- SIXTY-FIVE -

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KURZ VORNEWEG: Lea hat aus Langeweile (und weil sie sich heute für lustig hält) eine geheime Botschaft in dieses Kapitel eingebaut. Wer sie findet kriegt eine imaginiere Umarmung und ein Blümchen yey---

Nachdem ich mir das eingestanden hatte, fühlte ich mich wund und entblößt. Jedes mal, wenn mein Vater in mein Zimmer kam, hatte ich das Gefühl, es würde auf meiner Stirn geschrieben stehen, dass ich einen Kerl mochte, der mir fast mein Leben weggenommen hatte. Der es drauf angesetzt hatte, mich schlecht fühlen zu lassen. Harry hatte mir den Atem genommen. Wortwörtlich. Und ich konnte nichts gegen meine Gefühle für in machen. Obwohl ich es versucht hatte, wirklich versucht hatte.

Hier saß ich also, starrte aus dem Fenster und hoffte auf jegliche Beschäftigung, die mich ablenken würde. 

Wie auf Kommando klingelte mein Handy. Ich nahm ab und sofort schallte Justin's Stimme in mein Ohr.

,,Haily! Was geht? Alles gut?" Er ließ mir keine Zeit zum Antworten. ,,Ich bin hier grad bei Harry und dachte mir, dass du vielleicht Bock hast rüber zu kommen."

Das war natürlich nicht die Art von Ablenkung, die ich mir vorgestellt hatte. 

Auch auf der anderen Seite der Leitung wurde es Still. Dann hörte ich ich Harry's Stimme.

,,Was machst du da, man?", zischte er leise. 

Aber Justin ignorierte ihn. ,,Haily? Bist du noch da?"

,,Ääh..." Ich verstummte.

,,Henry und Jake sind auch hier. Das wird lustig."

,,Wenn ich ehrlich bin-"

,,Gut, alles klar, Harry holt dich ab, bis gleich!"

Überrascht blieben mir die Worte weg. Harry protestierte im Hintergrund. Mit einem Blick auf meine Pennerklamotten fasste ich mich wieder.

,,Nein Justin, ich-!"

Aber die Leitung war schon tot. Toll.

Mühsam richtete ich mich auf. Mein Spiegelbild erschrak mich fast zu Tode: meine Augenringe waren monströs und ich war ziemlich blass.

,,Das kommt davon wenn man die halbe Nacht wach liegt und nachdenkt.", flüsterte ich mir selber zu.

Schnell wusch ich mir das Gesicht und schleppte mich dann zurück in mein Zimmer.

,,Dad?", rief ich.

Keine Antwort. ,,Dad!"

,,Komme sofort."

Während ich wartete, öffnete ich meine Schrank und suchte mir ein paar frische Sachen raus.

Schließlich platzte mein Vater in mein Zimmer. ,,Was ist? Geht's dir gut?"

,,Ja ja, alles in Ordnung. Dad, ich geh gleich zu Freunden, kannst du das-" Ich deutete auf den vollen Wäschekorb, der in der Ecke stand. ,,-im Keller mit in die Waschmaschine tun? Ich hab nichts mehr zum anziehen."

So würde er nicht sehen, dass Harry da wäre, um mich mitzunehmen.

Mein Vater nickte zögerlich. ,,Klar." Er nahm den Korb und ging damit an mir vorbei zur Tür.

Lost In Forest || H.S.Where stories live. Discover now