- FOURTY-SEVEN -

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Ich hörte mein Herz schlagen. Ich fühlte mich komisch. Sekunden zuvor war auch Jake seufzend gegangen. Was er jetzt dachte, wusste ich nicht. Es war mir egal. Meine Gedanken spielten verrückt. Meine Gefühle waren mir total unbekannt. Ich wusste nicht mehr was ich wollte. Alles war so verwirrend. 

Ich konnte nicht von Locke gehasst werden. Das war etwas, was klar aus allem herausstach. Ich konnte nicht mehr geärgert werden. Ich würde es nicht mehr aushalten. Ich würde daran kaputt gehen. Ich hatte mich so sehr in diesen paar Tagen verändert, hatte neue Sichtweisen bekommen, war ein Stück erwachsener geworden. Und ich hatte neuen Schmerz erfahren. 

Mit einem mal musste ich Lachen, als mir klar wurde, wie absurd diese Situation war. Ich hatte einen riesen Streit mit dem Bruder meines neuen besten Freundes. Die beiden hatten sich von mir abgewendet. Sie würden mir wahrscheinlich nicht mehr verzeihen. Und ich dachte an einen Jungen, der mich ständig piesackte, dessen Namen ich aber noch nichtmal wusste.

Das Lachen verging mir schnell, als ich vergaß was an meiner Lage so lustig war. Ich fing an zu weinen. Ganz leise und still. Nur für mich. 

Logan erschien vor mir. Ich hatte ihn ganz vergessen. Er lächelte mich an. Dann umarmte er mich. Meine Tränen nässten sein Shirt.

Warum weinte ich nochmal?

Ich runzelte die Stirn. Der Tränenfluss stoppte und ich entwand mich Logans Griff. In meinem Kopf herrschte ein einziges Chaos. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Ich fühlte mich so leer, ohne einen richtigen Anschluss zu dem, was grad passiert war. 

Logan strich mit seiner Hand über meine Stirn und schob damit etliche Strähnen beiseite. ,,Ist alles gut mir dir?"

,,Ja."

,,Wirklich?"

,,Ich denke schon. Ich fühle mich ein wenig taub."

,,Warum?"

Ich schaute ihn an. Dann fixierte ich einen Punkt direkt hinter ihm, als könnte mir dieser alle Antworten auf meine Fragen geben. ,,Ich weiß auch nicht. Ich glaube ich hab nicht erwartet, dass es so endet."

,,Ja, dass kann ich verstehen. Tut mir echt leid das ich Jake nicht aufhalten konnte. Wäre alles nach Plan verlaufen, dann-"

,,Wäre es genau so wie jetzt.", vollendete ich seinen Satz.

,,Warum denkst du das?"

Ich zuckte mit den Schultern. Warum dachte ich das? ,,Geb es zu, der Plan war scheiße, es war eine total dumme Idee. Ich hätte es Jake auch einfach so sagen können, ohne drum und dran. Das macht doch keinen Unterschied."

,,Doch, er hätte dir nicht zugehört."

,,Irgendwann bestimmt schon."

Locke hat dir zugehört. Aber er hasst dich trotzdem. 

Mein Unterbewusstsein ist ein Arschloch.

,,Ich denke ich weiß was du fühlst."

Tust du nicht. 

,,Du bist einfach enttäuscht. Du hast gedacht, es wäre jetzt alles anders."

Es ist alles anders.

,,Jake hasst dich nicht."

Jake vielleicht nicht.

,,Er braucht nur Zeit."

Ich bin mir nicht sicher ob es bei mir grade um Jake geht. Jake denkt nicht groß anders von mir als voher. Aber Ich habe erfahren, dass Ich Locke´s Unterhaltung bin. Ich bin sein persönliches Entertainment. Indem ich wütend auf ihn bin. Er braucht nur die richtigen Knöpfe zu drücken und schon geht die Show los. Ich bin nichts weiter als sein Mittel zum Zweck. Er kann mich nicht ausstehen, aber um ihn zu amüsieren bin ich gut genug. 

Nein es geht definitiv nicht um Jake.

,,Willst du ins Bett?"

Ich nickte.

,,Na dann komm."

Ich drehte mich um und Logan legte mir eine Hand ans Kreutz. Zusammen gingen wir wieder nach vorne. Der Platzt hatte sich geleert. Locke saß als einziger noch und starrte in die Glut. Lewis huschte zwischen den Zelten umher, als wäre er ein verschrecktes Reh.

Der Rest war schon weg. Logan stupste mich Richtung Zelt und ließ mich dann stehen. Hilflos starrte ich ihm hinterher. Ohne die warme Hand an meinem Rücken, die mich durch die Zelte lotste, fühlte ich mich allein. Ich fühlte mich wie ein notbedürftiges Kind und es fühlte sich nicht gut an.

Was hatte das eben bloß mit mir angestellt?

Logan setzte sich zu Locke ans Feuer und stupste ihn kurz an der Schulter an.

Die bleuchtete Hälfte seines Gesichts legte sich in Falten. ,,Wir sind keine Freunde, schon vergessen?"

Logan zuckte lächelnd mit den Schultern. Meine Verwirrung wurde größer.

Als ich mich schließlich zusammenriss und auf mein Zelt zu maschierte, rauschte Lewis an mir vorbei. Der Junge war total aufgedreht. Ich vermisste ihn. Vielleicht hätte er mich jetzt zum Lachen bringen können. 

Ich stieg in mein Zelt. Ohne mich umzuziehen oder mir die Zähne zu putzen, schlüpfte ich in meinen Schlafsack.

Mir war kalt, trotz Klamotten. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und kniff die Augen zusammen. Ich stellte mir vor, Mike wäre hier. Er würde mich in seinen Armen halten, mich wärmern und mir Küsse auf die Stirn drücken. Er würde mich anlächeln und mir sagen, dass wir das zusammen schaffen würden. Es half nicht. Ich würde nie in Mike´s Armen einschlafen. Es war nicht sein Ding romantisch oder gar süß zu sein. Stattdessen würde er mir jetzt einen Schlag auf die Schulter geben und meinen, ich sollte mich mal zusammen reißen. Es ist ja immerhin nichts schlimmes passiert.

Ich drehte mich auf die andere Seite und verscheuchte Mike aus meinen Gedanken.

Morgen war ein neuer Tag. Eine neue Chance. 

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Moinsen.

Ich hab grad meine Liebe zum schreiben wieder entdeckt. Sagt mir was ihr von dem Kapitel haltet :** Lieb euch. Danke für den ganzen support, das ist echt krass und zaubert mir jedes mal aufs neue ein Lächeln ins Gesicht <3 Yeet ! 

Lea

Lost In Forest || H.S.Where stories live. Discover now