Weit weg von perfekt.

Neuanfang

Wir hatten fünf Tage wandern hinter uns gebracht und waren jetzt vor dem großen Projekt angekommen. Der richtige Berg. Die letzten Tage hatten wir uns durch den Wald geschlagen um endlich den Punkt zu erreichen, wo der Wald aufhören würde. Doch nach fünf Tagen, machten die Beine schlapp und der Schlaf kam nachts auch zu kurz. Ein Tag Pause wurde eingelegt und es war an der Zeit für Mike, nach San Francisco zu fliegen. Kim stand kurz vor Geburt von deren gemeinsamen Kind. Und auch die Zeit mit den Hunden war vorbei. Die nächsten Etappen wären zu hart für die Vierbeiner, weswegen Angel und Rocky mit nach San Francisco gehen würden und Tyson mit Cas nach Chicago. Dann wären wir noch neun. Es war gerade mal 6am und die meisten schliefen noch. Die einzigen die wach waren, waren Tyson, Mike, Jay und ich. Jay und ich würden die anderen beiden bis zum Nachbardorf begleiten, von wo aus beide mit Taxen abgeholt werden würden und zum Flughafen gefahren werden. Theoretisch könnte Mike auch alleine gehen, aber ich wollte ihm den übermütigen Rocky nicht mit all dem Gepäck aufs Auge drücken.

„Habt ihr alles?"-flüsterte ich zu Mike und sah mich noch einmal in unserem Lager um, ob irgendwas von ihm rum liegen würde.

„Ich glaube ja"-er und schnallte sich seinen Rucksack auf den Rücken. Ich ließ mein Handy in die Hosentasche meiner hellgrauen Jogginghose fallen und zog eine dünne Sweatshirtjacke über mein Top. Es war kühl so weit oben auf dem Berg. Heute Nacht hatten Mike, Tyson, Jay und ich zu viert in einem Zelt geschlafen, weil wir gestern schon eins abgebaut hatten, welches wir jetzt nicht mehr brauchten. Tyson und Mike schleppten ihre Sachen über den schmalen Waldweg und Jay und ich hatten nur mit den ausgehungerten und aufgedrehten Hunden zu kämpfen. Innerlich waren alle drei wach, doch deren Körper war erschöpft von der vielen Bewegung der letzten Tage. Wir schlugen uns durchs Dickicht und kamen bald auf eine asphaltierte Straße.

„Ich will gar nicht nach Hause, das macht riesen Spaß mit euch"-Tyson.

„Das stimmt. Das hätte ich auch nicht gedacht. Schließlich sind wir zwei völlig unterschiedliche Gruppen, die zusammen auf die dumme Idee kamen, eine Abendteuer Tour zu machen"-Mike und lachte leicht auf.

„Stimmt."-Jay.

„Was sagst du dazu Rachel?"-Tyson. Ich spürte Blicke von der Seite, von Jay. Das was ich antworten würde, würde sich ja in erster Linie auf ihn beziehen, da ich immer mit ihm tagsüber Zeit verbracht hatte.

„Ich find es spannend, wie unterschiedlich wir sind und dennoch zusammen überleben"-ich. Mike und Tyson mussten lachen. In der Kurve standen die Taxen. Mike lud seine Sachen auf die Rücksitzbank und auch Tyson tat es in seinem Taxi. Jay hob Cas in den Kofferraum und ich ließ beide Hunde hinein springen. Mit einem Knuddeln beider Hunde verabschiedete ich mich von den Hektikbomben und umarmte Mike und Tyson zum Abschied.

„Mach's gut Cas"-ich und konnte tatsächlich dem Rüden über den Rücken streicheln, ohne dass er mir drohte. *Rachel, er akzeptiert dich. Glückwunsch!* Tyson und Mike stiegen in ihre Taxen und fuhren fort.

„Da fährt, das nächste Mal sehen wir ihn als Vater"-ich lächelnd. Jayson lachte kurz auf.

„Das er sich das zutraut"-er.

„Das hat lange gedauert"-ich

„Wieso?"-er verwundert.

„Als Kim wusste, dass sie schwanger ist, standen die beiden vor dem Beziehungsaus. Nicht weil er kein Kind wollte, oder sie sich nicht mehr liebten. Einfach nur, weil Kim nicht wollte, dass das Kind mit einem Vater aufwächst, der ist wie Mike damals"-ich

„Wie war Mike?"-Jay.

„Nicht verantwortungsbewusst. Nur Partys, nur Zigaretten, nur Motorräder, nur schnelle Autos"-ich.