- THIRTY-ONE -

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Schwitzend schleppte ich mich aus meinem Zelt. Die Sonne, die gnadenlos auf mein Zelt prallte ließ mich nicht mehr schlafen. Mein Wasser war schon total aufgehitzt und als Abkühlung konnte ich das auch nicht mehr nutzen.  Leider musste ich aber feststellen, das es draußen auch nicht gerade kühler war. Vielleicht so um die ein, zwei Grad aber ich fühlte mich immer noch wie im Backofen. Nur die Luft war frischer und es war eindeutig nicht so stickig hier.

,,Wow, du bist die erste die es verstanden hat!" Liam saß mit dem Rücken an einen Baum gelehnt am Rand der Lichtung und lächelte mich an.

,,Was?"

,,Alle versuchen immer wieder einzuschlafen, aber bemerken nicht, dass es davon nicht kühler im Zelt wird."

,,Draußen ist es auch nicht gerade kühler.", murmelte ich erschöpft. Ich hatte ja keine Ahnung wie ein bisschen Hitze so an meinen Nerven ziehen kann. ,,Wie viel Grad ist es eigentlich?"

,,30 °C."

Oh. ,,So wenig?", fragte ich verwundert. 

Liam sah mich mit gerunzelter Stirn an. ,,Das ist keinesfalls wenig, Haily."

,,Es fühlt sich viel mehr an." Ja, Süße. Du hast auch den Hang dazu alles zu dramatisieren. Mein Unterbewusstsein war mal wieder in Topform.

,,Komm hier in den Schatten. Wir warten bis die anderen rauskommen und dann hab ich eine Überraschung für euch."

Ich hatte erwartet das es nicht so lange dauern würde. Die Zeit verstrich und niemand kam aus seinem Zelt raus. Man hörte wie sie sich bewegten und regelmäßig aus dem Schlaf erwachten aber niemand konnte sich zusammen reißen und nach draußen kommen. 

Liam und ich unterhielen uns nicht. Ich glaub wir waren beide genung mit unseren eigenen Gedanken beschäftigt und realtiv froh kein Gespräch führen zu müssen. Die Vögel zwitscherten beachtlich laut und man hatte das Gefühl, dass sie miteinander redeten.

Ich genoss die angenehme Frische im Schatten und hielt mein Blick wie gebannt auf die Zelte gerichtet. Ein flüchtiger Blick auf Liam's Digitaluhr, verriet mir, dass es schon kurz vor 11 war. Die Sonne stieg weiter und der Schatten in dem wir saßen wurde kleiner. Und dann - endlich - kamen Jake und Lewis aus ihrem Zelt rausgekrochen. Verschwitzte Stränen klebten an Jakes Stirn und das T-Shirt von Lewis hatte auch schon so seine nassen Flecken. Die beiden sahen echt schrecklich aus. 

Jake sah sehnsüchtig zu uns rüber. ,,Habt ihr Wasser?" Seine Stimme war rau und kratzig von der fehlenden Flüssigkeit.

Ich fing an zu kichern bei dem Anblick und nickte. ,,Aber nur wenn ihr die anderen weckt."

Lewis und Jake sahen einander an und tappten dann mit hängendem Kopf los zu Logan's Zelt.

,,Du bist ganz schön gemein, weißt du das eigentlich?", lachte Liam.

,,Ja kann schon sein." Ich lächelte. Schöner wärs noch gewesen wenn das Locke gewesen wäre, nicht? 

Ich runzelte die Stirn und beobachtete wie Lewis und Jake von einem Zelt zum anderen wanderten bis sie schließlich wieder bei und ankamen. Ich hielt den beiden die Wasserflasche hin und grinste sie an. Jake schnappte sie sich und trank gierig ein paar Schlucke, bevor er die Flasche seinem Bruder überreichte und sich neben mir sinken ließ.

,,Was machen wir heute?", fragte er Liam und lehnte sich dabei nach vorne, um ihn sehen zu können.

,,Erklär ich euch gleich.", antwortete dieser.

Wärendessen kam Henry aus seinem Zelt getorkelt, komischerweise allein was mich erst wunderte, doch als Jay mit Locke zusammen aus ihrem Zelt kam machte es bei mir klick. Er war, nachdem Jay ihn glücklich gemacht hatte und mich somit unglücklich, bei ihr gelieben. Merkwürdig, wenn man mal bedenkt das solche Typen wie er normalerweise nicht die folgende Nacht noch mit dem Mädchen verbringen, sondern sich vom Acker machen. Aber zwischen Locke und Jay schien es eine besondere Verbindung zu geben die wohl auf Vertrauen und Freundschaft, in diesem Falle wohl Freunde mit gewissen Vorzügen, beruhte.

Lost In Forest || H.S.Where stories live. Discover now