- THIRTY-SEVEN -

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,,Komm beeil dich! Der Unterricht fängt in zwei Minuten an." El stupste mich von der Seite an. 

Rici hatte sich gerade von uns verabschiedet und war zu ihrem Kursraum gegangen. Ich und El hatten jetzt Englisch

,,Ja warte, ich muss mein Buch holen." 

Ich drängte mich durch die Schülermassen zu meinem Spint vor. El war mir dicht auf den Fersen. An meinem Spint angekommen, schob ich die Zahlen in die richige Reihenfolge und zog das Türchen mir einem kräftigem Ruck auf. Ein Buch rutschte raus, aber im letzten Moment fing ich es und schob es wieder zurück. Die Sachen die ich heute nicht mehr brauchte tat ich ebenfalls in den Spint und holte noch mein Englischbuch raus. Bevor ich den Spint schloss, sah ich mich einmal nach El um. Sie stand neben mir und starrte auf eine Traube von Menschen die am Ende des Gangens versammelt war. 

Bei genauerem Hinsehen konnte ich jemanden wahrnehmen, der am Boden lag. In regelmäßigen Abständen schoss eine Faust auf ihn herunter, in sein Gesicht. Locken blitzten hinter ein paar Gestalten hervor, mehr konnte ich nicht erkennen. Die Leute drumherum lachten, machten Fotos und schrien, dass der Junge weitermachen sollte. Er sollte ihn fertig machen.

,,Los, zeigs ihm!"

,,Ja! So ist gut. Immer weiter schlagen!"

,,Mach ihn fertig, Harry!"

Das Gesicht des armen Jungen, der da auf dem Flurboden lag, war blutüberströmt. Er wehrte sich nicht und hatte die Arme schützend vor der Brust verschränkt. Die Schüler die das Spektakel sahen, stellten sich entweder dazu und feuerten diesen Jungen an oder sie schauten weg und gingen schnell vorbei. Niemand holte Hilfe.

Ignorante Arschlöcher. 

Ich knallte meinen Spint zu und El zuckte zusammen. Sie drehte sich zu mir um und ich sah sie mit zusammengepressten Lippen an.

,,Wir sollten einen Lehrer holen.", sagte ich bestimmt.

,,Wir sollten gehen.", wiedersprach mir meine beste Freundin und zog mich am Arm in eine andere Richtung.

,,Was warum? Dieser Junge braucht Hilfe! Er wird sonst noch zu Tode geprügelt!"

,,Prügleien sind Dinge in die wir uns nicht einmischen sollten. Sonst sehen die es noch auf uns ab und wir können uns ganz bestimmt nicht wehren."

Etwas kaltes, nasses legte sich auf meinen Bauch. Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. 

,,Verdammt!"

Als ich an mir herunter blickte, sah ich einzelne Wassertropfen die meinen Bauch herunterliefen und in der Sonne hell aufleuchteten.

Neben mir hörte ich Lewis lachen. Ich legte meine Hand vor die Augen, damit die Sonne nicht blendete und grinste zu ihm herauf.

,,Auch schon wach?", fragte er.

Ich nickte lachend.

,,Wir wollen gehen, pack dein Zeug."

Ich seufzte und rieb mir einmal über die Augen. Dann setzte ich mich auf und versuchte erstmal einen klaren Kopf zu bekommen. Mein Traum spuckte mir im Hirn rum und wollte nicht gehen. Ich hatte von letztem Mittwoch geträumt. Das war jetzt genau eine Woche her. Ich und El hatten eine Prügelei miterlebt. Ich wusste das der Traum kam, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Ich hätte dem Jungen helfen sollen. Wir hätten den Krankenwagen rufen sollen. 

El meinte, ich sollte nicht länger drüber nachdenken aber später, als wir Unterricht hatten und ich aus dem Fenster sah, erblickte ich einen Rettungswagen, in den gerade eine Ambulanzliege geschoben wurde. Und ich war mir sicher, das da gerade, bestimmt kein einfacher Sportunfall war. Das war das Ergebnis der Prügelei von eben. Wer weiß wie es dem Jungen ging. Ob er überhaupt noch lebte.

Ich massierte meine Stirn, die vom runzeln schon ganz verkrampft war. Dann stand ich auf, schnappte mir mein Handtuch, schlüpfte in meine Flop-Flop's und ging zu den anderen. Die warteten schon und als ich bei ihnen stand, gingen wir alle los.

Im Wald war die Sonne weg und ein leichter Wind wehte, wodurch mir kalt wurde. Ich wickelte mein Handtuch um mich und starrte stumm auf den Boden, während ich den anderen folgte. Ich fragte mich, wie die sich den Weg überhaupt merken konnten. Für mich sah hier alles gleich aus. Endlose Weiten von Bäumen. 

Logan gesellte sich zu mir. 

,,Geht's dir gut?"

Ich warf ihm kurz einen Blick zu. ,,Ja.", anwortete ich knapp. Richtig Lust auf SmallTalk hatte ich jetzt nicht.

,,Du hast Farbe bekommen.", stellte er fest.

Ich sah überracht an mir herunter, aber mein Körper war immernoch in meinem Handtuch versteckt. ,,Oh. Wirklich?"

,,Ja. Steht dir."

,,Dankeschön." Ich spürte wie ich errötete. 

Eine peinliche Stille legte sich zwischen uns. Zum Glück wurde diese gebrochen als wir endlich am Camp ankamen. Während sich alle an den Feuerplatz setzten, huschte ich schnell in mein Zelt, holte Klamotten und ein frisches Handtuch und ging dann wieder zurück.

,,Ich geh duschen.", verkündete ich und stapfte dann zu den Duschen. 

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Heeey! 

Sorry hatt ein bisschen länger gedauert.

Und ich wollte eigentlich noch ein bisschen mehr schreiben aber die Zeit ruft. Es kommt nämlich gleich ein verdammt heißer Typ, der bei uns hilft die Steine von der Terasse wegzutragen (die btw sehr sehr sehr schwer sind) und neue hinzulegen. AAAH man der Junge ist zum sterben *-* Und ich muss vorher noch duschen und das Haus ein bisschen aufräumen deswegen. Hier eine kleine Nachricht an mein Schätzchen Teti: ES IST ALEX

Wie gehts euch so? Was habt ihr das Wochenende so gemacht? Und wie gefällt euch das Kap?

Bist später mal <3

Lots of love and sty beautiful :***

LEEAAA

Lost In Forest || H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt