zwei Stufen erreichte man das Wohnzimmer, dessen Vorderseite aus einer einzigen, riesigen Fensterfront bestand.

„Heilige Scheiße", flüsterte ich anerkennend, „aber ist das nicht illegal?"

Er lachte. „Nein, eigentlich nicht. Das Haus steht zum Verkauf und unsere Firma vermittelt es. Übrigens sind sämtliche Abflüsse in Bad und Küche versiegelt. Statt Kindersicherung bieten wir jetzt Spinnenschutz."

„Das beruhigt mich ungemein", erwiderte ich.

„Links ist der Schlafbereich", sagte Chase nicht ohne Stolz.

Anders als das Wohnzimmer wirkte dieser Raum emotionaler, malerischer, ja geradezu romantisch. Die Fenster reichten auch hier bis zum Boden, waren aber schmaler und mit ausladenden Vorhängen dekoriert.

Eine antike Kommode mit zierlichen Intarsien aus Palisander vereinnahmte fast die Hälfte der in Pastell gestrichenen Wand. Den Boden bedeckte ein vermutlich sündhaft teurer Flokatiteppich.

In der Mitte des Raums stand das einzige andere Möbelstück - ein wunderschönes viktorianisches Bett im Tudorstil.

„Und deine Intention war, mich in dieses Luxusbett zu kriegen?"

„Ich gebe zu, dass ich diese Vorstellung in den  letzten Tagen ziemlich oft hatte", erwiderte er mit einem schrägen Grinsen.

Ich sollte mich wohl umdrehen und auf dem schnellsten Weg das Anwesen verlassen. Aber ich konnte nicht. Wobei - hatte er mir nicht gerade bestätigt, dass er seinem Ruf als Aufreißer und Herzensbrecher mehr als gerecht wurde?

Es war mir tatsächlich egal. In diesem Augenblick wollte ich darüber nicht nachdenken.

Wir sahen uns in die Augen und loteten aus, wie weit der jeweils andere bereit war zu gehen.

„Chase", flüsterte ich, und nahm ein wenig erschrocken den wehmütigen Unterton in meiner Stimme wahr.

Er machte einen einzigen Schritt auf mich zu, und dann zog er mich so heftig an sich, dass meine Stirn schmerzhaft gegen seinen Wangenknochen stieß. Ich realisierte es kaum. Meine Hände umfassten sein Gesicht, während er seinen Mund auf meinen presste - fordernd und besitzergreifend. Ich hielt dem Druck nicht lange stand und öffnete meine Lippen, überließ mich ganz den Empfindungen, die die plötzliche Berührung seiner Zungenspitze in mir auslöste. Meine Nervenfasern vibrierten regelrecht, während meine Beine anfingen zu zittern.

Chase schob ungeduldig eine Hand unter mein Shirt. Ich schnappte nach Luft, als seine Fingerkuppen meine Brust berührten und er zärtlich mit dem Daumen über den Stoff des BHs rieb. Bestätigt von dem wilden Klopfen meines Herzens, zog er mir kurzerhand das Shirt über den Kopf und ließ es achtlos auf den dicken, weichen Teppichboden fallen.

Ich nestelte hektisch an den Knöpfen seiner Jeans, während Chase bedauerlicherweise aufgehört hatte, mich zu küssen, und stattdessen quälend langsam und genussvoll den Ansatz meiner Brust mit der Zunge liebkoste.

„Bitte!", flüsterte ich, als er mit geschickten Fingern den Verschluss meines BHs öffnete.

Das kann er gut! Viel zu gut.

Der BH war das nächste Kleidungsstück, das zu Boden glitt. Gleich darauf folgte meine Jeans, während ich noch immer keinen Erfolg bei der von Chase hatte. Schließlich ging er mir zur Hand, öffnete die kleinen metallenen Knöpfe selbst und streifte sich achtlos die Hose von den Hüften. Ich schmiegte meinen Körper an seinen, fühlte deutlich, wie sehr er auf mich reagierte.

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