CHAPTER THIRTY: Nähe

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hallo! o.o
Ich weiß, es ist sehr, sehr lange her. Ich weiß gar nicht ob noch jemand dabei ist?
Lange hab ich nun überlegt wie ich hier weiter machen soll, aber die Story ist mir sehr wichtig und ich möchte sie nicht unbeendet lassen. Es würde mich deshalb sehr freuen, wenn vielleicht noch der ein oder andere Interesse an Megan und den anderen hat ♥
Also, falls ihr hier reingeschneit seit; viel spaß! :> <3


»Ich werde offensichtlich zum Vollidioten, wenn ich mich verliebe.«

Mein Gehirn setzt einen Moment aus. Es fühlt sich an, als würde man mir die Lichter ausknipsen, dann prallen die Worte mit einer solchen Wucht in mein Bewusstsein zurück, dass mir schwindelig wird. Verliebt? In mich? Völlig perplex starre ich Steve an; den Mund zu einer Antwort geöffnet, die mir dann doch nicht über die Lippen geht. Mein Kopf spielt automatisch sämtliche Momente zwischen uns ab, seitdem wir uns vor einer gefühlten Ewigkeit vor dem Labor zum ersten Mal gesehen haben. Rasend schnell tauchen die Bilder auf; sein erstauntes Gesicht, als der Kegel seiner Taschenlampe mein Gesicht trifft, sein Geruch im Auto, seine Schreie, als der Demogorgon uns angreift. Ich kann ihn im fast dunklen über die Karte der Stadt gebeugt sehen und spüre seine Hand in meiner, bei meinem kläglichen Versuch ihn zu trösten. Mein wummerndes Herz damals ist nichts im Vergleich zu dem, was ich nun empfinde.

Verliebt. Ehrlicherweise etwas, worüber ich nie wirklich nachgedacht habe. In meiner Vergangenheit war zu viel Dunkelheit; zu viel Angst gewesen. Viel zu wenige Menschen, denen ich überhaupt vertrauen konnte. Hier hatte sich das schlagartig geändert; vor allem bei Steve war es mir erstaunlich leicht gefallen ihm zu vertrauen. Ich hatte ihn in mein Leben gelassen, ohne wirklich viele Zweifel ob es eine gute Entscheidung war und schlussendlich waren sie alle auch irgendwie in meinem Herzen gelandet und hatten sich dort festgesetzt. Es war mir unmöglich mir ein Leben ohne sie vorzustellen. Ohne Steve. Schon allein der Gedanke daran, versetzt mir einen Stich und ich gehe ohne darüber nachzudenken, einen Schritt auf ihn zu. Er steht nun so dicht vor mir, dass mir sein Geruch ganz deutlich in die Nase steigt.

Er legt den Kopf schief; prüfend, als würde er versuchen wollen meine Reaktion auf sein Geständnis abzuschätzen und mir fällt auf, dass ich ihn seitdem gar nicht mehr bewusst angesehen habe. Er sieht nicht ängstlich oder besorgt aus, eher neugierig. Sein Blick ist genauso sanft wie sonst auch. Mir fällt auf, dass er schmunzelt.

»Was ist so komisch?«, frage ich, was ihm ein kleines Lachen entlockt.

»Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«

»Ich bin -« Mitten im Satz halte ich inne. »- überrascht«, beende ich ihn schließlich, weil mir kein besseres Wort einfällt, was meinen Gefühlszustand erklären würde.

Steve nickt. »Du kippst aber nicht um, oder?«, scherzt er halbherzig.

Ich unterdrücke den Drang ihm die Zunge raus zu strecken. »Sehr witzig.«

»Ich hab diese Wirkung auf Frauen«, gibt er zurück. Sein Gesicht ist ernst geworden, aber seine Augen funkeln amüsiert. Es gefällt mir, dass er so unbeschwert ist und ich muss mir eingestehen, dass es mir schon so ging, als er zum ersten Mal vor mir gelacht hat. Seine Lockerheit überträgt sich auf mich und ich muss lachen.

»Du bist ein ganz schöner Idiot, Steve Harrington«, sage ich leise. Es soll ein frecher Kommentar auf seinen Scherz sein, aber meine Stimme klingt rau. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als mir klar wird, womit diese kleine Plänkelei eigentlich angefangen hat. Und es stolpert noch schneller, weil mir in diesem Moment nur ein einziger Gedanke kommt; nämlich, dass seine Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen. Es ist beinahe albern, dass es mir nicht schon vorher bewusst geworden ist und der plötzliche Drang ihn berühren zu wollen, steigt in mir auf. Dieses Mal verschränke ich nicht die Arme vor der Brust und unterdrücke ihn. Stattdessen strecke ich vorsichtig meine Hand aus und fahre mit meinen Fingern durch seine Haare. Ich lasse sie einen Moment darin verweilen, dann lasse ich sie wieder sinken.

Steve lächelt.

»Du hast gesagt, dass du in mich verliebt bist«, flüstere ich.

Er nickt. »Das habe ich gesagt, stimmt.« Sein Blick liegt mit einer solchen Intensität auf mir, dass es eigentlich unangenehm sein müsste, aber es fühlt sich richtig an. Alles an diesem Moment.

Die Ehrlichkeit in seinen Augen raubt mir für einen kurzen Moment den Atem, dann hole ich tief Luft und überbrücke den letzten Abstand zwischen uns. Ich kann seine Brust durch den Stoff meines Pullovers spüren; sein Atem geht schneller als sonst, als sich unsere Blicke treffen. Ein unbändiges Verlangen breitet sich in meinem Körper aus und übermannt mich so heftig, dass mir schon wieder schwindelig wird. Dieses Mal ist es ein so gutes Gefühl, dass ich über meinen nächsten Schritt überhaupt nicht nachdenke. Wie von selbst finden meine Lippen seine und meine Hand umfasst seinen Nacken. Ich ziehe ihn an mich, was ihn kurz straucheln lässt. Er scheint für einen Augenblick wirklich überrascht zu sein, dann erwidert er meinen Kuss. Explosionsartig steigt mir eine Hitze durch den Körper, die ich bis heute noch nie empfunden habe und ich kann nicht leugnen, dass ich mehr davon möchte. Viel zu schnell lösen wir uns voneinander, doch er lässt seine Stirn an meiner liegen. Ich höre, dass er genauso atemlos ist, wie ich und er lächelt leicht.

»Das hat mich jetzt überrascht«, sagt er irgendwann leise. Seine Stimme klingt heiser.

»Mich auch«, erwidere ich, was ihm ein Lachen entlockt. Flüchtig streicht er mit seinen Lippen erneut über meine, dann tritt er einen Schritt zurück. Mein Körper reagiert auf den Abstand zwischen uns sofort und ich kann wieder etwas klarer denken. Ich brauche einen kurzen Moment um mich zu fangen, dann verschwindet die Wärme aus meinen Wangen. Ein berauschendes Gefühl bleibt dennoch zurück und ich kann nicht anders, als zu lächeln.

Es kommt mir vor, als wären Stunden vergangen, seitdem wir uns vor der Hütte gestritten haben, dabei sind es nur wenige Augenblicke gewesen. Es ist so viel passiert; so viel hat sich verändert in dieser kurzen Zeit, dass ich es nur schwer greifen kann. Ich kann nur daran denken wie gut es sich angefühlt hat und wie glücklich ich in diesem Moment bin. Etwas, was ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gefühlt habe.

»Wir sollten zurück gehen«, sagt Steve schließlich. Er wirft einen kurzen Blick in den Himmel, der sich rasch über uns verdunkelt. Vereinzelt treffen uns bereits Regentropfen und die Baumspitzen der dünneren Tannen wiegen sich in dem kalten, aufkommenden Wind.

Ich nicke zustimmend und ziehe die Ärmel meines Pullovers nach unten. Mir fällt erst jetzt auf, dass es sich so sehr abgekühlt hat und jetzt, wo die Wärme, die durch die Nähe zu Steve durch meine Adern geschossen ist, abgeklungen ist, friere ich. Der Wetterumschwung erinnert mich auch wieder daran, weshalb wir uns gestritten haben und worüber wir noch reden müssen, aber ich möchte mir nicht schon wieder Sorgen machen. Für diesen Moment schiebe ich die Dunkelheit und die Gefahr beiseite und entscheide mich dafür, glücklich zu sein.

Als ich losgehe, greift Steve nach meiner Hand und er lässt sie nicht mehr los; auch nicht, als wir durch die Tür ins warme Innere der Hütte gehen und Robins weit aufgerissene Augen auf unsere verschränkten Finger starren.

Das letzte KapitelWhere stories live. Discover now